Unterforderung in der Ausbildung?

MrMurbyk  09.03.2024, 21:18

Meinst du, dir gefällt deine Arbeit nicht oder dass du geistig nicht ausgelastet bist?

larisbula 
Fragesteller
 09.03.2024, 21:21

Es ist beides. Monotonie und somit die fehlende geistige Auslastung.

MrMurbyk  09.03.2024, 21:22

Dann solltest du vielleicht allgemein in eine andere Schiene einsteigen, in der man mehr Abwechslung hat?

larisbula 
Fragesteller
 09.03.2024, 21:23

Es ist schon ein sehr breigefächerter Bereich. Leider nicht vertieft genug.

MrMurbyk  09.03.2024, 21:25

Und was bringt dir dann das Studium? Willst du Korrespondent oder sowas werden, damit du genug Abwechslung hast?

larisbula 
Fragesteller
 09.03.2024, 21:28

Einfach mehr und breitgefächertes Wissen. Wissen ist auch bekanntlich Macht, also vielleicht?

MrMurbyk  09.03.2024, 21:29

Was würdest du denn dann studieren?

larisbula 
Fragesteller
 09.03.2024, 21:29

Informatik

MrMurbyk  09.03.2024, 21:32

OK das könnte dir vielleicht wirklich weiterhelfen. Oder welche Lehre machst du?

larisbula 
Fragesteller
 09.03.2024, 21:32

Fachinformatikerin für Daten und Prozessanalyse

MrMurbyk  09.03.2024, 21:43

Willst du dann selbstständig werden, weil sonst kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass es spannender wird.

larisbula 
Fragesteller
 09.03.2024, 21:45

Definitiv.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mach die Ausbildung fertig und überleg danach, ob du noch studieren willst! Zudem kannst du ja mal mit deinem Ausbildungsbetrieb und der zuständigen Kammer darüber sprechen, ob und um wie viel du die Ausbildung vielleicht verkürzen könntest.

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung im Gepäck kannst du das Studium einfach deutlich entspannter angehen. Wenn es da nicht klappt, hast du ja schließlich immer noch die abgeschlossene Ausbildung, um darauf "zurückzufallen". Ebenfalls ist eine abgeschlossene Berufsausbildung sicherlich auch ganz praktisch, um im Studium nebenher zu jobben. Da musst du dann eben nicht irgendwo kellnern oder Pizza ausiefern, sondern kannst schauen, dass du eine kleine Teilzeit- bzw. Werkstudentenstelle in deinem erlernten Beruf findest, wo du dann auch potentiell besser bezahlt wirst :).

larisbula 
Fragesteller
 12.03.2024, 15:31

Wie war dein beruflicher Werdegang bisher? (Was hast du bisher gemacht) Und als was arbeitest du jetzt?

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HappyMe1984  12.03.2024, 15:35
@larisbula

Naja, ich hab es erst mit dem Studieren versucht ;). Als das nicht klappte, habe ich auf zwei Jahre verkürzt eine Ausbildung als Industriekauffrau als Kammerbeste mit 1er-Schnitt abgeschlossen - und mich dabei auch ziemlich unterfordert gefühlt ;).

Deshalb hab ich dann etwas später, als ich in dem Beruf schon gearbeitet hab, auch beschlossen, nebenberuflich noch die Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin zu machen. Ebenfalls erfolgreich mit ziemlich guten Leistungen absolviert :). Und beruflich parallel dazu meine persönliche "Nische" gefunden, wo ich inzwischen einen echt tollen, für mich sehr sinnstiftenden Job als Personalerin bei einem freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe gefunden hab.

Aus diesen Erfahrungen heraus deshalb somit auch meine obenstehende Antwort :).

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larisbula 
Fragesteller
 12.03.2024, 15:38
@HappyMe1984

Freut mich für dich! Danke auch fürs Teilen. Ich für meinen Teil strebe einen akademischen Werdegang. Daher ist Studieren für mich unabdingbar.

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HappyMe1984  12.03.2024, 15:45
@larisbula

Für mich war in der Schule und danach eigentlich auch "klar", dass ich definitiv etwas studieren werde. Ich bin Akademiker-Kind. Während meiner Schulzeit stand bei mir nie zur Debatte, ob ich wirklich aufs Gymnasium gehen und Abitur machen sollte, die schulischen Leistungen sprachen da immer eine ganz klare Sprache, dass das absolut und eindeutig der richtige Weg für mich ist. Und dass ich danach studieren würde, war ebenfalls keine Frage, sondern quasi der vorgezeichnete Weg.

