Studien zu Statussymbolen?

5 Antworten

Ohne dass ich weiß, wie die Umfrage zustande gekommen ist, glaube ich nicht daran. Nicht deswegen, weil ich selbst weit davon entfernt bin, 20 Autos gehabt zu haben, sondern deshalb, weil ich auch kaum jemanden aus meinem Umfeld kenne, der auf 20 Autos gekommen sein könnte. Von 30 ganz zu schweigen.

Der, auf den das Auto zugelassen ist, wird schon häufiger der Mann sein, allerdings ist es trotzdem das Familienauto. Der Zweitwagen wird eher auf die Frau zugelassen sein.

In ein paar Jahren ist das größte Statussymbol ein aufrichtiger Charakter mit liebevollem Herz!

Es kommt natürlich darauf an in welchem Stadtteil du dich umschaust. In Hamburg findest du auch einige Stadtteile in denen du keine einzige Luxuskarre vorbeifahren siehst. Daher ist das nicht unbedingt repräsentativ diese Erkenntnis auf alle Einwohner zu interpolieren.

Nichtsdestotrotz ist es natürlich nicht unmöglich solch ein Leben zu führen. Gefragte Berufe in guten Unternehmen haben schnell mal ein Bruttogehalt von 70-80k brutto mit einem Uniabschluss + 3 Jahre Berufserfahrung. Wenn du nun sagst, dass sich ein Pärchen so viel leisten kann - multiplizier dieses Gehalt noch einmal mal zwei und überleg dir mal was man mit diesem Gehalt alles machen kann. 3 Urlaube, Kredit fürs Haus abbezahlen und zwei Autos ist dann nämlich kein Problem (und die Gehälter steigen mit mehr Berufserfahrung ja immer weiter).

Du hast ja bereits eine Ausbildung abgeschlossen und einen guten Start gemacht. Wenn du unzufrieden mit dem Gehalt bist, solltest du bei deiner persönlichen Weiterbildung nicht stoppen, weil du sonst evtl. den Fehler deiner Eltern machst und vielleicht gerade wegen der fehlenden Weiterbildung nach Abschluss der Ausbildung nicht mehr zu großen Gehaltssprüngen kommst. Ich kann dir ans Herz legen nebenberuflich ein Fernstudium aufzunehmen und das Geld für Semestergebühren als Investition zu sehen. Gerade digitale Branchen zeigen weiterhin starken Wachstum und haben sehr ansprechende Vergütungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Lovemylife30 
Fragesteller
 12.07.2023, 09:46

Das Problem ist, dass ich mittlerweile 30 Jahre alt bin. Und ich bin noch im 1. Lehrjahr. Nach dem Fachabitur habe ich ein Studium abgebrochen, nach einem Ausbildungsplatz gesucht und gejobbt. Und diese Aussichten sind eben nicht sehr rosig. Mein Freundeskreis besteht aus Akademikern. Der erste ist jetzt komplett fertig, arbeitet 60 std. die Woche als Psychologe mit eigener Praxis an der Alster seit Anfang Juni und erzählte mir letztens er habe jetzt 6000€ Netto im Monat raus. Er therapiert Chefärzte und deutsche Stars und dementsprechend nimmt er auch viel Geld ein, weil diese Leute eben bereit sind sehr viel zu zahlen. Ich kann da absolut nicht mithalten.

Wir kennen uns alle in der Freundesgruppe seit der 5. Klasse.

Mein Weg war anders. Und ich hatte auch nicht gerade viel Glück im Leben bisher.

Ich habe jahrelang nach einem Ausbildungsplatz gesucht, weil meine Eltern mich dazu genötigt haben nicht aufzugeben etwas zu finden. Ich bekam jahrelang nur absagen.

Jetzt werde ich Logopäde und bin erst mit 32 fertig mit der Ausbildung.

Ich habe ein bisschen Angst vor der Zukunft und denke auch, dass ich nicht mehr mithalten kann langfristig mit sehr vielen Leuten aus meinem Umfeld.

Ich habe zwar Ideen für eine Selbstständigkeit und einem Unternehmen was ich neben der Ausbildung aufbauen könnte. Aber dafür bräuchte ich Geld, was ich nicht habe.

Ich wurde ziemlich schlecht auf das heutige Leben vorbereitet und habe auch Zuviel Zeit verschwendet.

