Waren Maria und Josef geschieden?
Ein Grund, liebe Freunde, warum wir vom Institut Für Christliche Forschung (IFCF) die Frage in den Raum gestellt haben, ob Maria und Josef möglicherweise geschieden gewesen wären, ist der, dass Josef Maria schon verlassen wollte, als er erfuhr, dass Maria ohne seine Beihilfe schwanger geworden war.
Und es stellt sich die Frage, wie leicht sich jemand aus dem Haus Davids damit tat, von seiner Frau, auch wenn es durch den Heiligen Geist geschah, hintergangen zu werden.
Der Grund vielleicht, warum diese beiden, Maria und Josef nirgendwo mehr gemeinsam erwähnt werden. Sondern nur Maria, mit den Brüdern und Schwestern Jesu vor der Türe steht. Von Jesus abgewiesen werden.
Weil vielleicht auch Jesus mit der Trennung seiner Eltern, oder seines Ziehvaters von seiner Mutter schwer klar kam. Wobei in seinem Leben noch einmal ein Josef auftauchen soll. Bei seiner Beerdigung, als Josef von Arimathäa, ein Ratsherr, der gegen die Kreuzigung gestimmt hatte, bei Pilatus vorspricht um den Leichnam von Jesus, laut Pilatus I.N.R.I., also Jesus von Nazareth, König der Juden abnehmen zu dürfen.
Man sich fragt: Hätte Pilatus diesen Leichnahm einem x-beliebigen überlassen? Jesus in der Folge in sein eigenes Grab legt.
Was glaubst Du?
Weil viele sagen, es hätte gar keine Scheidung gegeben: Die gab es schon seit Mose.
5Mo 24,1 Wenn jemand eine Frau zur Ehe nimmt und sie nicht Gnade findet vor seinen Augen, weil er etwas Schändliches an ihr gefunden hat, und er einen Scheidebrief schreibt und ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Hause entlässt
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9 Antworten
Sie waren verlobt, wobei eine Verlobung in der damaligen Kultur nicht einfach nur ein Versprechen war. Eine Verlobung setzte eine Verbindung der Familien in Gang. Sie war fast schon so etwas wie eine Ehe. Insofern war es für Josef schockierend, dass Maria schwanger war. Eigentlich hätte er sie verstoßen müssen. Das wollte er aber nicht tun, er wollte die Verbindung still lösen. Damit wollte er Maria schützen, hätte aber Schande auf sich selbst gebracht (nach den damaligen Werte-Vorstellungen, man hätte glauben müssen, das Kind sei von ihm, er wolle aber die Frau nicht mehr!). Erst die Offenbarung des Engels veranlasste ihn, die Ehe einzugehen - was sicherlich einiges Gerede nach sich gezogen hat und der Familie keinen guten Start bescherte.
Bei Lukas 2.41 wird von Jesus als 12-jährigem berichtet, und dabei von Vater und Mutter. Maria und Joseph waren also nicht getrennt. Außerdem hat Jesus ja Geschwister gehabt.
Da müßte man jetzt in den Urtext gehen und Wortanalyse betreiben. Das kann ich leider nicht. In der Luther-Übersetzung lese ich Matthäus 1,18: "Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertraut war, fand sich's ehe er sie heimholte,...". Hier würde ich das "vertraut" mit "verlobt" übersetzen, und das "heimholen" mit der Ehe. Wie schon gesagt, eine Verlobung war damals eine sehr starke Verbindung, fast schon wie die Ehe selbst.
Ergänzung zu eben:
In der Schlachter-Übersetzung lesen wir:
Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammenkamen, erfand sich's, daß sie empfangen hatte vom heiligen Geist. Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht an den Pranger stellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen.
Hier wird offensichtlich so übersetzt, wie ich das auch gedeutet habe
Ich glaube dennoch eher, dass Luther richtig übersetzt hat.
"Da müßte man jetzt in den Urtext gehen und Wortanalyse betreiben." Ich denke, das genau das in den neueren Übersetzungen gemacht wurde. Luther hat aus dem Lateinischen übersetzt.
