Sind die IQ Unterschiede zwischen Staaten wirklich NUR auf divergierende Bildungssysteme zurückzuführen?

11 Antworten

Genetik ist nur der Bauplan.

Das Gehirn wird anhand der genetischen Informationen aufgebaut. Aber die Struktur, die Vernetzung ist sehr stark von der Umwelt und der Prägung abhängig.

Ein Gehirn, welches nicht gefordert wird, entwickelt sich eben nicht.

Ich finde den Vergleich mit einem Muskel zwar nicht optimal, aber in dem Fall ganz passend. Die Genetik beschreibt den generellen Aufbau, aber nur mit Training und Ernährung wird daraus ein Hochleistungsmuskel.

Gruß

Weil du bei Asiaten oft eine ganz andere Arbeitsmoral hast, das dürfte dir auch aufgefallen sein. Ich studiere auch mit einigen (entweder 1. Generation in Deutschland oder eben in zB China oder Vietnam geboren), alle haben gemeinsam, dass sie keinen Alkohol trinken/nicht rauchen und morgens nach dem Aufstehen direkt anfangen können konzentriert zu lernen, dann in die Uni mit Freunden essen gehen, dann gehts direkt weiter mit lernen, was wiederum auf die Erziehung oder das dortige Schulsystem zurückzuführen ist. Eine Chinesin sagte, in der Grundschule mussten sie mehrere Wochen am Stück täglich mehrere Stunden lange Klausuren schreiben, hier wäre sowas verboten und es wird in Richtung "Misshandlung" diskutiert. Auch die Eltern der jeweiligen, egal ob selbst studiert oder nicht, "hacken" geradezu auf den Leistungen der Kinder rum, während ich (wenn denn jemand fragen würde) für eine 2 gelobt werden würde.

Wenn du jetzt sagen wir mal 2 Wochen am Stück von früh bist spät Matheaufgaben lösen und Fachtexte lesen würdest, wäre dein IQ-Test Ergebnis mit Sicherheit um einige Punkte höher, als wenn du 2 Wochen lang nichts davon tust, auch wenn sowas nicht explizit in den Tests abgefragt wird, ständiges Wiederholen schult auch die Mustererkennung, was ein großer "kulturneutraler" Aspekt in solchen Tests ist.

Auch würden entsprechende Länder niemals ihre Analphabethen/aus ländlichen Gegenden Stammende zu solchen Tests schicken, während das quasi für die meisten Staaten in Afrika schon ein überdurchschnittliches Bildungsniveau wäre.

Die Intelligenz HAT mit der Genetik zu tun und das würde auch niemand bestreiten. Allerdings gibt die Genetik nur einen Rahmen vor, der sich, je nach Erziehung, um ca. 20 Punkte nach unten oder nach oben verschieben kann... was de facto schon einiges ausmacht.

Dennoch misst der Intelligenztest Bildung... und das nach westlichen Standards... wenn du eienm Afrikaner einen Logik Test hinlegst, der noch nie eine Schule besucht hat, kann er noch 'gut vernetzt' sein, er köntne ein Genie mit einem IQ von 150 sein, er wird nicht so gut abschneiden wie ein Ostasiate, der sein Leben lang darauf gedrillt wurde so einen Müll zu lernen (und JA, für die typischen intelligenztests kann man lernen.,. auf IQ Tests kann man sich wunderbar vorbereiten, wodurch auch tatsächlich eine Steigerung erzielt wird).

Bildung wiederum hat nur bedingt mit Intelligenz bzw. dem IQ zu tun, so wie der IQ nur sehr bedingt mit dem Erfolg z.B. in deiner Studienrichtung zu tun hat...

Warum man deine These ausschließt... weil sie per se Dinge behauptet, die, zumindest in meinen Augen, so nicht ganz richtig sind bzw. die Schlüsse nicht ganz richtig sind... z.B. dass der IQ Test kein WIssen messe ist zwar richtig, jedoch lässt sich ideal auf ihn vorbereiten... was in Ländern wie Ostasien besonders gerne und mit Besonders viel Drill geschieht, wie ich vermute. Somit ist die Aussagekraft dieses Tests irgendwie auch wieder hinfällig, zumindest wenn man einen Ländervergleich anstrengt... vor allem wenn man berücksichtigt, dass der Test halt eben westlicher Natur ist

Du hast einen Aspekt vergessen: Training. Man kann seinen IQ deutlich pushen mit Training, genauso verkümmert er bei Nicht-Gebrauch.

Dieser Effekt ist bei jüngeren Menschen besonders deutlich zu erkennen.

Mathematik ist vorrangig Logik- und Transferleistung, die man antrainieren kann. Das passt gut zum asiatischen Lernsystem, welches vorrangig auf auswendig lernen und Fleiß setzt.

Nach der Theorie der multiplen Intelligenzen gibt es aber noch mehr als die Logik. In Europa versucht man alle Intelligenzen gleichzeitig anzusprechen. Das klappt mal besser und mal schlechter. Das hängt auch davon ab, wie gut das Familieneinkommen ist und wie vielseitig das staatliche Bildungsangebot ist. Musikunterricht z. B. gehört schon fast zum Luxus. Satte, zufriedene Kinder lernen auch leichter als Hungernde die frieren oder nur Junkfood bekommen.

https://open-mind-akademie.de/hochbegabung/multiple-intelligenz-2/

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-62603907.html

Der Intelligenzforscher James Flynn sieht es differenziert (15.12.2008)

Aber unstrittig ist: In den üblichen Intelligenztests schneiden Schwarze statistisch schlechter ab als Weiße. Das ist eine Tatsache, die viele liberale Akademiker nicht wahrhaben wollen, weil sie nicht in ihr Weltbild passt. ... Die Zahlen belegen ... dass nämlich Eltern, Lehrer und Freunde ganz entscheidend beeinflussen, wie gut oder schlecht jemand bei einem IQ-Test abschneidet. Schwarze Kleinkinder liegen nur ein Prozent hinter weißen; Teenager schon rund 10 Prozent; und 24-jährige Erwachsene waren früher sogar um über 15 Prozent abgeschlagen. Pro Lebensjahr fallen junge Schwarze rund 0,6 Prozent zurück im IQ. Dahinter stecken vor allem kulturelle Unterschiede. ... Und genau das macht das Thema zu einem politischen Minenfeld. Denn wir reden hier auch über Familienstrukturen, über die Tatsache, dass viele junge Schwarze im Gefängnis sitzen, dass es viele alleinerziehende Mütter gibt und so weiter.
SPIEGEL: Tatsächlich deutet manches auf genetische Komponenten hin. Schwarze Kinder beispielsweise, die in weißen Familien aufwachsen, schneiden in IQ-Tests schlechter ab als ihre weißen Geschwister.
Flynn: Ja, aber wenn Sie sich die Zahlen genauer anschauen, sehen Sie, dass sich die Schere nicht gleichmäßig von Jahr zu Jahr immer weiter auftut. Es gibt vielmehr einen plötzlichen Einbruch beim IQ, und zwar in der Pubertät, wenn sich die meisten schwarzen Jugendlichen an einer schwarzen Peergroup orientieren - ganz egal, ob ihre Familie nun weiß ist oder nicht. Plötzlich werden die Schulnoten schlechter, und Sport und Musik rücken in den Vordergrund."

Kometenstaub  19.09.2019, 17:51

Womit geklärt wäre, warum es viele Sportarten gibt, in denen Weiße keinerlei Chance haben. Ein Gutes muss es ja haben :-((

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