Thema Arbeitszeiten richtig ansprechen?
Hallo :)
Ich habe letzten Monat einen neuen Job angefangen und mich darauf gefreut, dass ich jetzt 1,5 Stunden mehr Feizeit in der Woche habe. Nachdem ich in den anderen Abteilungen die Arbeitsabläufe kennenlernen durfte, bin ich nun seit 2 Wochen in meiner Abteilung und werde eingearbeitet.
Es gibt zwar keine richtige Gleitzeit, aber jede Abteilung hat ihre ungefähren Zeiten, wann sie anfängt und es gibt auch ein Überstundenkonto. Der springende Punkt ist, dass eventuelle Überstunden zum Monatswechsel schlichtweg verfallen. Da mir im Vorstellungsgespräch gesagt wurde, dass aber auch jeder selbst in der Hand hat seine Überstunden rechtzeitig zu nehmen, war das für mich kein großes Problem. Allerdings kann man nicht selbst auf sein Stundenkonto gucken, sondern müsste das dann in der Personalabteilung erfragen oder sich eine App runterladen und das selbst dokumentieren (letzteres hatte ich jetzt gemacht).
Leider scheine ich mit der Abteilungsleiterin etwas Pech gehabt zu haben. Sie kommt immer etwa zur gleichen Zeit wie ich, geht nach mir und macht keine Mittagspausen. Diese Woche bin ich zwar unter der Woche einmal ne halbe Stunde früher gegangen, um etwas Zeit wieder abzubauen und wollte eigentlich Freitag entsprechend früher gehen, damit ich für die Woche fast glatt bin. Stattdessen hatte ich dann zu meinem angestrebten Feierabend noch eine Aufgabe gekriegt, als ich diese fertig hatte, durfte ich dann mit "wir haben ja noch eine viertel Stunde" eine weitere machen und war schlussendlich 40 Minuten später als geplant draußen und hab für diese Woche noch 50 Minuten plus stehen. Ich sehe aktuell irgendwie schwarz, dass sich das die nächsten Wochen noch ändern wird.
Wie ich inzwischen zufällig mitbekommen habe, scheint das Thema Überstunden wohl auch unterschiedlich gehandhabt zu werden. Leute, die nach Tarif bezahlt werden, können anscheinend Stunden ansammeln, ohne dass sie verfallen. Dass die Stunden am Monatsende verpuffen scheint wohl nur für die Leute zu gelten, die außertariflich bezahlt werden.
Ich weiß, dass ich noch in der Einarbeitung bin und durch die Probezeit trau ich mich grad kaum, das Thema überhaupt richtig anzusprechen (hatte es die Woche nur mal nebenbei fallen lassen). Allerdings seh ich es auch nicht ein in der Zeit Lebenszeit zu verschenken.
Wie kann man das Thema am besten ansprechen? Hab tatsächlich etwas Angst vor einer Kündigung, wenn ich jetzt schon deutlich mache, dass ich keine Bereitschaft für Überstunden habe.
1 Antwort
Bitte lies deinen Arbeitsvertrag noch einmal ganz genau durch. Solche Überstundenregelungen sind dort normalerweise festgehalten, und es macht einen ziemlich schlechten Eindruck, nicht zu wissen, was man erst vor wenigen Wochen unterschrieben hat.
Grundsätzlich ist es nicht ungewöhnlich, dass in gut bezahlten und/ oder Führungspositionen eine bestimmte Anzahl an Überstunden pro Monat mit dem Gehalt abgegolten ist, wobei es auch da Grenzen gibt.
https://www.kanzlei-chevalier.de/rechtsthemen/arbeitsrecht/arbeitsvertrag/unbezahlte-ueberstunden
Im Zweifel solltest du deinen Fall erst mal genau prüfen (lassen), bevor du mit möglicherweise unbegründeten Forderungen zum Chef rennst. Wer sich schon in der Probezeit ausgenutzt fühlt, hat meist schlechte Chancen, länger im Betrieb zu bleiben.
Was mich halt generell grad etwas fuchsig macht, ist diese Einarbeitungszeit. Die Abteilung besteht aus 5 Leuten. 2 arbeiten ihre Zeit punktgenau ab und den letzten stört das nicht, wenn Zeiten verfallen
Bis zu 10% sind mit dem Gehalt abgegolten. Sehe es aber auch nicht ein, wenn es einem im Vorstellungsgespräch anders verkauft wurde (dass es eben jeder selbst in der Hand hat mit seinem Stundenkonto und es obendrein noch unterschiedlich gehandhabt wird. Wenn sie nach Tarif bezahlt wird, dürften ihre Stunden Ende des Monats ja stehen bleiben).
Leider ist der Job für den Bereich extrem unterbezahlt, obwohl ich schon außertariflich bezahlt werde. Ich wollte hier ohnehin "nur" 2 Jahre bleiben, um Erfahrung zu sammeln und danach nach was vernünftigem zu suchen