Unethisch Pflanzen zu essen?

7 Antworten

Von irgendetwas muss sich der Mensch - wie übrigens alle Kreaturen - ernähren.

Du versuchst doch hier Antworten zu erhalten, daß es nicht unethisch ist, Pflanzen zu essen, um dann zu suggerieren, Tiernutzung sei unethisch.

Aber die militante Veganerin hat da aber etwas falsch verstanden.

Es hat nichts mit "Tierrechten" zu tun, das Tier auszurotten.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tierrechte

Und es ist genauso "unethisch" Pflanzen ohne Grund zu töten, oder querfeldein über ein Feld zu latschen, wie es bei der geplanten Ausrottung der Nutztiere ist.

Tiernutzung verbessert die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit und Rinderhaltung wirkt dem Klimawandel entgegen, weil mit den Futterpflanzen CO² aus der Atmosphäre entzogen und als Humus im Boden gespeichert wird.

Fleischesser haben auch weniger psychische Probleme als Vegetarier /Veganer.

https://eatsmarter.de/gesund-leben/studienschau/studienschau-der-woche-3917


GWEckenberg  24.11.2022, 13:16

Da liegen zwei Fehler vor:

  1. eine "Ausrottung" von Nutztieren ist ja nicht intendiert, sondern eine wahrscheinliche Begleiterscheinung der Bekämpfung des mit ihrer Zucht verbundenen Leides. Die Verantwortung für diese Tiere liegt bei ihren Besitzern - wenn sie sie nicht töten, sterben sie erstmal auch nicht. Tierrechtler unterstützen deshalb Lebenshöfe. Wenn aber für eine Spezies die Bedingungen für das Überleben nicht mehr gegeben sind, sterben sie nun mal aus. Diese Bedingungen künstlich aufrechtzuerhalten, wenn die Tiere darunter leiden, ist nicht im Sinne eines Tierrechtes, sondern ein dauerhafter Verstoß. Und man kann nicht gegen eine potenzielle Verletzung von Rechten argumentieren, indem man die Verletzung gleichwertiger Rechte einfordert.
  2. Es ist falsch, dass Rinderhaltung per se dem Klimawandel entgegenwirkt. Die real existierende Rinderhaltung ist ein Hauptbeteiligter an der Klimakatastrophe. Neben dem beträchtlichen Methanausstoß und den Problemen, die jede Tierhaltung mit Blick auf den Flächenraub mit sich bringt, ist vor allem die Zerstörung des Regenwaldes in Südamerika zum großen Teil auf illegale Brandlegungen zur Weidelandgewinnung zurückzuführen.
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DerJens292  24.11.2022, 14:47
@GWEckenberg

Ziel der Veganer ist es, Tiere auszurotten. Das Ergebnis zählt.

Wenn ich in Deutschland eine Kuh halte, die das Gras, Heu und Silage von meinen Flächen frißt, bin ich nicht an der Regenwaldzerstörung beteiligt.

Dann könnte ein Veganer, der es aus Klimaschutzgründen ist, ja das Fleisch meiner Tiere essen.

Und wenn du meinst, daß Tierhaltung Flächen raubt, die Vegane Lebensweise weniger Fläche in Anspruch nimmt, die Tiere aber nicht tötet, sondern noch auf Jahre hinaus auf Lebenshöfen durchfüttert, benötigst du exorbitant mehr Fläche.

Es gibt keine vernünftigen Grund Vegan zu sein. Das einzige Argument ist am Ende das Tierleid. Es hat aber noch kein Veganer vorgemacht, wie es besser geht, ohne mehr Fläche zu brauchen.

