Warum benutzen Veganer heutzutage eigentlich fast nie Klima und Umwelt als Argument für den Veganismus sondern nur Ethik?

6 Antworten

Weil das Problem des Veganismus ist, dass er sich letztlich nur auf Basis einer anthromorphisierenden Ethik rechtfertigen kann. Im Gegensatz zur Mischkost, die auch ökologische, gesundheitliche und antispeziesistische ethische Gründe für sich reklamieren kann. Den Aufwand, den Veganer betreiben müssen, um tierische Produkte nicht nur beim Essen zu ersetzen, übersteigt den ökologischen Nutzen. Bleibt also nur eine Verzichts-Ethik: Durch mein Opfer rette ich die Welt. Das ist ein sehr religiöses Motiv. Der Verzicht muss gesteigert werden, um dem bisherigen Verzicht einen Sinn zu geben. immer weiter...denn auch für andere Produkte leiden und sterben Tiere so z.b. auch für Ackerbau.


JackONeill282  31.12.2022, 21:27

Es gibt einige sachliche Fehler in diesem Kommentar, die ich gerne hervorheben möchte:

  1. Veganismus kann sich auf verschiedene ethische Gründe rechtfertigen, nicht nur auf eine anthromorphisierende Ethik. Veganismus kann zum Beispiel auf ökologischen, gesundheitlichen oder antispeziesistischen Gründen basieren.
  2. Der Aufwand, den Veganer betreiben müssen, um tierische Produkte zu ersetzen, ist nicht unbedingt höher als der Aufwand, den Menschen betreiben müssen, um tierische Produkte zu konsumieren. Es gibt mittlerweile viele pflanzliche Alternativen zu tierischen Produkten, die leicht verfügbar und erschwinglich sind.
  3. Der ökologische Nutzen des Veganismus ist umstritten und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Land, in dem die Lebensmittel produziert werden, und der Art der Lebensmittel, die konsumiert werden. Einige Studien haben gezeigt, dass vegane Ernährungsweisen zu geringeren Treibhausgasemissionen beitragen können, während andere Studien gezeigt haben, dass dies nicht immer der Fall ist.
  4. Der Verzicht auf tierische Produkte ist kein religiöses Motiv. Veganismus basiert auf ethischen Überlegungen und der Entscheidung, Tiere nicht zu verletzen oder zu töten.
  5. Der Verzicht auf tierische Produkte muss nicht gesteigert werden, um dem bisherigen Verzicht einen Sinn zu geben. Veganismus ist eine persönliche Entscheidung und jeder kann entscheiden, wie weit er oder sie gehen möchte, um Tiere zu schützen.
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Weils für die Umwelt eine Katastrophe ist Denn klimafreundlich bedeutet nicht unbedingt umweltfreundlich. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, kann der Umwelt mehr schaden als Menschen, die Fleisch essen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des WWF.


Bei dem Argument aus Klimaschutzgründen mehr pflanzliche Nahrung zu essen, wird meistens falsch bilanziert. Die meisten Tiere fressen hauptsächlich Pflanzen, die der Mensch gar nicht verträgt. Und würde man die Felder auf denen Tiernahrung angebaut wird einfach der Natur überlassen, würde das (tote) Pflanzenmaterial von Wildtieren und Destruenten fast vollständig wieder zu CO2 zersetzt.

Sinnvoll wäre es nur, wenn man auf den frei gewordenen Feldern schnell wachsende Bäume anpflanzt und deren Holz zu Holzkohle verarbeitet und dies als Dünger auf die Felder aufbringt.


Hzjdhdjeb  07.01.2023, 11:11

Es ist richtig, dass der Anbau von Tiernahrung auf manchen Feldern ineffizient ist, da Pflanzen, die für den menschlichen Verzehr geeignet wären, effektiver angebaut werden könnten. Der Anbau von Tiernahrung kann auch zu Degradierung der Böden und zur Erschöpfung von Wasserressourcen führen. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen der Anbau von Tiernahrung auf bestimmten Feldern sinnvoll ist, zum Beispiel auf Böden, die für den Anbau von Nahrungspflanzen für den menschlichen Verzehr weniger geeignet sind.

In Bezug auf die Idee, die Felder der Natur zu überlassen und das tote Pflanzenmaterial von Wildtieren und Destruenten zersetzen zu lassen, gibt es einige Dinge zu beachten. Zunächst einmal könnte es schwierig sein, die Felder vollständig der Natur zu überlassen, da sie in vielen Teilen der Welt für andere Zwecke, wie beispielsweise den Wohnungsbau, benötigt werden. Zweitens könnte der Prozess der Zersetzung von Pflanzenmaterial durch Wildtiere und Destruenten länger dauern als der Prozess der Verarbeitung von Holzkohle als Dünger. Drittens gibt es auch Möglichkeiten, pflanzliches Material direkt als Dünger zu verwenden, ohne es zu Holzkohle zu verarbeiten.

