Tut es wirklich nötig sexarbeit im Lebenslauf zu verschleiern um einen anderen gesellschaftlich anerkannten job zu bekommen?
Oder kann man es auch ganz normal in den Lebenslauf schreiben und zugeben und davon ausgehen das es trotzdem Chefs geben wird denen das egal ist, die sexarbeit nicht verurteilen, sexarbeiter/in nicht pauschal diskriminieren sondern lediglich auf die Fähigkeiten und Kompetenzen, Zeugnisse, Abschlüsse etc acht die für die stelle relevant sind? Es ist schließlich ein legaler Beruf in Deutschland. Leider wird er gesellschaftlich trotzdem nicht als normaler Beruf wie jeder andere angesehen und wird statt dessen häufig stigmatisiert und mit Zwangsprostitution und Menschenhandel in einen Topf gesteckt.
Wie hoch ist die Verurteilung, Diskriminierung, Ausgrenzung, gesellschaftliche Verachtung und Benachteiligung (insbesondere im Berufs und Wohnungsmarkt) tatsächlich?
Mit welchen Konsequenzen muss man rechnen wenn man offen und ehrlich mit dem Beruf sexabreit umgeht wie mit jedem anderen Beruf auch?
Sollte ich es lieber verheimlichen oder ganz normal damit umgehen und warum?
6 Antworten
Ich denke die meisten Arbeitgeber werden da Vorbehalte haben. Wenn es dir nicht ums Prinzip geht sondern darum pratikabel die gewünschte Stelle zu bekommen würde ich eine explizite Nennung der Tätigkeit umgehen.
Es gibt bestimmt Chefs für die das vollkommen okay ist. Je nach Branche und Struktur des jeweiligen Unternehmens mal mehr mal weniger.
Du kannst es ja darauf anlegen! Ich würde es nicht tun!!
Wenn kein Zusammenhang mit der Stelle für die du dich bewirbst besteht dann ergibt es keinen Sinn diese Art Jobs zu erwähnen. Kannst statt dessen zum Beispiel eintragen du seiest auf Weltreise gewesen. Musst dich dann aber etwas kultivieren falls man dich über diverse Lânder befragt.
Kannst du machen, aber dann nicht wundern wenn keine Resonanz kommt.
Wundern nicht. Aber wäre es wirklich so? Kann und will garnicht glauben das es wirklich so schlim sein soll. Selbst ex knackis bekommen irgendwann einen job. Und sexarbeit ist ja keine Straftat.
Das ist keine Arbeit wie jede andere sonst könnte theoretisch jede Frau als N##e vom Jobcenter vermittelt werden. Das wäre dann moralisch nicht zumutbar.
Nein könnte sie nicht weil sexabreit ein selbständiger betuf ist und das Jobcenter vermittelt nur festanstellungen. Aber auch s könnte jefe Frau und jeder Mann in diesem beruf arbeiten wenn er möchte. Er/sie ist dann selbständig, für ihre Versicherungen selbst verantwortlich und muse steuern zahlen. Wäre es kein Beruf müsste man die einnahmen schließlich auch nicht versteuern.
Ausserdem werden Menschen vom jobcenter sowieso nicht in jedem x beliebigen job gesteckt sondern suchen schon einen der zu den Fähigkeiten der Person passt. Natürlich hat nicht jede Person die Fähigkeiten in der sexarbeit zu arbeiten. Genausowenig wie nicht jeder Mensch für den Beruf des Schlachters geeignet wäre unabhängig davon ob man Fleisch isst oder nicht. Es wäre daher genauso moralisch verwerflich jemanden z. B zu einer Schlachter Ausbildung zu zwingen der das töten von Tieren als psychologisch gesehen hoch problematisch empfindet. Und trotzdem ist auch Schlachter ein Beruf wie jeder andere. Auch wenn ihn längst nicht jeder machen will und moralisch und psychisch damit glücklich werden könnte.
Du fragst nach eine Gesellschaft, in die Double Standards praktiziert werden.
Anders gesagt: Es ist notwendig deinen Lebenslauf zu faken und möglichst perfekt darszustellen, sonst bist du draußen. Wird natürlich offiziell niemand zugeben = Zweierlei Maß. Nach Außen tolerant und seriös in Wirklichkeit mit Vorurteilen behaftet.
Vermutlich sind einige bei denen du dich bewirbst bei SexarbeiterInnen regelmäßig zu Gast. So ist das halt...
Kann mich das jobcenter aber nicht zu zwingen. Sollange ich mich bewerbe und absagen erhalte, bekomme ich Arbeitslosengeld. Dann bleibt es eben so bis zum sant nimmerlands Tag. Mir egal. Umso einfacher... Andere müssen ihren Lebenslauf extra schlecht gestalten (lügen) um absichtlich Absagen zu provozieren damit das Jobcenter zufrieden gestellt ist und weiter bezahlt. Ich muss nur ehrlich sein. Ist doch perfekt. :-D
Bin da im Zwiespalt. Einerseits möchte ich eine stelle, andererseits möchte ich mich gegen Stigmatisierung stsrk machen und mich nicht dieser anpassen. Ich habe keine Ahnung was mir wichtiger ist wenn ich much für eins vom beiden entscheiden müsste. Ist wie zu sagen welches Kind liebst du mehr... Beides fällt mir sehr schwer. Lügen und die Wahrheit sagen auch. Mich anpassen, lügen, ist schwer und verstößt gegen meine inneren Werte und Prinzipien. Ehrlich sein und mich gegen den Sturm stellen, mit den konsequenzen leben das man eben ausgegrenzt wird etc fällt mir auf Grund meiner psychischen Instabilität aber auch sehr schwer. Es ist beides genaugenommen gleichermaßen scheiße. Deswegen spiele ich mit der Hoffnung ob man nicht doch brides machen kann. Ob ee nicht einen chef gibt den meine sexarbeit nicht juckt, ich könnte dort arbeiten und ganz offiziell sogar nebenbei weiterhin in der sexarbeit und mich politisch sogar einsetzen für die rechte dieser... Ohne sorgen zu haben das ich desshalb meinen anderen job verlieren würde und dann doch lebenslänglich in der sexarbeit gefangen wäre.