stellt sich das durch die enttäuschungen ein?

sonstiges 38%
ist eine art schutzmechanismus wegen den enttäuschungen 31%
kommt automatisch mit dem alter unabhängig von den erfahrungen 31%

13 Stimmen

8 Antworten

sonstiges
stellt sich das durch die enttäuschungen ein?
das man nicht mehr so wirklich gebunden ist an menschen oder dinge.

Anhänglichkeit und Anhaftung entsteht meist durch Ängste und Unsicherheiten. Allein fühlt man sich unsicher und ausgeliefert, wenn einem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl fehlen.

Zudem hat Mensch natürlich ein Zugehörigkeitsgefühl, das er befriedigt haben will. Ein Übermaß damit lässt einen immer wieder Enttäuschungen erleben, also der Hinweis darauf, dass man sich getäuscht hat und nun die Zeit der Täuschung vorbei ist - man ist dann: ent - täuscht.

Man kann ein Leben lang enttäuscht werden und sein, ohne dabei zu lernen. Dann würde ich sagen, dass sich nichts von allein einstellt.
Wirkung zeigt meiner Ansicht nach eher, wenn man sich bewusst und freiwillig damit auseinandersetzt, Einsicht zeigt, sich dem Thema nähert und durch immer mehr Informationen darüber über mehr Verständnis und somit Einverständnis damit entwickelt.
Es ist ein Lernprozess und entscheidend dabei ist, wie hoch die eigenen Einsicht und Lernbereitschaft dafür ist.
Kann und will man lernen, sich selbst nicht mehr zu täuschen bzw. etwas vorzumachen oder in Illusionen zu leben und realistisch auf die Dinge zu schauen?

man tut sich leichter darüber hinweg zu kommen, weil man irgendwie verinnerlicht hat, dass einem eigentlich nichts gehört. weder menschen noch anderes im leben.

Hier hätte man schon etwas gelernt und erkannt.
Von Akzeptanz aber steht hier noch nichts.
Ich glaube, hier hat man was erkannt, ist aber noch sehr traurig darüber, weil man es noch nicht akzeptiert hat, etwa um darauf vertrauen zu können.

Wem bewusst ist, dass er alles, was ihm begegnet, selbst ist, bräuchte nichts zu besitzen. ;-)

irgendwie das bedürfnis zu erzwingen oder sich fest dran zu klammern ist gar nicht da.

Diese Aussage spricht meiner Ansicht nach vom Loslassen.

Vom Kommen-und-gehen-lassen. So, wie das Leben gedacht ist, es ist ein ständiger Wandel und ein ständiges Kommen und Gehen.
Beständiges findet sich nicht wirklich......

Allein aber Enttäuschungen führen dazu noch nicht, wie ich finde. Dazu braucht es auch einen inneren Vorgang, ein Lernen, ein Umdenken.

Bis Mitte des Lebens bastelt der Mensch an der äusseren Hülle, um festzustellen, dass er mit all dem nicht wirklich glücklich wurde. Mancher sucht nun in sich und hat es bald gefunden.

Manche suchen noch mit 80 draussen und auf der ganzen Welt nach dem, was sie eigentlich in sich haben. Aber sie blieben innen leer, keiner zuhause.

Es geht um wahrhaft lieben.

Innen glücklich = lieben können.

Alpha u omega. Der Kreis hat sich wieder geschlossen. Oder anders ausgedrückt: Werdet wie die Kinder. Denn ihrer ist das Himmelreich. (Himmel in uns. Oben gibt es das nicht.)

Fromm weiss es:

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 - (Liebe, Psychologie, Freundschaft)

amormutuus  20.04.2024, 08:08

Tolle, gute Antwort!

Von Experte Angel1112 bestätigt
sonstiges

Wie Amormutuus bin ich auch der Ansicht, dass Ent-täuschungen etwas Positives sein können, wenn man daraus lernt. Das Ende von Täuschungen, man hat sich getäuscht und gewinnt eine realistischere Sicht auf die Welt.

Enttäuschungen haben meist mit Erwartungen zu tun. Man macht sich Vorstellungen, wie es sein müsste, und wartet darauf, dass die Wirklichkeit so wird, wie man es sich vorgestellt hat. Und wenn man vergeblich gewartet hat, ist man unzufrieden und bekommt schlechte Laune. Entweder lernt man nun etwas daraus und ändert seine Vorstellungen, dann bessert sich auch wieder die Laune. Oder man hält an den Vorstellungen fest und bleibt frustriert, manche für das ganze Leben.

Das bedeutet jetzt nicht auf Idealvorstellungen, wie es sein sollte, zu verzichten. Es ist aber sinnvoll, zwischen Ideal und Wirklichkeit zu unterscheiden. Für das Ideal kann man etwas tun, auch ohne zu er-warten, dass die Wirklichkeit folgt.

sonstiges

Wenn man lernfähig ist, können Enttäuschungen dabei helfen, sich nicht mehr so leicht täuschen zu lassen.

Die Erkenntnis, dass man nichts wirklich besitzt hat mit dem individuellen Bewusstsein (-sstand) zu tun, nicht mit Täuschungen und Enttäuschungen.

sonstiges

Naja das kommt auf viele andere Faktoren mit an. Wenn man zu oft enttäuscht wurde kann man das Grundvertrauen verlieren und bindet sich erst garnicht mehr so fest an Menschen, dadurch kommt man eventuell leichter drüber weg jemanden zu verlieren. Allerdings kann sich auch der Charakter etwas verändern mit der Zeit. Oder man beschäftigt sich mit Philosophie, z.B. dem Stoizismus, und lernt dadurch mit Erwartungen und Enttäuschungen umzugehen. Oder man wird gläubig an Gott und ändert dadurch seine Einstellung zu manchen Dingen. Oder man stumpft einfach ab weil man den Eindruck hat daß in dieser Gesellschaft nur Geld wirklich wichtig ist und daß man als Arbeitskraft funktioniert. So etwas kann also ein Schutzmechanismus sein, genauso kann es aber auch viele andere Ursachen haben, um das zu beurteilen müsste man die Person sehr genau kennen.