waren geishas prostituierte?

4 Antworten

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Die historische Entwicklung der Geisha ist sehr interessant - etwa wenn man an die höfischen Kurtisanen (oiran) oder die männlichen Unterhaltungskünstler (taikomochi) denkt, die beide gewissermaßen Vorläufer der Geisha waren - aber ich will hier jetzt nicht zu sehr abschweifen.

Aufgaben: Geisha sind, wie andere Mitglieder hier schon schrieben, in erster Linie Gesellschaftsdamen, die ihre Gäste sowohl durch künstlerische Darbietungen unterhalten und im Rahmen traditioneller Bankette (ozashiki) sowohl bedienen, als auch durch Konversation unterhalten.

Derartige Veranstaltungen sind dann allerdings auch nicht öffentlich und finden in exklusiven Kreisen statt - was nicht zuletzt auch an den Kosten liegt.

Natürlich sind diese Frauen nicht aus Stein und haben sexuelle Bedürfnisse - einfache käufliche Liebe, bei der die Dame gefügig wird, wenn man nur genug Scheine auf den Tisch blättert, ist jedoch kein Bestandteil ihres Gewerbes.

Gönner: Es besteht die Möglichkeit das eine geisha einen Mäzen oder Gönner (danna) hat, der beispielsweise einen Teil der nicht unerheblichen Kosten für den traditionellen Lebensstil der geisha trägt - doch auch in diesem Fall sind damit nicht automatisch exklusive sexuelle Dienstleistungen verbunden.

Insbesondere zur Zeiten der "bubble economy", als Japan wirtschaftlich stark war, konnte bei einflussreichen Geschäftsleuten praktisch erwartet werden, dass sie eine Geisha "sponserten" - ohne das dies eine sexuelle Beziehung implizierte.

(übrigens eine interessante Ähnlichkeit zum "tsu", der Heian-Zeit - eine Art weltmännischer Geniesser)

Onsen Geisha: Von diesen klassischen Geisha gibt es abweichend die so genannte "onsen geisha" die in den zahlreichen Thermalbadeorten ("onsen") arbeiten und einen deutlich schlechteren Ruf haben - insbesondere vor dem Zweiten Weltkrieg auch nicht gänzlich zu Unrecht.

Ihre Dienste bestehen oft nur aus der Beteiligung an kollektiven Besäufnissen mit zahlenden Gästen des onsen und dem Vortragen frivoler Lieder und schlüpfriger Geschichten, sowie natürlich der Bedienung der Gäste.

Damit ist auch der pauschale Schluss onsen geisha = Prostituierte nicht gerechtferigt, auch wenn die Ansprüche an künstlerische Fähigkeiten geringer gesetzt sein dürften.

Hoffe, die Erklärungen waren hilfreich.


Enzylexikon  15.06.2013, 12:27

Vielen Dank für den Stern. :-)

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Nein! Eine Geiko (wie sie in Kyoto genannt wird), war noch gar niemals gegen Geld käuflich. (was den Sex mit Kunden angeht). Eine Hot Springs Geisha allerdings sehr wohl.

Orian war eine Sonderform, kaum gebildet, und konnte sich doch im Gegensatz zu einer Geiko auch selber an und ausziehen. Oft wurde dabei die Schminke beibehalten. Im zweiten Weltkrieg wurde ein völlig falsches Bild geprägt. Das waren keine Geiko! Eine Mehrzahl gibt es in Japan übrigens nicht. Viele Frauen bezeichnen sich daher als "it". In Japan gibt es ganz andere Angebote, um an billigen Sex zu kommen. Eine Geiko ist die Meisterin der intellektuellen Konversation mit Männern. Hochgebildet! Das wird dort nicht etwa abwertend bewertet. Im Gegenteil sogar. 3 - 8000€ pro Abend, sind keine Seltenheit. Tanz, Musk, Kultur, sehr gutes Essen und reichlich Alkohol sollen den gestressten Mann ein paar Stunden vom Alltag ablenken. Höchstest Kulturgut also fern ab von niedrigen Trieben der Männergesellschaft!

Woher ich das weiß:Hobby

neurodoc  24.06.2019, 21:41

Es ist schön, dass es solche Gesellschaften gibt, wo das noch eine Bedeutung hat.

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Nein ,sie waren Geselschaflerinen,die Unterhilten die Gäste mit Geprächen und Gesang.Sie konnten wen sie wollen mit einen Mann ins Bett gehen.Aber nur Prostituierte waren sie nicht!!