Tierhaltung ist gut gegen Hungerkatastrophen.

https://www.welthungerhilfe.de/hunger

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GWEckenberg  25.11.2022, 11:51
@DerJens292

Nein, so läuft es nicht. Selbst, wenn das Tun von Menschen mit Blick auf ein nach eigener Einschätzung damit verbundenes Ergebnis hinführt, ist es illegitim, ihnen dies Ergebnis als Ziel zu unterstellen, zumal in verallgemeinernder Weise. Sonst wäre es auch okay, Bauern das Ziel der Tierquälerei zu unterstellen, weil es in Schlachthäusern systembedingt dazu kommt und ja nur das Ergebnis zählte. Kann man nicht bringen.

Wenn es Veganern nur um Klimaschutz ginge, könnten sie vielleicht sogar wirklich diese konkreten Kühe verspeisen. Aber es geht Veganern meistens vordringlich darum, keine Tiere vorsätzlich leiden und töten zu lassen.

Dann dieser Gedanke, alle Tiere der Tierhaltung plötzlich mitversorgen zu müssen: der erscheint auf den ersten Blick plausibel. Er spielt aber in einem Szenario, in dem morgen alle Landwirte, Schlachter und Fleischesser ein Einsehen haben und vegan werden - dies Szenario ist schlichtweg absurd. Jede grundlegende Entwicklung geschieht über Jahre, sogar neue Gesetze gestatten Übergangsfristen. Die Tiere werden nach und nach weitgehend aussterben, wenn die Welt den realistischen Absichten der Veganer folgte.

Tierleid und Unrecht an den Mitgeschöpfen zu beenden, ist vernünftiger Grund genug. Mehr braucht es nicht, und mehr motiviert die meisten Veganer bestenfalls on top. Denn gegen Klima oder für die eigene Gesundheit würde auch eine massive Reduzierung des Tierproduktekonsums ausreichen.

Tierhaltung mag lokal Hunger lindern, aber global bewirkt sie eher das Gegenteil, soweit sie überhaupt einen Einfluss hat, was man auch in Abrede stellen kann.

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DerJens292  25.11.2022, 17:18
@GWEckenberg

Also willst du nicht, daß das "Tierleid" beendet wird, sondern du willst, daß alle Nutztiere getötet und aufgegessen werden?

Ein einfaches "Ja" oder ein " Nein" genügt als Antwort.

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GWEckenberg  25.11.2022, 17:51
@DerJens292

Falsche Informationsfrage. Ich will das Tierleid beenden: Ja. Ich will nicht, dass Tiere getötet und aufgegessen werden: auch ja. Wenn morgen alle Menschen Veganer werden, dann leisten wir uns zur Feier des Lebens und des Planeten gerne einen Mehrbedarf an Landverbrauch für ein paar Jahre. Nur, wie ich schon sagte: da baust Du Deine Argumentation auf eine völlig absurde Idee auf, mit der niemand zu rechnen braucht.

Was hast Du sonst noch nicht verstanden, das ich Dir erklären darf?

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DerJens292  25.11.2022, 18:21
@GWEckenberg

wir können deine Träume auch nicht morgen einführen, weil dann die Spendenindustrie keineSpenden im Kampf gegen das Tierleid mehr generieren würden. Und es würde sich zeigen, daß die Vegane Lebensweise nur geht, weil die Supermärkte voll sind.

Das ist wie:"Tierhaltung mag lokal Hunger lindern, aber global bewirkt sie eher das Gegenteil, soweit sie überhaupt einen Einfluss hat, was man auch in Abrede stellen kann."

Wenn du überall lokal den Hunger linderst, wie kann dann global das Gegenteil bewirkt werden?

"Soweit die Tierhaltung überhaupt einen Einfluß auf den Hunger hat, was man auch verneinen kann."

Damit bezeichnest du deine vorherige Aussage als falsch !

Jeder Veganer wird die Tierhaltung für den Hunger verantwortlich machen, und jeder Veganer betrachtet jede Nutztierhaltung pauschal als leidverursachend, weil das Tier letztendlich geschlachtet wird. Selbst das bloße anschauen im Tierpark wird als "Ausbeutung" bezeichnet.