Es gibt also keine einfache Antwort auf die Frage, wie man Nahrungsmittelproduktion am besten gestaltet, um den Klimawandel zu verlangsamen. Es ist wichtig, alle Faktoren zu berücksichtigen und zu versuchen, die Na

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FabianPavian  07.01.2023, 12:04
@Hzjdhdjeb
Zweitens könnte der Prozess der Zersetzung von Pflanzenmaterial durch Wildtiere und Destruenten länger dauern als der Prozess der Verarbeitung von Holzkohle als Dünger. Drittens gibt es auch Möglichkeiten, pflanzliches Material direkt als Dünger zu verwenden, ohne es zu Holzkohle zu verarbeiten.

Totes Pflanzenmaterial kann ziemlich schnell zu CO2 verarbeitet werden. Dagegen ist Holzkohle nahezu inert.

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FabianPavian  09.05.2023, 10:50
@PlueschTiger

In guter Näherung entsteht im Köhler-Prozess nur Holzkohle. Das bisschen CO2 und CO ist vernachlässigbar und könnte gut aus den Abgasen herausgefiltert werden.

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Weil es sich langsam herumspricht, daß Tierhaltung, und dabei besonders Rinderhaltung, keinesfalls Klimaschädlich oder Umweltschädlich ist.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wir-brauchen-mehr-Menschen-die-Rindfleisch-essen-article23617204.html

Es ist für mich ethischer, einem hungernden Menschen Fleisch zu geben, als der Argumentation von Veganern zu folgen, die hungernden Menschen für ihren Hunger selbst verantwortlich zu machen, weil sie Tiere (als Nahrung, Rohstofflieferant, Beschützer oder Transportmittel) nutzen.


JackONeill282  31.12.2022, 21:31

Das ist falsch. Es gibt wissenschaftliche Beweise dafür, dass die Tierhaltung, insbesondere die Rinderhaltung, einen signifikanten Einfluss auf das Klima und die Umwelt hat. Laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) tragen die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft, die hauptsächlich durch die Tierhaltung verursacht werden, zu etwa 14,5% der menschgemachten Treibhausgasemissionen bei. Rinder sind dabei eine der größten Quellen von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft, da sie Methan durch ihre Verdauung produzieren.

Die Tierhaltung hat auch Auswirkungen auf die Umwelt auf andere Weise, zum Beispiel durch den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, die die Boden- und Wasserqualität beeinträchtigen können, sowie durch die Degradierung von Ökosystemen, die für die Tierhaltung gerodet werden.

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PlueschTiger  09.05.2023, 09:20
@JackONeill282
Die Tierhaltung hat auch Auswirkungen auf die Umwelt auf andere Weise, zum Beispiel durch den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, die die Boden- und Wasserqualität beeinträchtigen können, sowie durch die Degradierung von Ökosystemen, die für die Tierhaltung gerodet werden.

Das wird unabhängig von der Tierhaltung bei Landwirtschaft getan, es ist schon dreist das der Tierhaltung unter zu schieben.

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DerJens292  09.05.2023, 09:33
@PlueschTiger

Das interessiert aber Veganer nicht.

Hast du seinen1. Kommentar auf Wickedsick05 gelesen? "Veganismus kann zum Beispiel auf ökologischen, gesundheitlichen oder antispeziesistischen Gründen basieren."

Antispezisistisch wollen sie angeblich sein. Doch die Absicht, die Nutztiere auszurotten, weil sie Futterfläche benötigen, auf denen Nahrung für viel mehr Menschen angebaut werden könnte, beruht auf der Überzeugung, daß Menschen über den Tieren stehen.

Das ist SPEZISISMUS pur. Aber Veganer können das intelektuell nicht erfassen.

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PlueschTiger  09.05.2023, 11:06
@DerJens292
beruht auf der Überzeugung, daß Menschen über den Tieren stehen.

Erinnert auch sehr an die Kirchen Lehre. Denn laut Gottes Regeln haben so weit ich das gelesen habe Mensch und Tier den gleichen Stand. Wenn aber schon die den selben Stand haben kann der Papst, Bischof und Co natürlich nicht besser sein wie der normale Gläubige.

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JackONeill282  16.05.2023, 00:17
@DerJens292
Das ist SPEZISISMUS pur. Aber Veganer können das intelektuell nicht erfassen.

Die Aussage ist so hart Ignorant das man das kaum in Worte fassen kann.

