Umrechnung von Zahlenystemen, kiB zu Byte?

1 Antwort

Der Datenträger wird einfach in kleine Bereiche unterteilt. Wie groß die sind, kann man beim Formatieren bestimmen. In diesem Fall wurden sie mit 4096 Byte definiert.

Das bedeutet, dass auch schon das Speichern einer Datei, die tatsächlich nur ein Byte groß ist, in der Realität 4096 Byte auf der Platte genutzt werden.

Du kannst das in etwa vergleichen mit einem Paket: Du verschickst ein Smartphone in einem Karton mit den Abmessungen 100x50x50 cm. Das ist einfach eine heftige Platzverschwendung, denn real bräuchtest Du nur einen Karton mit etwa 15x3x10 cm.

In Deinem Fall: 16,38 KiB entspricht 16,38x1024 Byte = 16774 Byte. Das ist die reale Größe der Datei. Teilst Du nun 16774 durch 4096, ergibt sich ein Platzbedarf von 4,09xxx Bereichen auf der Platte. Es können nur ganze Bereiche genutzt werden, also müssen 5 verwendet werden und damit benötigt man 5x4096 = 20480 Byte. Somit sind im Endeffekt 3706 Byte Platz unbenutzt. Die kannst Du nicht für etwas anderes verwenden. Du hast also einen recht großen Karton für kleine Ware verwendet.


Commodore64  01.03.2024, 13:50

Sehr gut erklärt!

Das ist der Grund, warum das FAT32 Dateisystem "Mist" ist bei modernen Datenträgern.

Als das aufkam hatten Datenträger typisch nur 500 Megabyte. Mit 32 Bits kann man dann genug Cluster (Kleinste Adressierbare Einheit des Dateisystems) verwalten und so diese Cluster sehr klein halten. Dadurch wird bei kleinen Datenträgern nicht viel verschwendet.

Hat man aber Terrabytes, kann das FAT32 Dateisystem nicht weit genug zählen und man muss extrem große Cluster machen. Damit wird irre viel Speicherplatz verschwendet. Auch kann eine Datei nicht mehr als 4GB groß sein, mit 32 bits kann man nur Dateigrößen von 0 bis ca. 4GB darstellen.

NTFS verbessert das zwar stark, ist aber auch schon lange nicht mehr Zeitgemäß. Bei Servern mit sehr großen Datenträgern verwendet man dann lieber andere Dateisysteme, leider kann Windows nativ mit denen nicht umgehen. Das ist einer der wichtigsten Gründe, warum man bei Servern die Speicherplatz zur Verfügung stellen lieber auf Linux setzt.

Viele moderne Dateisysteme können "winzigkleine" Dateien sogar auch zusammenfassen, dann entsteht das Problem der Aufgabe in der Frage nicht. So werden dann Dateien die nur wenige Bytes groß sind direkt im Directory gespeichert und belegen dann keinen eigenen Cluster auf der Festplatte. Dadurch kann die Festplatte viel effizienter genutzt werden, oft hat man ja millionen Dateien die nur einen Teil eines einzigen Clusters belegen. Dadurch kann man bei sehr großen Festplatten leicht viele Gigabyte an Platz sparen.

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