Sind Landwirte "gezwungen" soviel zu düngen und zu spritzen?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

ja sind sie 73%
nein sind sie nicht 27%

10 Antworten

Es wird mit mehr gedüngt ung gespritzt als nötig.

Eine Pflanze benötigt Nährstoffe und diese Nährstoffe werden dem Boden entzogen. Damit in nächsten Jahr die nächste Pflanze ebenfalls wieder gut wächst, müssen die Nachtstoffe, welche die vorherige Pflanze entnommen hat, wieder in den Boden zurückgeführt werden, ansonsten wächst die Pflanze nicht gut und die Erträge gehen deutlich runter, wodurch die Preise deutlich steigen würden. Jedes Jahr muss man Bodenproben ziehen und die nächste Frucht angeben, damit berechnet werden kann, was und wie viel man düngen muss.

Gespritzt wird auch nur, was nötig ist, damit sich Krankheiten und Schädlinge nicht ausbreiten und zu Ertragsminderungen oder kompletten Missernten führen.

Dünger und spritzmittel kosten Geld und daher wird auch nicht mehr eingesetzt als nötig.


wmsieger 
Fragesteller
 13.10.2022, 22:18

Aber laut den Medien wird doch zu viel gedüngt und zu viel gespritzt. Würden Landwirte weniger Pestizide einsetzten würden nicht so viele Bienen und andere Insekten gefährdet werden oder gar aussterben. So höre ich es immer wieder im Radio oder lese es in Zeitungen.

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Grobbeldopp  14.10.2022, 00:39
@wmsieger

Journalisten denken eher selten daran, dass man auch was zu fressen braucht neben der Moral.

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ja sind sie

Düngung muss sein

Pflanzenschutz muss sein

ja sind sie

Irgendwie ja, da z. B nur die wenigsten, Gemüse essen wollen, dass zwar gut schmeckt, aber nicht gut aussieht.

Darum ist der Konsument zu einem grossen Teil daran schuld, nicht der Bauer. Aber das wird halt gerne mal abgestritten um die Bauern oder grosse Konzerne im Agrobuisiness als Sündenböcke darzustellen

Du hast es richtig erkannt.

Die Landwirte wollen leben. Dazu müssen sie Geld verdienen. Sie haben Kosten, die die bezahlen müssen.

Wenn sie in der Vergangenheit im Rahmen der gültigen Gesetze in einen Stall oder in Maschinen für einen Betriebszweig investiert haben, müssen diese Kosten wieder erwirtschaftet werden.

GeldErtrag = produzierte Menge x Preis

Auf den Preis hat der Landwirt kaum Einfluss, aber sein Können entscheidet über die Menge der erzeugten Produkte.

Biobauern ernten rund die Hälfte, erhalten aber dafür höhere Subventionen von der EU.

Die Höhe der Düngung ist durch Gesetze beschränkt. Zugleich bewirkt die gleiche Düngemenge bei höherem Ertrag einen geringeren Ertragszuwachs, was die Höhe der rentablen Düngemenge, besonders bei hohen Düngepreisen, begrenzt.

Wenn du dann den Boden bearbeitet, ausgesät, gedüngt, gehackt, gestriegelt, und nach 8 - 10 Monaten geerntet hast, bist du froh, daß die Qualität nicht durch Lagergetreide( Ähren mit Bodenkontakt), Pilzbefall oder Unkraut (erhöhte Trocknungskosten, geringerer Ertrag, Ernteerschwernis, ungleiche Abreife, Reifeverzögerung) beeinträchtigt wurde.

Selbst die Biobauern arbeiten kräftig mit ihren Kupferpräparaten als Pflanzenschutzmaßnahme.

Deutsche Ernteprodukte sind gut kontrolliert, sodaß du sicher sein kannst, nicht von deutschen Produkten vergiftet zu werden.

Ausländische Produkte müssen die ausländischen Gesetze einhalten. Oft finden sich bei denen Rückstände. Das heißt aber nicht, daß sie giftig sind oder irgend ein Mensch oder die Umwelt beim Anbau gefährdet wurde.

Übrigens gehen die Nitratwerte im Grundwasser seit Jahren kontinuierlich zurück und kein Wasserversorger muss technische Maßnahmen ergreifen, um die Trinkwasserqualität sicherstellen zu können.