War Lenin ein Diktator oder ein Freiheitskämpfer?

6 Antworten

Er war gewiß beides. Wäre der Sozialismus noch in anderen Industriestaaten erfolgreich ausgebrochen, wäre er weniger ein Diktator als ein Freiheitskämpfer gewesen. Leider scheiterte indes die Novemberrevolution in Deutschland und damit war der Weg in Russland, hin zur diktatur vorgezeichnet. Dies wäre an sich nicht so schlimm gewesen, wäre die diktatur des Proletariats nur von kurzer Dauer gewesen, gewissermaßen als notwendiger Übergang zu einer neuen befreiten Gesellschaft. Dazu kam es indes nicht, vielmehr wurde die sogenannte Diktatur des Proletariats zu einem Dauerbrenner, was diese ausgesprochen ungenießbar macht/e.

Fazit. es ist schon so wie Marx und engels es in ihren Werken beschrieben, der Sozialismus ist nur was für hochentwickelte kapitalistische Staaten, alldieweil nur dort die Produktivkräfte so hoch entwickelt sind, dass der Sprung hin zum Kommunismus nur noch ein kleiner ist. Habe-Nichts-Staaten wie das einstige Russland sollten sich eher auf eine bloße anti-imperialistische Staatsform beschränken, also so wie jüngst Gaddafis Libyen.

Nun ist aber die Geschichte, dies vertrackte Ding nicht so, wie es idealerweise zu sein hat, sondern geht störrisch wie ein Esel einen eigenen Weg. In Russland war es der verlorene Weltkrieg sowie der fehlende Wille sämtlicher bürgerlicher Parteien endlich Frieden mit Deutschl. und Österreich zu schließen, sowie die Unfähigkeit des zaristischen und Karenski Staates den Bauern Land zu übergeben, daher mußten dies dann die Bolschewisten tun, da alle sonstigen Parteien nicht willens und fähig waren das Ruder entsprechend herum zu reissen.

Was wäre eigentlich gewesen, hätte Lenin das Zepter in Deutschland 1918 übernommen. Ich bin mir sicher, dass dort der Leninismus anders ausgefallen wäre, als im einstigen Russland, schließlich war Lenin kein starr denkender Mensch, sondern ein recht flexibler als auch eine pragmatische Persönlichkeit.

Hat der Lenismus eine Chance auch in Westeuropa und anderen kapitalistischen Staaten zu siegen. Das ist wohl nicht anzunehmen, schon weil diese keine ursprüngliche Akkumulation , also keine kleine Warenproduktion mehr haben. Dann kommt hinzu, dass die Zeiten des Hammer und Schraubenschlüssel schwingenden Proletariers ziemlich vorbei sind, vielmehr rein numerisch gesehen, die Angestellten auch zahlenmäßig die größte Rolle spielen, von ihrer zunehmenden Bedeutung mal abgesehen.

Der Marxismus der Zukunft wird daher erst noch gebacken werden und zwar entstehend aus noch anstehenden Klassenkämpfen, die ihre ganz speziellen Spezifika haben werden und aus denen dann teils a priori vermehr aber auch a posteriori neue Ideen und Kampfmethoden sowie Transforamtionskonzepte sich herausschälen werden. Doch bis dahin ist gewiß noch ein weiter Weg, der Untergang der meisten sozialistischen Staaten will erst einmal verdaut sein. In der Zwischenzeit ist wohl eher an linken sozialdemokratischen Konzepten anzuknüpfen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

In meinen Augen war er ein Diktator, aber das sieht man in der ganz linken Ecke natürlich anders als ich.

Ich würde ihm vielleicht gute Absichten zugestehen, mehr nicht.

Lenin war Revolutionstheoretiker und Radikalinski.
In seinem Testmament warnte er vor Stalin und den Weg in eine Dikatur.

Als Opponent des Zarenregiems durchaus ein Freiheitskämpfer.

Als Konterrevolutionsführer allerdings dann selber ein reaktionärer Freiheitsfeind.

Nun, er mag mal ein Freiheitskämpfer gewesen sein, wurde aber trotzdem zum Diktator.