VEGANER ! Mach vor, was du unter tierleidfrei bezeichnest, und halte ein Tier so.

Wenn du die Tiere auf einem Lebenshof hälst, verstößt du gegen deine geliebten Tierrechte. Du sperrst das Tier dort ein, und du hinderst es daran, sich fortzupflanzen. Bildest du dir etwa ein, daß der Mensch das Recht hat, über andere Lebewesen zu bestimmen? Bist du mehr wert als ein Tier?

Stichwort : Speziesismus

Und wenn du die vielen Masttiere nicht schlachtest, sondern bis an ihr Lebensende ungenutzt lassen willst, benötigst du die 10 fache Fläche wie jetzt. Oft wird von Veganern die Zahl genannt, daß 50 % der Ackerfläche für Futterbau verschwendet wird.

Deine "Idee" braucht das 10 fache, also 500% der Ackerfläche. (Über Prozente können wir streiten, aber die Tendenz stimmt)

So viel Fläche haben wir nicht ! DAS wird in Hungersnot enden und die Tiere werden jämmerlich zugrunde gehen. DEIN PLAN.

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GWEckenberg  25.11.2022, 18:45
@DerJens292

Es gibt keine Spendenindustrie. Industrie betrifft immer Rohstoffe und Sachgüter.

Wir können als erstes mal feststellen, dass der Hunger global betrachtet auf einem Verteilungsproblem beruht, das von den Landwirtschaftsformen unabhängig ist. Es gäbe genug Nahrung für alle. Lebten alle Menschen vegan, gäbe es noch viel mehr. Nützte aber nichts, weil da das Problem nicht liegt.

Deshalb kann eine lokale Hungersgefährdung durch Stärkung der lokalen Kleinbauern hilfreich sein, wenn gerade dort kein Ackerbau ermöglichendes Land vorhanden ist.

Ich bezeichne nicht die Schilderung eines bedingten Sachverhaltes als falsch, wenn ich über anders bedingte Sachverhalte anders spreche.

Jede Aussage über "jeder Veganer" wird bereits durch einen einzigen Veganer widerlegt, bei dem es anders ist. Ich bin Veganer, und mache die Tierhaltung nicht für Hunger verantwortlich. Da lagst Du falsch. Deine Verallgemeinerungen über Veganer waren bislang alle falsch, weil sie sich nicht auf die Definition des Veganismus beziehen, sondern auf Deine (i.A. irrige) Interpretation.

Wie Du schon sagtest, liegt es im Wesen der Nutztierhaltung, Tiere zu schlachten, wenn dies profitabler erscheint. Sowas tut ein Veganer nicht - denn es widerspricht des Definition von Veganismus.

Die Haltung eines Tieres auf einem Lebenshof verletzt die Grundrechte des Tieres genau nicht, die ihm Leben und Unversehrtheit zusprechen. Natürlich entscheiden wir Menschen über Tiere, weil unsere Entscheidungskompetenz meistens ausgeprägter ist; nicht, weil wir wertvoller wären.

Wie schon gesagt: was Du MEINEN PLAN nennst, ist Deine völlig absurde Konstruktion aus einem Paralleluniversum - erklärte ich bereits, lies oben nochmal nach.

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DerJens292  25.11.2022, 19:10
@GWEckenberg

Da bin ich aber froh, daß ich jetzt 1 Veganer kenne, der anders ist.

Und das mit der Spendenindustrie: gib den Begriff mal in die Suchleiste vom Internet ein. Das sind nicht die "Wohltäter der Menschhheit", sondern das ist ein knallhartes Geschäft. Da sind Psychologen und Marketingexperten am Werk, damit der Profit stimmt.

Diese Psychologen beeinflussen leider Kinder, damit diese sich gewünscht verhalten.

