Unterhalt - ab wann offiziell machen?
Moin Moin an alle,
ich hoffe jemand hat etwas Erfahrung auf dem Gebiet.
Meine Ex-Frau hat unseren Sohn rausgeworfen und jetzt lebt er erstmal bei mir. Gemeldet ist er bei ihr, sie bekommt natürlich das Kindergeld und auch Unterhalt von mir.
Dass die sich streiten, hatten wir schon häufiger, auch das er dann mal eine Zeit bei mir ist, bis sich die Wogen wieder glätten.
Aber gerade in der heutigen Zeit, ist es nicht einfach den Unterhalt an die Mama zu bezahlen und das Kind dabei selbst zu versorgen.
Die Frage, die ich mir stelle, ab wann man dies als offiziellen Umzug des Kindes werten kann und man dies auf den kleinen Dienstweg unter uns klären kann oder ob man hier was Offizielles einkippen muss - schließlich gibt es ja einen Unterhaltstitel, der besagt, dass ich Unterhalt zahlen muss.
Das Problem bei der ganzen Angelegenheit ist, dass sich die Meinungen schneller ändern, als andere ihre Hemden wechseln. Heute schmeißt meine Frau den Sohn raus - morgen ruft sie an und will, das er zurück kommt.
Nun ist er derweil 13 und nicht mehr 5 und macht eigentlich deutlich, dass er nicht zurück will. Wobei auch seine Meinung sich gern mal um 180° ändert.
Ich stehe da komplett zwischen den Fronten. Ich habe noch ein Kind mit meiner Ex, welches regulär bei ihr lebt - was auch so bleibt. Sie ist neu verheiratet und 2 weitere Kinder mit den neuen Ehemann - also in Summe 4 Kinder auf kleinem Raum.
Das es dort immer mal wieder kracht ist normal. Unser großer Sohn ist leider seiner Mutter gegenüber sehr auffällig und vor allem respektlos, beleidigend. Kann verstehen, dass sie verletzt ist und ihn mal nicht sehen will. Das ganze belastet auch ihre Ehe mit ihrem Mann - der mir hier noch am meisten leid tut (ich weiß ja was er mit ihr durchmacht). Der Jüngste (10) macht eben was Mama sagt und ist sie sauer auf mich - warum auch immer - ist er es auch.
Rein von der Logik her, wäre es ratsam, wenn der große bei mir bleibt und sich so deren Familienleben normalisiert. Aber die sind extrem abhängig vom Unterhalt. Sie hat nie gearbeitet und wird es auch nie und er schuftet sich täglich ab. Wohnung ist teuer, Nebenkosten sind teuer und die brauchen den Unterhalt auch für ihre sonstigen Ausgaben.
Aber ich kann unmöglich Unterhalt für 2 Kinder zahlen während eines bei mir lebt. Das geht mal ein paar Wochen aber nicht über Monate. Vor allem, wenn dann nicht nur Essen und Wasser und Heizung anstehen, sondern Schulsachen, Klamotten etc.
Daher die Frage ob es überhaupt geht, mit Absprache zwischen uns Eltern, oder ob hier offizielle Stellen das bestätigen müssen. Ich möchte ungern mich mit meiner Ex mündlich einigen und später kommt sie mit einem Gerichtsvollzieher (der Unterhaltstitel würde ihr das Recht geben).
Hat hier jemand Erfahrung auf diesem Gebiet?
Vielen Dank
Gruß
Thomas
2 Antworten
Dann solltest du ein klärendes Gespräch suchen. Erst mit deinem Sohn, ob er wirklich dauerhaft bei dir wohnen will. Dann mit der Kindsmutter. Dann den Jungen ummelden- muss sie leider unterschreiben und das Kindergeld beantragen.
Wende dich an das Jugendamt, teile mit das der Junge bei dir lebt und der Titel abgeändert werden muss.
Ob und wie diese neue Familie auf den Unterhalt angewiesen ist, sollte dich nicht berühren, du hats dein Leben und musst für dich sorgen und auch für deinen Sohn.
