Verbraucht ein Durchlauferhitzer auf geringster Stufe auch weniger Strom?

7 Antworten

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Ein Durchlauferhitzer braucht die Energie, die erforderlich ist, eine bestimmte Menge Wasser um eine bestimte Anzahl von Grad (Temperatur) zu erwärmen.

Konkret: 1 Liter Wasser um ein Grad zu erwärmen kostet 1 kcal und 860 kcal ist eine kWh. Das bedeutet: mit 1 kWh kann man 17,2 Liter Wasser um 50 Grad, z.B. von 10 Grad auf 60 Grad erwärmen. Dabei ist es völlig egal, auf welche Leistung der Durchlauferhitzer eingestellt ist!

Die Leistungseinstellung (Reduzierung) bewirkt lediglich, dass sich die Zeitdauer für die gleiche Aufgabe (eine bestimmte Wassermenge um eine bestimmte Temperatur zu erwärmen) verlängert.

Ein leistungsstarkes Gerät mit 27kW Anschlussleistung schaft diese Aufgabe in 133 Sekunden, ein schwaches 13,5kW Gerät braucht 267 Sekunden aber nach Erledigung der Aufgabe haben beide Geräte die gleiche Arbeit geleistet und exakt die gleichen Stromkosten verursacht.

Den Fragesteller wird es nicht mehr interessieren, aber andere stolpern hier ja evtl. mit der gleichen Frage rein:

Das lässt sich pauschal leider nicht beantworten. Es gibt die klassischen zweistufigen Durchlauferhitzer (DLE), die hydraulisch über eine Druckdose gesteuert werden (Hahn auf -> Druck auf der Leitung fällt -> DLE ein; erkennbar am deutlichen "Klack" selbst bei abgeschalteten Sicherungen). So einen hatte ich in einer früheren Wohnung, der hat in Stellung "II" die beiden Leistungsstufen automatisch durchgeschaltet, in Stellung "I" ging er nicht über die niedrigere Leistungsstufe hinaus. Wenn man ein solches Gerät zwar in Stellung "II" betreibt, aber nur so viel Wasser entnimmt, dass er in der unteren Leistungsstufe bleibt, dann braucht er auch nicht mehr Energie als in Drehwählerstellung "I".

Innerhalb der Stufen ist die Leistung (also der Energieverbrauch pro Zeiteinheit) konstant. Die elektrische Energie wird dabei zu ca. 99% als Wärme dem Wasser zugeführt. Um die Wassertemperatur zu verändern, muss man die Gesamtmenge an entnommenem Wasser ändern. Um das Wasser kälter zu bekommen mischt man also kaltes Wasser zu oder dreht das warme Wasser weiter auf (dann fließt es schneller durch den DLE und wird weniger erwärmt). Bei letzterem kann es aber sein, dass der DLE in die nächsthöhere Stufe schaltet, dann wird es schlagartig wieder heißer und man muss noch mehr Wasser zapfen. Besonders mit einem Hebelmischer ist es nicht so ganz einfach, die Warmwassermenge konstant zu halten und nur das kalte Wasser weiter aufzudrehen. In dem Fall ist es also ggf. komfortabler, per Drehwähler auf Stufe "I" zu begrenzen. Dann freuen sich auch die Nachbarn, weil sie nicht morgens um 5:00h vom "Freuden"geschrei des verbrühten Mieters nebenan geweckt werden.

Es gibt aber auch elektronisch geschaltete DLE mit zweistufigem Drehwähler. Und darunter sind dann so lustige (sehr weit verbreitete...) Modelle, die innerhalb der gewählten Stellung abhängig von der Durchflussmenge wiederum zwischen zwei Leistungsstufen umschalten. Also z.B.

  • Stufe "I", wenig Wasser: 1/3 der Nennleistung (z.B. 7kW)
  • Stufe "I", mehr Wasser: 2/3 der Nennleistung  (z.B. 14kW)
  • Stufe "II", wenig Wasser: 1/2 Nennleistung (z.B. 10,5kW)
  • Stufe "II", mehr Wasser: volle Nennleistung (z.B. 21kW)

(völlig dämliches Konzept, mit einer elektronischen Steuerung per  Durchflusssensor könnte man das auch geschickter machen)

Hier kann es nun vorkommen, dass 1/3 zum duschen zu wenig ist und man bei 2/3 schon mehr Wasser als nötig fließen lassen muss, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, 1/2 wäre genau richtig. Dann kann man in Stellung "II" tatsächlich sparsamer duschen als in Stellung "I" !! (wie gesagt: dämliches Konzept)

Zum Befüllen einer Wanne sind diese beiden DLE-Typen okay. Neben der grob gestuften, ungeregelten Leistungsumschaltung haben die Dinger aber auch den Nachteil, dass man mit z.B. 7kW Mindestleistung (das sind dann schon die besseren Geräte) schonmal >5l/min fließen lassen muss, um eine angenehme Wassertemperatur zu haben.

Wenn auch eine Dusche oder ein Waschbecken dranhängt, sollte man also lieber in einen DLE mit Temperaturregelung investieren. Geräte mit drei wählbaren Temperaturen sind schon okay, mit stufenlos oder im 0,5°-Raster wählbarer Temperatur noch angenehmer (dann muss man kein kaltes Wasser mehr zumischen) und die komfortabelsten Geräte begrenzen auch die Durchflussmenge, wenn die maximale Leistung erreicht ist und die Solltemperatur sonst nicht gehalten werden kann. Da man bei temperaturgeregelten Geräten nicht ständig mehr Wasser laufen lässt als eigentlich benötigt, geht man von einem um 20% geringeren Energie"verbrauch" aus. Da man auf dieser Basis aus dem vollen Programm an Spar-Perlatoren fürs Waschbecken und Spar-Brausen für die Dusche schöpfen kann, lässt sich aber sogar noch mehr sparen.

Ein "Stromzähler" zählt die Menge der bezogenen elektrischen Energie.

Die Menge der erforderlichen elektrischen Energie ist ungefähr gleich der Menge der Energie die benötigt wird um eben diesen Energiegehalt einem anderen Stoff zuzufügen.

Energie geht nicht verloren und wird nicht gewonnen...es ist also (relativ) egal ob du den Durchlauferhitzer auf Stufe 1 oder 2 betreibst, dein Bade-/Duschverhalten macht den Verbrauch aus.

Kleine Unterschiede gibt es schon..die sid aber Geräteabhängig...

Wenn Du mit Stufe 1 genausolange duschst, wie mit Stufe 2, verbrauchst Du bei Stufe 1 nur halb soviel Strom und, beim Duschen mit der gleichen Wassertemperatur, auch noch deutlich weniger Wasser.

Sorbas hat in sofern recht, dass es unerheblich wäre, wenn es darum ginge, die gleiche Wassermenge auf die gleiche Temperatur zu erwärmen, denn dann wäre es egal, ob das mit 27kW oder mit 13,5kW geschieht.

Beim Duschen ist m. E. aber doch die Zeit der entscheidende Faktor. Also, wie gesagt, bei gleicher Dauer: halber Stromverbrauch!

Das kannst Du am Stromzähler ablesen. Schau doch mal nach wenn Du die Einstellung des Erhitzers veränderst, also die Geschwindigkeit des Zählers beobachten?