Sohn will Bauernhof nicht mehr übernehmen Vater und Sohn zerstritten?

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Ich bin deiner bzw. seiner Meinung.

Entweder Eltern übergeben oder eben nicht. Sie wollten übergeben, aber der Sohn müsste es ihnen ständig recht machen. Das ist keine richtige Übergabe. Der Sohn wäre lediglich ihr Knecht gewesen. Das wünscht sich doch keiner. Natürlich will man auch etwas Selbstbestimmung.

Sicherlich wäre der Streit dann ewig weiter gegangen. Das hätte doch nie aufgehört. Was ist das schon für ein Leben, wenn man sich den Tod der eigenen Eltern wünscht, damit man endlich seinen eigenen Weg gehen kann.

Ist doch völlig normal, dass Nachfahren, die eigenen Kinder, eigene Erfahrungen machen wollen und Gewisses ändern. So ist doch das Leben. Leben ist doch Veränderung. Aber seine Eltern konnten nicht loslassen. Was auch Glück für deinen Freund bedeuten kann. Es ist sicherlich nicht einzig schlecht, dass es so gekommen ist. Sicherlich hat dies auch einige Vorteile für deinen Freund.

Es ist natürlich auch schade, aber es hat wohl so kommen sollen und ich finde es richtig, dass sich dein Freund selbst treu geblieben ist.

Ich wünsche ihm, dass er auf alles, was passiert ist, vertrauen kann und sich keine Vorwürfe macht.

Mit 19 halte ich aber die Wahrscheinlichkeit schon hoch, dass er eine so frühe Haus-/Hofübernahme bereut. Richtung 30 sehe ich da so als Mindestalter. Ich selbst musste fast 10 Jahre >160km/Tag pendeln um überhaupt einen Job zu haben (bei den näheren ist es wohl trotz Bewerbungsgesprächen am Gehalt gescheitert, obwohl ich den Gehaltswunsch an die Fahrtkosten angepasst habe).

Als mein Vater unser Wohnhaus an mich übergeben hat musste er auch mal lernen, dass ich gewisse Dinge anders mache als erst. Er hat viel selbst gemacht, fängt aber immer zuviel auf 1x an, arbeitet dann nicht zügig bzw. um die unmöglichsten Zeiten wo er andere damit stört etc. Er ist auch komplett unfähig Termine einzuhalten wie "Dann und dann kümmern wir uns zusammen um X". Er hat bei sowas immer recht planlos gearbeitet, auch wenn das Ergebnis nicht schlecht war. Aber ich musste dann immer Gewehr bei Fuß stehen, aber ich muss meinen Kram auch erledigen.

Ich selbst bin Ing. und muss viel arbeiten. Dank Corona das allermeiste im Home-Office, aber trotzdem habe ich halt nicht die Zeit wie er (er wurde deutl. vor der Rente von dem kleinen Dreckladen mit unfähigem Junior-Chef wo er jahrzehntelang war irgendwann gefeuert wg. zu wenig Arbeit, nachdem seine Arbeitszeit erst reduziert wurde) und hat dann nie mehr ein längerfristig brauchbares Angestellten-Verhältnis gefunden.

Insofern kann ich das verstehen, dass man nur Geld investiert, wenn die Hütte einem gehört und die Eltern nur noch beratend tätig sind bzw. in ihrem Bereich Sachen selbst machen bzw. nur auf Wunsch helfen.

Allerdings macht mein Vater immernoch ohne Absprache Dinge, die mir dann total im Weg sind bzw. mich viel Zeit kosten :-(

Was die Kosten angeht:

  • 150kEUR nach 10 Jahren bei 2% Inflation (das ist der Soll-Wert) sind 183kEUR. Schon alleine deswegen ist deine Aussage mit 150 vs. 300kEUR mit sehr großer Vorsicht zu genießen.
  • Die Zinsen sind tendenziell am Fallen.
  • Z. B. Solaranlagen sind deutl. günstiger geworden und Mieterstrom & Co. wird gerade stark vereinfacht. Dadurch kann man inzw. wenn man es vernünftig angeht gut Geld verdienen.
  • Schaut nochmal wg. aktueller Fördersituation.

Wobei er sich aber auch klar werden muss, ob es zu seinem Lebensstil passt örtl. extrem gebunden zu sein und dann noch dauernd die Eltern im Nacken zu haben. Wie gesagt mein Vater macht immernoch Dinge, die dann für mich ein Problem sind.

Und natürlich braucht er sich wg. sowas nicht zu überschulden.

notting

Woher ich das weiß:Berufserfahrung