War die Massenmigration für den Untergang des Römischen Reichs verantwortlich?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Nein, Rom wäre auch ohne Massenmigration untergegangen 86%
Ja, war der Hauptgrund 14%

6 Antworten

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Nein, Rom wäre auch ohne Massenmigration untergegangen

Die Migration aller mit einer gemeinsamen Verständigungssprache (Latein) hatte das Römische Reich erst zu den mächtigsten Staat werden lassen, welcher in Europa je existierte.

Spätestens mit der Aufnahme der Menschen in den Provinzen zu Bürgern Roms mit gleichen Rechten und Pflichten kam es zu einem positiven Zusammenwachsen aller Gebiete des Großreichs.

Nach neuesten Erkenntnissen führten plötzlich auftretende Pandemien ab 165 zum Beginn einer politischen Instabilität https://de.wikipedia.org/wiki/Antoninische_Pest und erneutes Auftreten https://de.wikipedia.org/wiki/Cyprianische_Pest

Die wirtschaftliche Blütezeit in der die Menschen in relativen Frieden und Wohlstand lebten war etwa 96-180. Es herrschten kluge Augusti mit maßvollen Gesetzen und Entscheidungen. Der Mittelstand war groß und starkt. Alles war stabil und friedlich. Gerade in dieser Glanzepoche brach diese neue Krankheit von aussen herein und destabilisierte langsam alles. Solange der Augustus Marcus Aurelius noch regierte, konnte durch weise Entscheidungen (Abstandsregelungen, Abschottung nach Aussen) das schlimmste verhindert werden.

Nach der Regierungszeit der "syrischen Frauen" brach das Herrschaftssystem ein. Die Augusta Iulia Domna (193-217) hatte politisch gemeinsam mit ihren Mann Septimius Severus und dann mit ihren Söhnen regiert. 217 starb das letzte erwachsene männliche Mitglied der Familie und die Schwester von Iulia Domna, die Augusta Iulia Maesa (218-226) übernahm die Herrschaft gemeinsam mit ihren Töchtern der Augusta Iulia Soemias (218-222) und danach der Augusta Iulia Mamaea (222-235).

Nach 235 bis 285 war das Römische Reich faktisch ohne echtes Regierungsoberhaupt. In diesen 50 Jahren herrschte durchgehend Bürgerkrieg mit hundert Augusti, vielen Caesaren und Augusta, die mit und gegeneinander kämpften. Manche davon wie Aurelianus (270-275) konnten sich zumindes teilweise behaupten.

Der Hunneneinfall in Europa führte zu einer Fluchtbewegung und damit wurde das Römische Reich nicht fertig. Zuerst brach die Fremdenfeindlichkeit im Osten aus, wo zuerst diese Neubürger in sehr großer Zahl ankamen, etwas später gelangte diese Bewegung auch in den Westen. Das hatte fatale Auswirkungen. Das Römische Reich wurde nun von Heerführern verteidigt, welche nicht das volle Römische Bürgerrecht besaßen und dementsprechend nicht Augustus werden konnten. So kam es ab den Augustus Honorius (395-423), dass die Verteidigung des Staates von mächtigen Heerführern Stilicho (395-408) übernommen wurde. Diese Zersplitterung der Herrschaft machte eine Verteidigung des Staates schwierig. Ein schwacher Augustus bestimmte die Politik ohne diese selbst umsetzen zu können und ein starker Heerführer führte diese Politik aus ohne die eigentliche politische Macht zu besitzen.

Ganz fatal wurde es, als der Augustus Valentinianus III. (437-455) und sein Heerführer Aetius (437-454) sich völlig zerstritten und der Augustus seinen Heerführer beseitigte. Damit war der Untergang der eigenen Herrschaft besiegelt und kurze Zeit später auch die des Westteils des Römischen Reichs.

Woher ich das weiß:Hobby
Neugier4711  11.05.2024, 16:20

Vielen lieben Dank für den Stern.

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Nein, Rom wäre auch ohne Massenmigration untergegangen

Die Römer haben Gebiete erobert und gezielt einverleibt! Es war ein Vielvölkerstaat, das war bewusst und gewollt, und das hat zum Aufstieg Roms beigetragen.

Zum schleichenden Verfall und letztlich zum Untergang haben mehrere Faktoren eine Rolle gespielt:

  • Dekadenz - ein schleichender (moralischer) Verfall, der der wirtschaftliche und militärische Stärke schwinden lies
  • Völkerwanderung - durch den Hunneneinfall verschoben sich die Stämme Europas und Rom wurde von solchen Stämmen erobert
  • Veränderungen in kultureller, sozialer und ökonomischer Sicht
  • Jahrzehntelange Bürgerkriege
Woher ich das weiß:Hobby
Nein, Rom wäre auch ohne Massenmigration untergegangen

Das römische Reich ist vor allem durch die Auswirkung einer Pandemie untergegangen. Ein so großer Teil der römischen Bevölkerung ist gestorben, dass die Wirtschaft in einigen Regionen des Reiches komplett zusammengebrochen war. Die Wirtschaft und das Militär haben sich nie vollständig davon erholen können. Deshalb war das römische Reich sehr stark geschwächt und nicht mehr in der Lage, so viel Territorium zu halten.

Ja, war der Hauptgrund

Ja, das römische Reich war überdehnt und nicht mehr in der Lage seine Bevölkerung zu ernähren, schon das erhöhte den Migrationsdruck.

Nein, Rom wäre auch ohne Massenmigration untergegangen

Rom war dekadent und zerfiel von innen heraus, so dass die Strukturen nicht mehr aufrechterhalten werden konnten.

Ausserdem ging es ja nicht einfach um Migranten, sondern um einen militärischen Akt. Die "Plünderung von Rom" war ein Einfall von westgotischen Kriegern in die Stadt, nachdem diese mehrfach zuvor belagert wordne war.

Mit den heutigen Migrantenbewegungen in Europa hat das also keine Ähnlichkeit.