Trotz Anstrengung ein Versager?

7 Antworten

Beruf? Was ist das? Ich habe sogar ein Studium mit dem Ergebnis, dass ich zur Zeit keine Arbeit habe bzw. diese so schlecht bezahlt wird, dass ich es nichtmal machen möchte.

Ist die höchste Form des Daseins, dass man für die Träume Anderer arbeiten geht?

Viele denken, sie wären es, wenn Sie ein bisschen besser da stehen in einem Unternehmen. Doch das Unternehmen gehört ihnen nicht. Das vergessen sie.

Deswegen rate ich Dir das Ganze nicht so ernst zu nehmen, denn es gibt mehr als nur bei geringstem Lohn zu arbeiten.

Hast Du schon mal über eine Existenzgründung nachgedacht? Vielleicht ist das ja dein Weg?

Und: Es ist nicht die individuelle Schuld, wenn es einem nicht so gut geht. Man muss bedenken, dass es nicht mehr so viele Jobs gibt. Das war in den 50ern noch einfacher.


Silo123  22.09.2019, 11:05

Existenzgründung ist auf Dauer nicht die schlechteste Idee, aber noch nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Für einen späteren Zeitpunkt (mit Beruf) ist das für ADS-ler echt oft die Rettung. Für alles, womit man dann überfordert ist, stellt man dann jemanden an, z.B. für die Buchhaltung. Wenn man ein eingespieltes Team ist, kann das super funktionieren. Aber Existenzgründung geht nicht ohne Kapital und Organisation, die auch jemand anderes übernehmen kann

Ich habe mein Chaos nie ganz in den Griff bekommen, mir aber bestimmte Routinen angewöhnt, damit ich bloß nicht die Hälfte vergesse und für das, was ich dann trotzdem vergessen habe, hatte ich andere Leute.

0

Es gibt bei AdHS auch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Und solche würde ich in deinem Fall echt mal erwägen.

An Deinen von Dir vermuteten niedrigen IQ glaube ich hingegen nicht.

AdhS kann die Pest sein. Nehme echt erstmal Medis. Nicht selten braucht man die dann gar nicht lebenslang, sonders setzt sie später nur noch an Tagen an, wo es echt auf Konzentration ankommt. Unter der Behandlung lernt man, wenn an sich mal konzentrieren kann, oft dann auch eigene Schemata, die an in Zukunft anwenden kann.

Wenn man dann endlich im Beruf drin ist, kann man auch viel mit entsprechender Aufgabenaufteilung machen, sprich die Dinge mit denen man Schwierigkeiten hat, an andere delegieren. ADHSler können hingegen mit anderen Fähigkeiten glänzen: z.B. Kreativität, neue Ideen.

Wenn du ADHS hast solltest du in Behandlung sein und auch medikamentös eingestellt, so dass du gut deine Arbeit verrichten kannst

Guten Morgen badday1212,

das erste, was ich sehe ist, dass Du sehr wohl fähig bist, Dich zu konzentrieren. Immerhin hast Du einen klar verständlichen und dazu noch relativ langen Text geschrieben. Es fehlt das eine oder andere Wort, aber das passiert jedem mal, besonders dann, wenn es einem nicht gut geht.

Sich vor lauter Unglück wie in Watte gepackt zu fühlen, das kenne ich auch. Ursächlich war für mich eine unglückliche Beziehung, aber das ist unwichtig.

Du bist erst am Anfang Deiner Ausbildung, da ist es normal, sich "zu doof" zu fühlen, das ging mir in meinem Studium auch so. Führe Dir vor Augen, dass Du Dein bestes gibst. Hole Dir Hilfe bei Deinem Ausbilder und frage auch andere Azubis um Rat. Du bist gewiss nicht dumm. Vielleicht brauchst Du einen Moment länger oder Du brauchst Unterstützung, aber Du kannst das wirklich schaffen.

Ist jetzt ein Bisschen spät, ich erlaube mir aber trotzdem mal, meinen Senf dazu zu geben... ;)

Dein Problem kann ich vollkommen nachvollziehen und erkenne mich auch stark in dir wieder (obwohl ich mit meinen 18 Jahren so "leicht" weniger Lebenserfahrung besitze :P). Also... Mir fällt es schwer, länger an einer Sache zu arbeiten... kann mich schwer konzentrieren weil es meine Gedanken lieben, ständig "umherzuhüpfen"... bin recht sensibel und denke dauernd, irgendwas wäre mit mir falsch (weil die anderen ja "anders" bzw. "besser/effizienter" sind). Irgendwann kommt man dann zu dem Trugschluss, dass man einen entsprechend niedrigen IQ haben muss. Zusammengefasst: Eine negative Endlosspirale der Selbsterniedrigung. Innerer Kritiker lässt grüßen. (°_°)

Auflösung: Wir ADSler sind nicht "schlechter" oder "besser", nur halt anders, als der Durchschnitt. Macht aber nichts. Erst nach möglichst objektiver Selbstreflexion und dem Lesen von Studien wurde mir klar, dass diese Erscheinung auch Vorteile hat, wie gesteigerte geistige Beweglichkeit, Kreativität ect. ect... Du kannst die Schwächen von ADHS/ADS einfach wie einen Muskel trainieren und dementsprechend wirklich das erreichen, was du willst. Das Wichtigste ist nur das Mindset, das du dir aneignest, wie Disziplin, Selbstliebe (ja, klingt komisch, aber warum behandelt man sich z.B. schlechter, als seine Freunde...) und was auch immer man dazu braucht.

Mich haben Persönlichkeitscoaches wie Alexander Wahler oder Tony Robbins innerhalb kürzester Zeit auf ein ganz anderes Level gebracht. Kann ich echt nur empfehlen.

Hau rein!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Starkes Interesse an Persönlichkeitsentwicklung