Sollten 14 Jährige Transsexuelle ihr Geschlecht medizinisch verändern dürfen?

Ich als genderfluide Person (15 J) kann mich ziemlich gut in Transgender hineinversetzen und kann nachvollziehen, wie sie sich fühlen und ich denke, dass sie ihr Geschlecht auf jeden Fall ändern dürfen sollten (auch mit 14 Jahren)...

Meine Dysphorie (Unwohlsein im eigenen Körper, da man sich als ein anderes Geschlecht als das körperliche identifiziert) tritt (im Gegensatz zu Transgendern) nur zeitweise auf, da sich meine Geschlechtsidentität verändert, aber bei mir begann es auch schon relativ früh (mit 10 Jahren) und es fühlt sich wirklich unangenehm an und jemand, der das dauerhaft fühlt, kann diese Entscheidung schon früh (sinnvoll) treffen.

Wenn ein Therapeut nach mehreren Monaten der Therapie zu dem Ergebnis kommt, dass es das Wohlbefinden einer jugendlichen Trans*Person aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich verschlechtern wird, wenn nicht schon im Jugendalter geschlechtsangleichende Maßnahmen vollzogen werden, dann ist das höchstwahrscheinlich auch so. Und dann ist es meiner Meinung nach anmaßend gegenüber dem Therapeuten und grausam gegenüber der Trans*Person (die vielleicht kurz vor dem Suizid steht!), das einfach verbieten zu wollen, wenn man kein Fachwissen in der Thematik und keinen Kontakt zu diesem Fall hat, solange man statistisch gesehen nicht vermuten kann, dass viele dieser Angleichungen im höheren Alter bereut werden. Und so eine Statistik gibt es meines Wissens nach nicht.

Solch eine therapeutische Indikation liegt bei jeder (!) legalen Geschlechtsangleichung eines Jugendlichen in Deutschland ohne medizinische Notwendigkeit vor. Wenn sie später also doch bereut wird, dann hätte das der Therapeut nicht voraussehen können oder er hat schlecht gearbeitet (den Jugendlichen bspw. zu schnell "durchgewinkt"). Das Problem ist also nicht die Altersgrenze, denn so etwas passiert auch bei Erwachsenen.

Es geht ja auch gar nicht darum, jetzt Operationen im Intimbereich durchzuführen. Diese können im Regelfall bis zum Erwachsenenalter warten. Aber wenn Hormonbehandlungen schon im Jugendalter begonnen werden, dann führt das meist zu deutlich besseren Ergebnissen. Viele Suizide oder Detransitionen (Rückgängigmachen des Übergangs zum vermeintlich erlebten Geschlechts - was natürlich nicht vollständig möglich ist) passieren, weil die Ergebnisse der Geschlechtsangleichung nicht realistisch genug sind - das könnte mit frühem Beginn der Hormontherapie verhindert werden.

Ich finde Pubertätsblocker sind okay, der Prozess ist noch umkehrbar.

Frühstens ab 16 vorher nicht. Denn mit 14 ist sie mitten in der Pubertät und es kann sich noch ändern. Wenn sie operiert wird, kann sie es nie wieder rückgängig machen. Keine Kinder bekommen etc. Das könnte dann richtig problematisch werden.
Man sollte solch Op nicht vor dem 16. besser 18. Lebensjahr durchführen lassen.

Ich sage ganz offen und ehrlich: Ich kann das nicht beantworten.