Aber aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich rückblickend eben sagen, dass man nicht weiß, ob Studieren einem wirklich liegt, bevor man drin steckt. Es ist einfach noch mal eine ganz andere Stufe, ein ganz anderes Lernen, ein ganz anderer Anspruch an Motivation, Selbstdisziplin, Eigenverantwortung und Organisation als Schule! Klar, für viele funktioniert es. Aber für manche eben auch nicht.

Und da du ja offenbar bereits erfolgreich die Hürde genommen und eine Ausbildungsstelle bekommen hast, wäre es meiner Ansicht nach ein Fehler, diesen Weg jetzt nicht auch zuende zu gehen. Du schreibst leider nicht, in welchem Ausbildungsjahr du bereits bist oder welchen Beruf du erlernst. Aber selbst, wenn du erst im September angefangen hast - dann wären das jetzt noch rund 1,5 Jahre, bis du verkürzt auf zwei Jahre den Abschluss in der Tasche hättest. 1,5 Jahre - das ist nichts, die vergehen wie im Flug! Und dann hast du eben ein Sicherheitsnetz, wenn das Experiment Studium doch scheitern sollte.

Und wenn es mit dem Studium dann klappt, umso besser! Auch da sind diese 1,5 Jahre "Verzögerung" absolut kein Fehler. Ganz im Gegenteil - neben eventuellem Fachwissen für den Beruf hast du dann eben auch schon das Berufsleben etwas kennengelernt. Ebenfalls eine enorm wertvolle Erfahrung! Und durchaus auch ein Pluspunkt im Lebenslauf bei späteren Bewerbungen.

Mit der Ausbildung verlierst du also nichts, hast keine Nachteile dadurch, aber potentiell einige Vorteile. Und genau deshalb wäre es eben echt ein Fehler, die jetzt abzubrechen, anstatt sie durchzuziehen und dann eben den Weg zum Studium zu gehen.

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larisbula 
Fragesteller
 12.03.2024, 15:52
@HappyMe1984

Verkürzen darf ich nicht, da der Ausbilder nicht zustimmen würde. Und dass obwohl meine Leistungen sehr gut sind.

Ich befinde mich aktuell in der 1. Hälfte des 2ten Ausbildungsjahres. Neben der Unterforderung spielt auch der Faktor Ausbildungsbetrieb mit rein, welcher mich nicht fachgerecht oder menschlich ausbildet. Ja, Lehrjahre sind keine Herrenjahre - das habe ich oft genug gehört. Dennoch bin ich an einem Punkt angelangt, in welchem ich den Wert der Zeit erkannt habe: Lieber investiere ich schon in einem Bachelor, als in low-quality Lehre, welche mich weder fachlich, noch persönlich weiterentwickeln lässt.

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HappyMe1984  12.03.2024, 15:54
@larisbula

Naja, mach, wie du willst. Ich drück dir die Daumen, dass du deine Entscheidung nicht doch noch bereust!

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larisbula 
Fragesteller
 12.03.2024, 15:55
@HappyMe1984

Würdest du im obig beschrieben Fall die Entscheidung nachvollziehen können? Vor allem aus der Sicht einer Personalerin.

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HappyMe1984  12.03.2024, 16:04
@larisbula

Nein, absolut nicht. Du hast jetzt nur noch etwas mehr als ein Jahr vor dir (das 3. Ausbildungsjahr geht ja nicht ein komplettes Jahr, da die Abschlussprüfungen ja in der Regel im April/Mai/Juni stattfinden). Sprich, du hast schon mehr Zeit hinter dir als noch vor dir liegt. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass du eventuell erst im September/Oktober mit dem Studium beginnen können würdest und somit sogar noch ein halbes Jahr "Leerlauf" hättest.

Wenn du das Studium dann erfolgreich bestehen würdest, wäre das zwar egal. Aber nehmen wir mal den Worst Case an, dass es mit dem Studium eben doch nicht klappt. Dann würde das bedeuten, dass du dich mit dieser kurz vor Schluss abgebrochenen Ausbildung UND einem abgebrochenen Studium um einen Ausbildungsplatz bewerben würdest. Und genau DAS wäre dann eine Kombination, die enorm große Fragezeichen bei mir als Personalerin beim Lesen deines Lebenslaufs aufwerfen würde, ob man das Risiko eingehen und es trotzdem mit dir versuchen sollte.

Sprich, mit dem Abbruch jetzt gehst du mit dem enormen Druck ins Studium, es unbedingt schaffen zu MÜSSEN. Mit der abgeschlossenen Ausbildung würdest du ins Studium mit dem guten Gefühl gehen, dass es im Zweifel nicht allzu schlimm wäre, wenn du es nicht schaffst. Dass du dich dann problemlos in deinem erlernten Beruf bewerben und dort easy begründen könntest, dass du es mit dem Studium unbedingt mal versuchen wolltest, aber festgestellt hast, dass dir das doch nicht so liegt. Eine GANZ andere Basis als zwei gescheiterte Versuche! Verstehst du?