Und ich weiß nicht ob sich das alles entwickeln kann, mit meinen jetzigen Voraussetzungen.

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GutenTag2019  12.07.2023, 10:00
@Lovemylife30

Dein allergrößtes Problem ist, dass du dich vergleichst. Daraus entsteht eine hohe Selbstwertproblematik und die sabotiert dir deine Fähigkeiten zur Erfüllung deiner Wünsche. Verabschiede dich von der Schuldzuschiebung an deine Eltern, dass sie dich schlecht aufs Leben vorbereitet haben. Sie haben gegeben, was sie geben konnten und manchmal ist das leider erschreckend wenig. Jetzt bist du erwachsen und darfst selbst Gestalter deines Lebens werden. Übernimm diese Verantwortung nicht vom Verstand, sondern aus deinem Herzen aus Selbstliebe!

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Lovemylife30 
Fragesteller
 12.07.2023, 10:11
@GutenTag2019

Meine Eltern haben mir nicht weniger geboten, was andere Eltern ihren Kindern bieten. Das habe ich so auch nicht gesagt!

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DAWGT0487  12.07.2023, 10:15
@Lovemylife30

30 Jahre ist immer noch recht jung. Ich habe mit Leuten studiert, die Ende 40 waren. Es klingt danach als hätten deine Eltern das Beste für dich gewollt, aber haben leider selbst nicht die Erfahrung gemacht, was das Beste für dich in unserer Zeit ist.

Das Tolle ist ja aber, dass du das alles jetzt erkennst. Die Probleme liegen ja in den meisten Fällen daran, dass menschen nicht erkennen, wo die Probleme herkommen. Ab diesem Punkt ist es nur noch Fleißarbeit. Wie ich sehe hast du da viele Optionen offen.

  1. Hast du neben der Ausbildung noch freie Zeit? Viele Azubis, die ich kenne, sind nicht ausgelastet und unterfordert. Wenn das der Fall ist, fang doch bereits jetzt ein "nebenberufliches" Online-Studium an. Dann bist du mit 33-34 Jahren fertig und hast eine Ausbildung + Bachelor in der Tasche. Damit wirst du bereits ein gutes Gehalt bekommen und kannst dann nebenberuflich immer noch deinen Master nachholen.
  2. Hast du nicht genug freie Zeit in der Ausbildung: Mach zunächst das erste dann das zweite. Ich denke es wäre nicht richtig jetzt die Ausbildung zu schmeißen, um zu studieren. Dann hast du nämlich Studium und Ausbildung geschmissen mit 31 Jahren.
  3. Du scheinst Lust auf Unternehmertum zu haben. Du kannst dir ja nebenher (neben Ausbildung/Studium) ja ein kleines Nebenprojekt aufbauen, dass du über die Jahre immer vergrößern kannst. Die meisten Ideen benötigen zum Testen kein bzw. kaum Geld. Und wenn eine Idee getestet ist und nachweislich gut ankommt, wird es kein Problem sein Geld aufzutreiben, um das Ganze ins Rollen zu bekommen.

Und was hast du davon, wenn du dich mit deinen Freunden vergleichst? Du solltest jetzt nur den Fokus darauf setzen das zu erreichen was du willst und deine Freunde werden dir vielleicht dabei helfen. Aber in Selbstmitleid zu verfallen wird dir nicht weiterhelfen.

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Solche "Umfragen" sind oft Werbung, in diesem Fall würde es mich nicht wundern, wenn eine Automarke oder die Autoindustrie diese Umfrage gemacht hat.

Viele der großen Schlitten, die du auf den Straßen siehst, sind Firmenwagen, die den (leitenden) Mitarbeitern neben ihrem Gehalt zur Verfügung gestellt werden, weil sie häufig auch geschäftlich erforderlich sind. Viele andere Autos sind geleast oder mit Darlehen fremdfinanziert und werden in monatlichen Raten abbezahlt. Es ist nicht alles Gold, was auf den Straßen glänzt.

Ich kenne die "repräsentative Umfrage", auf die du dich beziehst, nicht. Kannst du bitte die Quelle angeben?

Die allerwenigsten Männer haben 20 bis 30 Autos im Leben und können jedes Mal 30.000 bis 90.000 Euro ausgeben. Auch, was über die Frauen geschrieben wird, halte ich für völlig überzogen.