US Amerikanische Kaserne in Deutschland - wozu?
Es gibt ja überall in Deutschland und rund um die Welt so amerikanische Kasernen mit US-Militär Familien. Soweit ich weiß wurden diese Kasernen damals wegen dem Krieg in Deutschland errichtet und evtl. um Deutschland auch wirtschaftlich wieder auf Trab zu bringen.Mittlerweile sind seit dem Krieg über 50 Jahre vorbei und Deutschland ist auch wirtschaftlich wieder gut dabei. Wozu müssen die US-Militarys mit ihren Familien noch in Deutschland stationiert sein. Was machen die Soldaten, wenn es hier doch eh keinen Krieg gibt z.Zt. und deutschland doch stabil ist. Warum dürfen die Deutschen nur in Begeleitung eines Bewohners der US-Kasernen da rein und auch im US-Supermarkt einkaufen, aber die dort lebenden Amerikaner können deutschlandweit sogut wie überall hin.Demnach haben sie meiner meinung nach mehr Bewegungsfreiheit als wir Deutschen in unserem eigenen Land. Gibt es in Deutschland auch solche Kasernen von andern Ländern? Im Gegenzug dazu gibt es in USA auch deutsche oder Nicht-US- Kasernen? Bitte die Frage nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen die Amerikaner. Auch stören sie mich nicht. Ich habe sogar Familie unter ihnen und weiß deswegen, dass wir da nicht einkaufen dürfen und nur mit ihrere Begleitung überhaupt reindürfen. Ich habe sie (meine Verwante ist Hausfrau) auch gefragt wieso das so ist , aber sie konnte es mir auch nicht genau erklären. Und ihr Mann war leider nicht da.Er hätte mir das alles sicher beantworten können, aber er ist tagsüber natürlich meist arbeiten.
5 Antworten
Zur Zugangsbeschränkung der Kasernen: Kasernen weltweit sind darauf bedacht, dass nicht einfach jeder reinspazieren darf. Egal, um welches Land es geht. Macht ja auch Sinn: es ist ein Hochsicherheitsbereich und sonst wird es unübersichtlich, die Beweggründe der Besucher sind nicht auf deren Stirn geschrieben (könnten ja auch Spione oder Terroristen sein), etc. Ist in der Wirtschaft auch so: versuch mal, bei e.on in irgendein Chemiewerk reinzuspazieren mit der Begründung "Eure Kantine ist so lecker, hab ich gehört" - da sagen die auch "Nein." Und die Arbeiter von e.on dürfen dann auch da rumlaufen und in Deutschland. Von daher haben die dann auch mehr Rechte als du. Die haben halt "Hausrecht". In deine Mietwohnung dürfte ja auch nicht jeder einfach mal allein reinlatschen, auch wenn's der Vermieter ist. Da hast du auch mehr Bewegungsfreiheit als andere.
Zu Kasernen anderer Länder: ja klar gab es neben den Amerikanern auch Kasernen der Franzosen (vor allem im Südwesten), der Briten (im Norden, z.B. der Flughafen Weeze ist ein ehemaliger britischer Fliegerhorst) und natürlich der Sowjets im Osten. Es gab z.B. sogar Kasernen der Belgier (z.B. bei Köln). Nach der Wiedervereinigung wurden fast alle wieder abgezogen.
Warum die Amerikaner immer noch da sind, obwohl wir Frieden haben: gerade die Basis in Ramstein ist schon rein strategisch interessant, da sie hier quasi "Zwischenstation" machen können auf dem Weg zu Krisenherden weiter östlich (warum sie sich oft berufen fühlen da was zu regeln, ist ein ganz anderes Thema). Darum "mieten" sie halt einfach weiter und die Bundesregierung hat nichts dagegen. Die Bundeswehr bildet ja auch Piloten in den USA aus.
Gibt es deutsche Kasernen woanders: bis auf die Lager in den Einsatzgebieten (Afghanistan, Kosovo, etc.) nicht.
Zu Friedensvertrag: bis zum "Zwei-plus-Vier"-Vertrag, der 1990 die Wiedervereinigung regelte, gab es in der Tat keinen Friedensvertrag, war Deutschland also (auf dem Papier) noch im Krieg. Ich weiß nicht, warum manche immernoch meinen, wir hätten immer noch keinen Friedensvertrag. Ist schließlich 24 Jahre her. Oder ich hab die ganze Zeit den Vertrag missverstanden.
