Umziehen alleine in einer anderen Gegend bzw .Stadt?

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Bin für meinen Job 800km weit weg ins Ausland gezogen.

Die ersten Wochen waren etwas komisch, bis man erste Freundschaften hatte (Größtenteils mit Arbeitskollegen). Dank Videotelefonie kann man auch den Kontakt zur Familie gut halten, klar man ist nicht mehr bei jedem Geburtstag mit dabei und auch alte Freunde "gehen verloren", da man sich nicht mehr regelmäßig sieht.

Ich bin fürs Studium alleine nach Deutschland gekommen. Inzwischen bin ich schon 15+ Jahre hier und bin auch einmal vom Osten in den Westen umgezogen. Ich war auch eine Zeit lang in Österreich und in Frankreich, wieder ausbildungsbezogen. Ich kenne auch sehr viele andere Migranten.

Es hängt alles von deiner Persönlichkeit ab. Ich habe es kaum gemerkt, aber ich war sehr selbständig und hatte wenige engen Kontakte in der Heimat. Es war spannend, ich war gut beschäftigt, ich dachte, dass ich bald zurückgehe. Ich hatte auch sofort neue "Freunde" von der Uni. Heimweh hatte ich praktisch nicht, aber es hat mir schon weh getan meine ehemaligen Freunde den einen nach den anderen zu verlieren. Nicht dass wir gestritten hatten, aber sie hatten immer weniger Zeit für mich und haben sich lieber mit jemandem anderen persönlich getroffen. Ich bin bis heute glücklich diesen Weg gegangen zu sein. Aber es war nicht leicht. Es ist immer noch nicht, weil die Eltern und die Unterstützung immer fehlen werden.

Ich kenne aber auch andere Leute, die sogar 10+ Jahre nach dem Umzug jeden Tag stundenlange Videokonferenzen machen. Manche haben dauernd heimweh, Ängste für die Eltern usw. Das wäre für mich kein Leben.

Ein neuer Anfang klingt gut, ist aber nicht für jeden und ist mit sicherheit nicht einfach. Ich kann mir nicht vorstellen das einfach so zu machen, man braucht schon etwas (Uni, Arbeit, Partner), was einen zumindest für ein paar Jahre an dem neuen Ort hält. Sonst ist die Wahrscheinlichkeit aufzugeben viel zu hoch.