Jüngsten Forschungen zufolge gab es einen Übersetzungsfehler. Es heisst nicht Jungfrau Maria, sondern junge Frau Maria. Das macht Sinn, sie war ja Josefs Frau, sie hatten also Sex, sonst wären sie nicht verheiratet. Entweder man galt als verheiratet, weil man Sex hatte, oder aber wurde getraut und die Ehe mit Sex vollzogen. So etwas wie Scheidung gab es damals nicht.
Scheidung gab es schon seit Mose:
5Mo 24,1 Wenn jemand eine Frau zur Ehe nimmt und sie nicht Gnade findet vor seinen Augen, weil er etwas Schändliches an ihr gefunden hat, und er einen Scheidebrief schreibt und ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Hause entlässt
siehe hier. 2. ähnliche Frage: Maria Josef verlobt
... es überhaupt keinen Hinweis darauf gibt, dass Maria und Joseph geschieden waren.
Dafür steht aber in der Bibel, dass sie viele gemeinsame Kinder hatten:
- "Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, der Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?" (Markus 6,3a).
Zur Zeit der Kreuzigung war Joseph höchstwahrscheinlich schon gestorben. Deshalb vertraut Jesus seine Mutter Maria auch dem Johannes an.
Der Joseph, der den Leichnam Jesu holte, um Ihn zu begraben, hatte nichts mit Joseph aus Nazareth zu tun. Er war reich (Jesus kam in das Grab eines reichen Mannes) und stammte aus Arimathia:
- "Danach bat Joseph von Arimathia — der ein Jünger Jesu war, jedoch heimlich, aus Furcht vor den Juden — den Pilatus, dass er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leib Jesu herab" (Johannes 19,38).
Doch, er wird nur als Zimmermann, nicht aber als Josef bezeichnet. Scheint daher dort eher unbekannt.
Sie waren verlobt, also für die Heirat versprochen.
Das widerspricht Matthäus 1,18:
Matthäus1, 18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
Dort steht, sie war Josef vertraut.
das ist nur ein anderer Ausdruck, ändert daran aber nichts.
ich will mich mit dir nicht über Wörter streiten. Galater 5:19-21
Ob es Luther richtig übersetzt hat, ist eine gute Frage. Das Wort vertraut, ist für mich der selbe Wortstamm wie Trauung.
Du: Die Verlobung ist eigentlich nur das Versprechen das man heiraten wird. Eine Verlobung kann man lösen. Eine Trauung ist es dann, wenn man wirklich zum Standesamt geht und ja sagt. Ich bin ja seit 16 Jahren verheiratet.
So sehe ich es auch im geistigen Bereich. Paulus nennt den Geist, den er erhielt als Unterpfand, Vorauszahlung, "Verlobung" auf das Eigentliche. Gesalbte werden zuerst "verlobt", was noch gelöst werden kann. Danach "Versiegelt", was sich nicht mehr lösen lässt.
So sehe ich das auch. Da sind wir uns wieder vollkommen einig.
Der Wortstamm ist gleich, trotzdem heißt vertraut sein nicht verheiratet sein.
Das widerspricht Matthäus 1,18:
Matthäus1, 18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
Dort steht, sie war Josef vertraut.
So, lieber Herr Pastor aus Bulgarien, jetzt paß mal gut auf. Jetzt lese ich dir mal vor, was da steht in Mt1,18:
... μνηστευθείσης ... πρὶν ἢ συνελθεῖν ...
= zur Ehe versprochen seiend / verlobt ... bevor sie zusammengekommen waren
Ist das richtig oder nicht?
Also: Nix mit vertraut. Und genommen hat Josef sie auch nicht.
Trau dich somit nicht, da eine "Falschaussage" zu sehen. Du machst dich hier bloß lächerlich. Und unseren Glauben auch.
Nicht nach Matthäus 1,18. Da waren sie vertraut. Also verehelicht.
Matthäus 1,18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.