Solaranlage mit oder ohne Speicher?

5 Antworten

Da du nur 7 Cent pro kwh bekommst, lohnt sich die reine Einspeisung nicht im Geringsten...

Das was sich lohnt, ist autark zu sein, und damit keinen externen Strom mehr zu brauchen..

Dafür braucht man aber den Speicher...

Informiere dich auch, was die Anlage im Leerlauf (heisst ohne Belastung) braucht...

Bei mir sind das nämlich 500 W, die mir über Nacht den Speicher gut leersaugen...

Meine Anlage von e3dc (12 KW Solarpanels und 13 KWH Speicher, hat knappe 30k gekostet)...

Meine Meinung, da ich selbst im PV-Vertrieb tätig bin:

zum einen sind die Beweggründe des Kunden immens wichtig. Welche Ziele sollen mit der PV-Anlage erreicht werden. Zum anderen muss genau daraufhin und auch passend zum Verbrauch die Anlage dimensioniert werden.

Du hat geschrieben, dass du 2000 kWh p.a. verbrauchst, das ist in der Tat recht gering. Denn je geringer der Verbrauch, desto schlechter die Amortisationszeit. Die Einspeisevergütung liegt übrigens aktuell bei 8,2 Cent pro kWh.

Generell macht in meinen Augen nur eine Anlage MIT Speicher Sinn, denn ohne kommst du nur auf ca 20-30 % Eigenverbrauch. Wenn die Sonne weg ist, kannst du mit deiner Anlage keinen Strom mehr produzieren und musst mehr oder weniger teuer von außen dazukaufen.

Die beiden von dir genannten Varianten machen nach meinem Dafürhalten gar keinen Sinn.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

JaCop88 
Beitragsersteller
 18.07.2023, 16:31

8,2 Cent pro KWh bei Anlagen bis 10kw , ab 10kw nur noch 7,1 Cent.

Tom1007  19.07.2023, 06:40
@JaCop88

Ja ok, das stimmt, da er aber nur 2000 kWh verbraucht, bin ich von einer kleineren Anlage ausgegangen, und da bekäme er 8,2 Cent

Wirtschaftlichkeit lässt sich nur durch einen hohen Eigenverbrauch darstellen.

Das wird bei 2000 kWh/a schwierig, weil die Anlagen dafür momentan zu teuer sind. Eine Gegenfinanzierung über die Vergütung ist bei Privatanlagen i.d.R. nicht möglich.

Bitte auch die steuerliche Abschreibung mit einberechnen, das ist der zweite mögliche Faktor für eine Wirtschaftlichkeit.

Also, auch wenn ich eine andere Entscheidung treffen würde, die kleinere Anlage. Und möglichst knapp unter 10 kWp bleiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit offenen Augen in der Welt unterwegs.

Dazu wäre interessant, welcher Ertrag zu erwarten ist. Dann könnte man den durch den Speicher für den Eigenbetrag "geretteten" (bei deinem Verbrauch aber weniger als 2000 kWh / 365 pro Tag) mit der Einspeisevergütung des Mehrertrags für die Variante ohne Speicher vergleichen. Zu bedenken wäre auch, dass ein Speicher nicht ewig hält. Ich wäre bei der Speichervariante skeptisch.

Die 30KW Anlage lohnt sich natürlich bei dir. Du hast ja nur einen sehr geringen Eigenverbrauch. Sagen wir du zahlst 40Cent selber und du kannst alles sparen mit der kleinen Anlage und dem Speicher (was natürlich unmöglich ist), dann sparst du 800€ und verdienst für den Rest 560€.

Wenn du die andere Anlage nur ins Netz einspeist (ohne was zu verbrauchen ist natürlich auch Quatsch) dann bekommst du 2100€.

Also die 30KW Anlage.

Woher ich das weiß:Hobby – Heimwerker, Bastler, Reparierer, Erfinder, Gartenfreund

bwhoch2  18.07.2023, 16:52
Also die 30KW Anlage.

Solarpaneele und Wechselrichter kosten bei 30 KW auch 3x so viel, wie bei 10 KW.

1360 € übers Jahr "verdient".

Meine ursprünglich geplante 8 KW-Anlage hätte mich samt Speicher rund 25000 € gekostet. Ich nehme mal an, 30 KW würden bei gleichem Speicher 3x den Anteil der Paneele, Montagesystem und Wechselrichter kosten. Also rund 50000 €.

Für meine Anlage habe ich mit Hilfe des Anbieters berechnet, wie viel Strom ich selbst verbrauchen kann und wie viel ich einspeisen kann. Die gesamte Einspeisevergütung über 20 Jahre habe ich von den Kosten der Anlage abgezogen, die sich nach spätestens 20 Jahren amortisiert haben soll in der optimistischen Annahme, dass bis dahin alles fehlerfrei funktioniert.

Es kam raus, dass mich jede Kilowattstunde, die ich selbst verbrauche, am Ende 45 Cent kosten würde. Evtl. Zinsen für die Anlage sind nicht eingerechnet.

Eine mit 30 KW entsprechend überdimensionierte Anlage würde mich pro Jahr 1250 € zusätzlich kosten. Bei einer Vergütung von derzeit 8,1 Cent je kwh (wie lange noch?) müsste die zusätzliche Fläche somit 15625 Kilowattstunden Strom pro Jahr ins Netz einspeisen. Da es aber "nur" 22 KW mehr sind, halte ich das für sehr unrealistisch. Dazu kommt, dass ich dann noch nicht einmal einen Gewinn hätte. Jede Reparatur oder jeder Teiletausch dazwischen würde die Wirtschaftlichkeit endgültig zunichte machen.

Deshalb werde ich höchstens so viel der möglichen Fläche mit Solarpaneelen belegen, wie wirtschaftlich noch einigermaßen sinnvoll ist, aber vermutlich werde ich jetzt erst einmal noch abwarten, wie sich in nächster Zeit die Preise entwickeln.

alterzapp  18.07.2023, 17:22
@bwhoch2

Er hatte doch gesagt, dass beide Anlagen gleich viel kosten würden. Das nehme ich dann als Komplettanlage mit Halter, Wechselrichter, Aufbau etc. Er hat Angebote dafür. Ich habe es einfach so gerechnet wie er es erfragt hat. Die Wartungskosten sind ja auch ähnlich. Das kann schon sein, da derzeit für Speicher bei einigen Handwerkern irre Preise aufgerufen werden. Was das gesamt bedeutet wurde nicht erfragt. Er hat ja keine Preise genannt.

bwhoch2  18.07.2023, 17:31
@alterzapp

Dass die Anlagen gleich viel kosten, bzw. die 30 KW-Anlage vernünftig und die 10 KW-Anlage wohl völlig überteuert angeboten wurde, davon kann man ausgehen. Gut möglich, dass auch bei ihm gar keine wirklich wirtschaftlich wäre.