Du bist also der Meinung das Nutztiere es genießen in Ställen zu leben, nie das Tageslicht sehen zu können, teilweiße vor Erschöpfung einfach sterben, vor Stress sich selbst oder Artgenossen Schaden zufügen ? Das ist deine Vorstellung von Leben ? Das ist bei bestem willen nur noch Überleben, Folter trifft es eher.

Veganer setzen sich in der Regel für den Tierschutz ein. Schon alleine deshalb da sie das System Massentierhaltung überhaupt erst nicht dadurch unterstützen Fleisch zu Essen. Das bedeutet, dass sie gegen Praktiken sind, die Tieren unnötiges Leid zufügen, wie zum Beispiel eben die Massentierhaltung. Aus klimatischer und ethischer Sicht ist diese Art der Tierhaltung ebenfalls nicht Zeitgemäß und absolut unnötig.

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DerJens292  16.05.2023, 09:49
@JackONeill282

Letztens hat eine Veganerin mich verachtet, weil ich Kühe halte. Kühe dürften nicht in Massentierhaltung, sondern artgerecht auf der Weide, ohne daß ihnen ihr Kälbchen weggenonnen wurde, leben. Die Kleinbauern sollten unterstützt werden.

Daraufhin habe ich ihr bestätigt, daß meine Kühe genauso leben. Trotzdem falsch, weil sie irgendwann geschlachtet werden.

Es ist einem Veganer egal, wie die Tiere gehalten werden, ob im Stall oder auf einer Weide. Der Veganer kauft es trotzdem nicht.

Es wäre ihm lieber, wenn die Kühe wie die Heiligen Kühe in Indien behandelt werden. Erst nutzen, und wenn sie alt sind davonjagen, wonach viele davon in den Städten Müll fressen und jämmerlich verrecken.

Damit läßt sich das Ziel der Veganer, die Nutztiere auszurotten, auch erreichen.

Und das mit den 98% Massentierhaltung ist eine Lüge, weil Veganer die normale Tierhaltung pauschal als Massentierhaltung bezeichnen. Auch meine 4 Kühe.

Und das mit dem Tierleid: die einen Veganer sagen, das Tier leidet durch seine bloße Existenz, und das Schlachten beendet dieses Leid, die anderen Veganer behaupten auch, daß die Tiere leiden, aber durch das Schlachten, man solle sie doch einfach länger leben lassen.

Beide behaupten, das sie Tiere lieben und gegen Tierleid sind.

Genso wie ich, bei mir leben die Tiere ohne gequält zu werden und ich war auch schon dabei, als ein Bulle auf der Weide geschossen wurde. Neben seinen Mitleberindern. Schuß , fällt um, keine Angst, keine Panik. Was soll daran Qual sein?

Klima könnte ich dir widerlegen, lasse es aber jetzt.

Und aus ethischer Sicht ist es ganz bestimmt nicht gut, wenn ein Veganer doppelt so viele Klimagase wie ein Afrikaner ausstößt, weil durch den Klimawandel viele Tierarten aussterben und dadurch viel Tierleid verursacht wird. (Ist doch gar nicht sooooo schlimm, ich bin ja Veganer und ein besserer Mensch)

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JackONeill282  16.05.2023, 19:09
@DerJens292

Ich kann verstehen wenn dich das aufregt, dennoch ergeben mehrere Aussagen von dir keinen Sinn:

  1. Du behauptest, dass deine Kühe artgerecht auf der Weide leben und ihre Kälber nicht weggenommen werden. Das mag zwar für deine Kühe zutreffen, aber im Allgemeinen ist das in der Massentierhaltung nicht der Fall. Indem du behauptest, dass deine Kühe repräsentativ für die gesamte Fleischindustrie sind, machst du einen Fehlschluss.
  2. Du behauptest, dass es einem Veganer egal ist, wie die Tiere gehalten werden, ob im Stall oder auf der Weide. Das ist eine Verallgemeinerung und nicht korrekt. Viele Veganer setzen sich für artgerechte Tierhaltung ein und unterstützen kleinere Betriebe, die ihre Tiere respektvoll behandeln.
  3. Du stellst die These auf, dass Veganer lieber wollen, dass Kühe wie in Indien behandelt werden, wo sie nach ihrer Nutzung auf der Straße landen und leiden. Das ist eine übertriebene und unrealistische Annahme. Die meisten Veganer setzen sich für den Schutz aller Tiere ein, unabhängig von ihrer Verwendung.
  4. Du behauptest, dass das Ziel der Veganer darin besteht, Nutztiere auszurotten. Das ist eine falsche Annahme. Das Hauptziel des Veganismus ist es, Tierleid zu minimieren und ethischere Alternativen zu finden.
  5. Du argumentierst, dass Veganer die normale Tierhaltung pauschal als Massentierhaltung bezeichnen, was nicht korrekt ist. Es gibt klare Unterschiede zwischen konventioneller Tierhaltung und Massentierhaltung, die von Tierschutzorganisationen definiert werden.
  6. Du erwähnst, dass es verschiedene Ansichten unter Veganern zum Thema Tierleid und Schlachten gibt. Das ist richtig, da der Veganismus eine breite Bewegung ist und unterschiedliche Standpunkte existieren, das Hauptziel ist jedoch immer der Schutz der Tiere.

