War Italien ein guter Verbündeter Deutschlands im 2. Weltkrieg?

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Italien war in dem Sinne ein guter Verbündeter Deutschlands, dass es tatkräftig zur Niederlage Deutschlands beigetragen hat. Am 10. Juni 1940, als die Niederlage Frankreichs gegen Deutschland unmittelbar bevorstand, hat Italien Frankreich den Krieg erklärt, um sich reiche Beute zu sichern. Die Italiener holten sich allerdings im Kampf gegen einige spärlichen französischen Reserven eine blutige Nase. Am 10. Juni 1940 hat Italien auch Großbritannien den Krieg erklärt und versucht, von seiner Kolonie Libyen aus das englisch kontrollierte Ägypten anzugreifen. Auch dort versagten die zahlenmäßig weit überlegenen Italiener gegen die wenigen Englände, so dass Hitler seinem Freund Mussolini mit dem Deutschen Afrikakorps zu Hilfe kommen musste. Den größten Schaden hat Italien dem Deutschen Reich vermutlich dadurch zugefügt, dass Italien am 28. Oktober 1940 Griechenland den Krieg erklärte. Das winzige Griechenland leistete nicht nur erfolgreichen Widerstand gegen die Italiener, sondern drängte diese zurück, da dass Hitler wieder einmal seinem Freund Mussolini helfen musste. Deutschland gewann zwar den Krieg gegen Griechenland, mit dem es vorher eigentlich ein sehr gutes Verhältnis hatte, aber die unheimlich tapfer kämpfenden Griechen fügten den Deutschen schwere Verluste zu. Die vielen Flugzeuge und Panzer, die verloren gingen, fehlten den Deutschen beim Überfall auf die Sowjetunion, der noch dazu verspätet begann und daher in den Winter geriet, für den die deutschen Soldaten nicht vorbereitet waren. Am 22. Juni 1941 überfiel Deutschland die Sowjetunion, am 23. Juni erklärte Italien der Sowjetunion den Krieg. Italien sandte zunächst drei Divisionen und erhöhte die Zahl im Jahr 1942 auf zehn Divisionen, also rund 250.000 Soldaten, die allerdings schlecht ausgerüstet und noch schlechter geführt waren. Der italienische Einsatz gegen die Sowjetunion wurde zu einer einzigen Katastrophe, die meisten italienischen Soldaten erfroren oder verhungerten. Die Deutschen, die abe Ende 1942 selbst nichts mehr hatten, konnten ihnen nicht mehr helfen.

Nein - das kann man absolut nicht behaupten. Im Gegenteil: Heute würde man sagen, dass der "Führer" absolut nicht "amused" gewesen ist, von des Eskapaden des Duce.

Das was sich Mussolini geleistet hat, war absolut nicht im Sinne des Deutschen Reiches. Und das die Wehrmacht dann auch noch "aushelfen" musste in Nordafrika, hat die Deutsche Führung massiv verärgert und wertvolle Ressourcen gekostet.


NeymarPsg 
Fragesteller
 22.08.2022, 20:18

Dafür hat Italien bei der Invasion von Frankreich und Russland massiv mitgeholfen, das vergessen viele

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War Italien ein guter Verbündeter Deutschlands im 2. Weltkrieg?

Nein. Italien und sein "Duce" Mussolini waren eher eine Last als eine Hilfe für Deutschland.

Dafür hat Italien bei der Invasion von Frankreich und Russland massiv mitgeholfen, das vergessen viele

"Massiv", nein. Erst am Ende der Kämpfe gegen Frankreich, als der Kampf längst entschieden war, ist Mussolini in den Krieg eingetreten, nur um sich auch ein Stück Beute zu sichern. Gewiss hat er gegen Russland Truppen gestellt, aber nicht allzu viele und nicht die allerbesten, dazu noch mangelhaft ausgerüstet!

Italien war auf einen großen Krieg nicht vorbereitet. Gleichwohl wollte der "Duce" auch den erfolgreichen Feldherren spielen. Er wurde auf dem Balkan und in Nordafrika aktiv, wurde aber überall zurückgeschlagen und bedurfte deutscher militärischer Hilfen. Letztlich waren Italien und sein Duce mehr eine Last als eine Hilfe.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Italienische Kriegsflagge: weißes Kreuz auf weißem Grund

Italiensche Panzer: 2 Vorwärts, 7 Rückwärtsgänge

Italienische Heldensagen: das dünnste Buch der Welt

Italien unter Mussolini trat erst in den Zweiten Weltkrieg nach diversen Eroberungen des NS-Regimes ein, weil er erst dann von der Siegesgewissheit Hitlers überzeugt war. Schlussendlich hätte ihn aber der Stahlpakt, die Achse Berlin-Rom, dazu verpflichtet.

Mussolini hatte Hitler jedoch zuerst gesagt, dass sein Land erst 1942 bereit sei, einzutreten. Einmal drin, verfolgte das faschistische Italien jedoch unnachgbiebig seine imperialen Expansionen... und scheiterte meist kläglich. Ob in Griechenland, Jugoslawien oder in Afrika, wo 1935 die italienischen Faschisten bereits in Äthiopien einen menschenverachtenden Feldzug geführt hatten. Lediglich in Albanien, dass schon vor Kriegsausbruch besetzt worden war, war man erfolgreich.

Die italienischen Truppen waren bekannt dafür, dass sie, mangels einer Identifikation mit dem italienischen Nationalstaat, sehr undiszipliniert waren und sehr schnell kapitulierten und in Kriegsgefangenschaft gingen.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – im Masterstudium Politikwissenschaften

NeymarPsg 
Fragesteller
 22.08.2022, 19:13

Selbst gegen Frankreich die im 2. Weltkrieg absolut schlecht waren haben sie eigentlich versagt. Das muss was heißen.

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