Wenn du kannst, mach einen Termin beim Jugendamt, nimm ihn mit, damit er dort selbst sagen kann, wo er leben möchte.
Alles Gute.
Genau da steckt der Teufel im Detail.
Weder die Mama noch der Sohn sind zu solchen Aussagen fähig, geschweige denn, dass sie sich für mehr als 1 Tag daran gebunden fühlen.
Zudem würde alles, was gegen ihren Willen läuft, sofort auf unseren jüngsten Sohn übertragen werden.
Wir hatten dieses Szenario schonmal vor 2 Jahren. Er wollte dort ausziehen, sie ihn gar nicht mehr sehen.
Der Anruf, dass der große zu mir will, kam von ihrem Mann, der sagte egal wie - ich soll das Kind abholen, er will nicht mehr dort leben. Ich musste dann aus dem Büro heraus Hort etc. organisieren, weil ich ja dennoch arbeiten muss.
In den Wochen, wo er dann bei mir war, wollte mein anderer Sohn nicht zu mir - ich wäre an allem Schuld. Ich würde ihn bestechen, dass er bei mir bleibt etc. etc.
Von der Mama hieß es, er sei eine Gefahr für sie und die anderen Kinder. Sie würde ihn auch die Wochenenden nicht nehmen und man könne sie nicht zum Umgang zwingen. Das ging so 6 Wochen.
Dann kam ein Feiertag, wo sie Zeit miteinander verbrachten und prompt kam der Anruf, er zieht zurück zur Mama.
Er sollte dafür einen neuen PC bekommen und er hat sein Fahrrad wieder bekommen.
Auf den PC wartet er noch heute. Andere Geschichte.
Ich kann unseren Sohn letztlich selbst betreuen, aber es würde zu unglaublich viel Wut, Frust und anderen Dingen bei meiner Ex führen, was an mir ausgelassen wird.
Am liebsten wäre es mir, die würden ihre Probleme in den Griff bekommen und er bei der Mama bleiben. Nicht weil ich ihn nicht bei mir haben möchte - mitnichten - sondern nur um den Stress, der folgt, aus dem Weg zu gehen.
Ich habe es dort nicht mit rationalen Menschen zu tun - von ihrem jetzigen Mann mal abgesehen.
Ich versuche erziehungstechnische Dinge mit ihm zu klären, nicht mit der Mutter, weil ich keine Lust habe gegen diese Mauer anzurennen. Das ist eine total groteske Situation.
Der einfachste Weg:
ihr meldet den Sohn bei dir gemeinsam an. Damit ist sie dir zum Unterhalt verpflichtet. Du bekommst das Kindergeld (Antrag stellen!) und wenn sie nicht leistungsfähig ist und du nicht neu verheiratet, dann beantragst du Unterhaltsvorschuss.
Komplizierterer Weg: du gehst vors Familiengericht und beantragst das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht. Dein Sohn wird in der Regel vom Gericht angehört. Entscheidend ist das Kindeswohl!
Kein guter Weg: er wohnt inoffiziell bei dir. Du hast keinen Anspruch auf Unterhalt und keinen Anspruch auf Kindergeld.
Meine Ex-Frau hat unseren Sohn rausgeworfen...
Und damit steigen auch die Chancen wenn es vor das Familiengericht gehen sollte.
Alternativ: das Jugendamt mit ins Boot holen. Gespräch zu Dritt (Jugendamt und Eltern) anleiern. So wird das Ganze auch schon mal aktenkundig.
Problem: wenn sie merkt, dass ihr finanzielle Aspekte im Weg stehen (sie bekommt kein Unterhalt mehr für ihn und kein Kindergeld) könnte ihr auch schnell einfallen das Kind doch wieder zurück nehmen zu wollen.
Also: Ummeldung vornehmen und sie auffordern diese mit zu bestätigen, ansonsten Anwalt und Gericht. Gibt es keinen Unterhaltstitel, dann Unterhalt erstmal einstellen!
Kindergeldkasse ebenso informieren, da die das Kindergeld bis zur Klärung auch erstmal einstellen.