Verallgemeinerungen und übertriebene Behauptungen führen zu Missverständnissen und erschweren eine konstruktive Diskussion. Das ist zurzeit eines der größten Probleme....

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DerJens292  16.05.2023, 19:52
@JackONeill282

Zu 1. Meine 4 Kühe werden von Veganern als Massentierhaltung gezählt, weil sie nicht Biozertifiziert sind.

Zu 2. Wenn ein kleiner Betrieb Fleisch produziert, oder Milch, ohne Tiere zu quälen, kaufst du seine Milch und nutzt diese? So könntest du diesen Betrieb unterstützen.

Zu 3. Was sollen wir mit den alten Tieren machen? Freilassen lehnst du ab. Schlachten lehnst du ab. Jahrelang weiterfüttern lehnen die anderen Veganer ab, weil die Tiere sooo viel Fäche brauchen, wo viel mehr Nahrung für Menschen angebaut werden könnte.

Zu 4. "Das Hauptziel des Veganismus ist es, Tierleid zu minimieren und ethischere Alternativen zu finden."

...soweit möglich und praktisch durchführbar.....aber nicht krampfhaft und missgelaunt. Auch die Raffaela würde ein Tier töten und Fleisch essen, wenn es nicht anders geht.

Tiere ausrotten: Veganer begründen ihren Wunsch damit, daß es kein Tierleid mehr gibt, wenn es kein Tier mehr gibt. Sie wollen die Nachzucht einstellen. Und wenn keine Tiere mehr geboren werden, sind die irgendwann plötzlich alle weg. Dumm gelaufen. Dann gibt es sie nur noch in Märchenbüchern. Soweit wirst du mir gedanklich doch folgen können.

Ethischere Alternativen: das Pferd wird vom Verbrennermotor ersetzt, der Verursacher der Klimaerwärmung ist, zum Vorteil von Tier, Mensch und Umwelt. Durch die Klimaerwärmung und dem dadurch ausgelösten Artensterben wird Tierleid verursacht!

Zu 5. Die von dir erwähnten Unterschiede zwischen konventioneller Tierhaltung und Massentierhaltung habe ich noch von keinem Veganer gehört. Nenne sie mir doch bitte mal. Ich finde nur 2% Bio, Rest = angeblich Massentierhaltung

Zu 6. Sicher Vegan ist eine "große" Bewegung mit vielen Standpunkten.

Da aber kein Veganer bestimmte Haltungsbedingungen fordert, um dann diese Produkte zu nutzen, liegt sein Augenmerk auf: Tierfreie Alternativen

TIER-frei ; wofür und wieviele Nutztiere wird es noch geben, wenn alle Vegan sind?

Wieviele Nutztiere werden im Durchschnitt jetzt von einem Veganer genutzt?

Zu 7. Oder wie würde deiner Ansicht nach ein Tierhasser argumentieren, wenn er aus tierhass auf die Idee käme, die Nutztiere auszurotten?

Etwa: ich hasse tiere, ich zwinge euch die Tiere auszurotten! ?

Oder hätte der Tierhasser mehr Erfolg, wenn er mit Engelszungen reden würde, wie:" ich liebe Tiere, wir dürfen sie nicht mehr ausbeuten, wäre es nicht besser sie vor Leid zu schützen, lass uns Gesetze zu ihrem Schutz machen, daß es ihnen besser geht als unseren Kindern, wir lieben ja Tiere, aber um die Umwelt zu schonen, ja wir sind Schuld, ein paar Tiere weniger, ....

Solange du so argumentierst, wie ein Tierhasser, der die Ausrottung der Nutztiere zum Ziel hat, unterstelle ich dir dieses Ziel.

Wieviele Tiere hälst du in Tierleidfreier Haltung? Warum so wenige, wenn du doch angeblich Tiere liebst?

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weil Klima- und Umweltschutz per se immer mit ethischen Fragen verbunden sind. Veganismus ist eine Form der Konsequenz danach zu leben