Zu den Kasernen anderer Staaten in D: Bei Wikipedia gibt es eine ausführliche Liste:
Und es gibt auch eine Liste der US-Basen in anderen Staaten als Deutschland:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Milit%C3%A4rbasen_der_Vereinigten_Staaten_im_Ausland
Das stimmt, war in der Tat ungenau formuliert. Hast vollkommen Recht mit den Kontingenten.
Einseitige Aufhebungen des Kriegszustands (auf der anderen Seite hatte das Deutsche Reich ja bereits kapituliert) gab es auch. Somit war de facto Frieden. Und ein Friedensvertrag hätte ggf. Reparationszahlungsforderungen nach sich gezogen, was alle Beteiligten nicht erstrebten.
Vielleicht können wir uns einigen, dass der 2+4-Vertrag die beidseitige rechtliche Friedensregelung endlich in eine multilaterale gemeinsame Form brachte? Ich denke, das gibt dann zusammen mit deiner Korrektur das Gesamtbild ganz gut wieder.
Die richtige Bezeichnung des 2+4-Vertrags lautet ja 'Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland', deshalb stimme ich dir da zu.
Warum sollte man als Amerikaner "Stützpunkte" im Ausland freiwillig aufgeben. Zudem sind die Amerikaner doch auch "gute Freunde" der Deutschen, brauchen aber unverständlicherweise trotzdem auch Standorte für die Ausspähung der intimen Gebräuche ihrer "Freunde". - Die wenigen diplomatischen Vertretungen reichen vermutlich nicht für eine flächendeckende Beobachtung aus. - Also ist man für jeden zusätzlichen Stützpunkt dankbar. - Das ist so ähnlich wie bei den Mobilfunkantennen auf meist öffentlichen Gebäuden. Nur zahlen dafür die Betreiber im Gegensatz zu unseren Freunden.
P.S.: Wir verdanken als Deutsche den Amerikanern tatsächlich sehr viel, für ihre Unterstützung und ihren Schutz in der Nachkriegszeit und er Zeit des kalten Krieges. Dies will ich nicht unerwähnt lassen. Doch die Zeiten haben sich geändert. - Das sind nicht mehr die freundlichen Amerikaner von damals. Sie haben sich verändert, wie auch andere Nationen.
Jemand hat mal gesagt, Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen. Das stimm wohl.
Du darfst in keinen Land der Welt als Privatperson alleine in eine Kaserne, wenn du nicht Soldat in den jeweiligen Land bist. Ansonsten, man glaubt es nicht ist aber so, es gibt bis heute noch keinen "Friedensvertrag" mit den damals Kriegsführenden Länder. Also hätten sogar noch die Russen eine hierseinberechtigung als 'Besatzer'.
Ansonsten, man glaubt es nicht ist aber so, es gibt bis heute noch keinen "Friedensvertrag" mit den damals Kriegsführenden Länder.
Zur Beendigung eines Kriegs ist nicht unbedingt ein Friedensvertrag erforderlich, eben so wenig wie eine formelle Kriegserklärung für den Beginn eines Kriegs erforderlich ist. Der Kriegszustand zwischen dem Deutschen Reich und den Staaten, die dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hatten, wurde bereits in den 1950er Jahren durch einseitige Erklärungen dieser Staaten beendet, zuletzt durch die UdSSR 1955.
Also hätten sogar noch die Russen eine hierseinberechtigung als 'Besatzer'.
Nein.
Wegen NATO abkommen es werden auch deutsche kampfpiloten in den USA ausgebildet.
Von wo aus sollte die NSA denn sonst tätig sein?
Die Botschaften und Konsulate reichen doch da nicht aus.
Stimmt.
Aber hin und wieder treiben mich die Realitäten dazu, mit Entsetzen Scherz zu treiben. Das liegt aber, finde ich, mehr an den Realitäten als an mir.
Immerhin habe ich mir, wie Du siehst, inzwischen ein gewisses Verständnis für Praktiken der Obama-Regierung angeeignet.
;-)
Schöne Grüße!
e.
Es gibt zwar keine Kasernen, aber Kontingente der Bundeswehr sind z.B. in Shiloh oder in Alamogordo stationiert (dort findet die von dir genannte Pilotenausbildung statt).
Der 2+4-Vertrag ist kein Friedensvertrag. Der Kriegszustand zwischen dem Deutschen Reich und den Staaten, die dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hatten, wurde bereits in den 1950er Jahren durch einseitige Erklärungen dieser Staaten beendet, zuletzt durch die UdSSR 1955.