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larisbula 
Fragesteller
 12.03.2024, 16:06
@HappyMe1984

Das Studium ist auch mein Ausweg aus der Monotonie und ich werde es schaffen (müssen). Das ist für mich kein Problem. Ein Problem ist eher das Wissen, mehr zu können und wie es vergeudet wird.

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HappyMe1984  12.03.2024, 16:10
@larisbula

Du weißt es eben nicht, bevor du drin steckst! Ich hatte in der Schule auf dem Gymnasium in Thüringen (G8 bevor G8 so hieß, nach der Wende orientiert am bayerischen Schulsystem) einen Notendurchschnitt von 1,7-1,9. Mein Abitur habe ich nach dem Suizid meines Vaters mit 16, einem dadurch nötigen Umzug und Wechsel an eine andere Schule in einem anderen Bundesland trotzdem locker mit 2,5 gemacht. Meine Eltern sind/waren Ärzte, meine Schwester hat Mathe studiert und darin sogar promoviert. Und trotz dieser Basis bin ich im Studium gescheitert, hab aber dafür wiederum meine Aus- und Weiterbildung mit extrem guten Leistungen absolviert. Wie willst du dir also so sicher sein, dass du das Studium auf jeden Fall problemlos schaffen wirst? Spoiler: Du KANNST dir NICHT sicher sein! Also geh den Weg, der dir im Zweifel Türen offen hält, anstatt diese Türen jetzt wegen einem weiteren Jahr Ausbildung mit Schwung zuzuschlagen und dabei zu riskieren, dir so richtig alternative Wege zu verbauen...

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larisbula 
Fragesteller
 12.03.2024, 16:14
@HappyMe1984

Mein Beileid. Spoiler: Habe mein Abitur in Bayern gemacht und das auch zu einer sehr schweren Zeit. Dadurch habe ich eine "jetzt oder nie" Mentalität bekommen, welche mich an meine Grenzen bringt (im Guten Sinne). Wenn ich etwas will, werde ich es schaffen. Soviel ist sicher. Ansonsten hätte ich mit der negativen Einstellung sicher nicht einmal die Ausbildung schaffen können. Und das habe ich aktuell, mit einem sagenhaften 1er Schnitt. Machbar.

Man muss nicht allzu negativ in die Zukunft blicken. Realismus ist eher der Mittelweg. Und nein, ich bin kein Freund von "Optimismus".

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Das kommt darauf an, wie lange Du Dich schon in der Ausbildung befindest.

Wenn Du schon über die Hälfte rum hast, würde ich mir einen Abbruch sehr genau überlegen, denn abgebrochene Wege machen sich im Lebenslauf nicht besonders gut.

Wenn Du Deine Ausbildung erst vor kurzer Zeit angetreten hast, dann such Dir hurtig einen Studienplatz. Allerdings garantiert ein Studium auch nicht immer einen besseren Job.

Kommt drauf an, was du möchtest.
Unterforderung (schulisch) kann natürlich bedeuten, dass du mit Eins abschließen kannst und dann hättest du - je nach Beruf - im Studium die Chance auf einen gut bezahlten Nebenjob. Jedenfalls besser bezahlt als reine Hilfskräfte.

Wenn Unterforderung bedeutet, dass du das Gefühl hast, gar nichts zu lernen und nur Hilfsarbeiten zu machen (Sachen kaufen, Lager aufräumen, Kaffeemaschine bedienen - und das über das zweite Lehrjahr hinaus), dann würde ich mir überlegen, ob ein Abbruch nicht besser wäre, wenn du einen Studienplatz sicher hättest. Dann müsstest du aber auch überlegen, wie du das in künftigen Vorstellungsgesprächen begründest.

Im ersten Lehrjahr sind solche Hilfsarbeiten oft an der Tagesordnung und auch vertretbar, weil man fachlich ja noch nicht so viel kann oder dabei Betreuung braucht, die nicht immer möglich ist.

Ich bin der Meinung, dass man im Berufsleben Geistig ausgelastet sein sollte. Ob dich ein Studium auslastet, musst du selbst entscheiden. Semesterferien nicht vergessen...

Joa dann mach dein Studium und werde selbstständig, würd ich sagen.

Es sei denn, du hast schon die Ausbildung, um dich auch so selbstständig zu machen. Dafür muss man ja nicht zwangsläufig ein Studium gemacht haben.