Neulich habe ich auf einer dieser Seiten etwas über den Klimagasausstoß vom Essen gelesen. Tierische Produkte waren mit über 60% beteiligt. Aber nicht an den Gesamtemissionen (Anteil in D etwa 4%), sondern beim Schulessen!

Was lernen die Kinder? Klimaanteil der Tiere 60% --> keine Tiere --> Klima gerettet

Und dann wird das vom Lehrer (war eine Seite für Lehrer) abgefragt und von den anderen Schülern immer wieder genannt; die Kinder hinterfragen das nicht.

Es wird nicht erklärt, wie hoch der Anteil der Tiere tatsächlich ist. Es werden Teile der Wahrheit verschwiegen, um dem Kind Angst zu machen und langfristig mehr Spenden zu erhalten. Das ist verwerflich und letztendlich Schmuh.

Eine Bitte habe ich noch: erkläre doch den anderen Veganern, die es noch nicht wissen, daß die Tiere erst im Schlachthof Leid erfahren, wenn die geschlachtet werden.

Es hört sich immer so an, daß generell alle Tiere ausnahmslos in Massentierhaltung gehalten werden und alle Tiere ständig rund um die Uhr gequält werden.

Und in der Tat bin ich davon ausgegangen, daß Veganer lieber heute als morgen die Tierhaltung VERBIETEN wollen.

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GWEckenberg  26.11.2022, 18:03
@DerJens292

Hab mir einiges zum Missbrauch von Spenden angeschaut, aber nichts dabei mit Veganismus gefunden (weiß allerdings, dass Peta in dieser Frage intransparent/fragwürdig ist) und auch nix mit Klima.

Es gibt etliche Leaks von Tierschützern aus Tierhaltungsanlagen, die schlimmste Zustände von Verwahrlosung bis Tierquälerei in der Tierhaltung belegen. Die Tiere dort erleben Leid bereits vor dem Schlachthaus. Wie repräsentativ solche Bilder sind, ist naturgemäß nicht feststellbar, solange zuständige Behörden unangekündigte Kontrollen nur zu sehr geringen Anteilen durchführen. Ohne diese Tierrechtsaktivisten wüsste vermutlich niemand je etwas davon.

Klar gibt es Landwirte, deren Tiere bei ihnen nicht zu leiden haben, vermutlich auch gar nicht wenige. Wenn die als der Normalfall wahrgenommen würden, wären die Menschen für die Problematik möglicherweise weniger empfänglich, deshalb ist es nicht unlogisch, wenn Tierrechtler den Fokus auf die Problemfälle richten. Trotzdem: man darf einfach nicht verallgemeinern.

Es gibt viele Veganer, die Tierhaltung ganz verbieten würden, aber es sind bei weitem nicht alle. Ich würde eine Größenordnung umbei 50% schätzen. Dahin gehören auch Slogans, wie: "artgerecht ist nur die Freiheit", was für Wildtiere natürlich richtig ist, aber sicherlich nicht für Haustiere im weitesten Sinne.

Schön, falls ich den Eindruck der "irrationalen Veganer" relativieren könnte. Deshalb vielen Dank für diese Rückmeldung!

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Also wenn wir jetzt mit solchen Gedanken beginnen, dann lasst uns einfach gleich kollektiv verhungern😂

Täte der Erde nebenbei bestimmt gut.


  • Wie du sagst, Pflanzen spüren keinen Schmerz
  • Pflanzen haben kein Bewusstsein
  • Pflanzenkonsum ist ökologisch weniger bedenklich
  • Pflanzenkonsum führt nicht zu multiresistenten Keimen & anderen Erregern
  • durch den Konsum von Tierprodukten werden mehr Pflanzen vernichtet, wie wenn man diese direkt isst
  • Pflanzenkonsum ist (momentan) alternativlos
  • um Pflanzen gibt es weniger Lebensmittelskandale
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einige Bücher dazu gelesen

Lichtnahrung ist die Lösung.