Sind die Dinosaurier erst vor ca. 10.000 Jahren ausgestorben?
Ich habe da ein Buch von Hans-Joachim Zillmer gelesen, der behauptet, dass die Evolution gelogen ist und die vielen millionen Jahre an Zeiträumen ebenfalls und dass es vor ca. 10.000 Jahren einen Kataklysmus auf der Welt gab, der die Dinosaurier tötete und durch die gewaltigen Kontinentalverschiebungen und hohen Druck sind die Fossilien entstanden und nicht erst langsam über hunderte millionen Jahre.
Er zeigt darin dann noch Bilder, wo man Menschenfußabdrücke neben denen von Dinos sieht, einen lebenden Trilobiten, Indianerfelszeichnungen von Dinos und einem versteinerten Menschenschädel auf einem Dinosaurierrücken.
Er sagt auch, dicke Erdschichten sind kein Beweis für große Zeiträume, weil sie bei großen Katastrophen schnell entstehen können und dass z.B. schon längst alle Berge durch Erosion verschwunden sein müssten, wenn sie wirklich so alt sind.
Ist sowas wirklich möglich, wer hat schon mal was von ihm gelesen?
Bitte ernsthafte Antworten.
9 Antworten
Ich kenne Herrn Dr. Zillmer persönlich und habe sowohl Vorträge von ihm gehört als auch Bücher gelesen.
Er beruft sich stets darauf, dass er sich als Bauingenieur mit Mineralogie gut auskennt und viele Funde persönlich gemacht hat (z.B. sich überlappende Fußspurabdrücke von Dinos und Menschen am Paluxy River oder Indianerzeichnungen von lebenden Dinos).
Leider ist er aber auch Kreationist und glaubt also an göttliche Schöpfung.
Außerdem vermutet er, dass es lange vor der heutigen Menschheit schon eine später untergegangene Hochkultur gegeben hat (wegen des von einem Stein teilweise umschlossenen Hammers mit versteinertem Holzgriff).
Mich erinnert das an Erich von Däniken, nur dass dieser die "Kulturbringer" als Außerirdische sieht und Zillmer sie in die irdische ferne Vergangenheit rückt.
Ja, es ist eine weltweite Verschwörung von unzähligen und voneinander unabhängigen Wissenschaftlern, die nur Hans-Joachim Zillmer aufklären kann.
:-D
Kleiner Rat: gib das Buch bei deiner hiesigen Bücherei ab und bitte sie, es unter Kömödien einzusortieren.
Was da als "Beweise" präsentiert werden, sind lediglich sehr nachlässig recherchierte Dinge, die wissenschaftlichen Untersuchungen nicht standhalten.
Es gibt schon längst hinreichend verschiedene, sich gegenseitig bestätigende und voneinander unabhängige Methoden, um das Alter sowohl von Gesteinen als auch von Fossilien zu bestimmen. Die 10.000 Jahre sind ein Witz.
Mein Tipp: Lies mal Richard Dawkins. Der räumt mit solchen Scharlatanen gründlich auf und das sogar leicht verständlich und unterhaltsam.
Den Mann kannst du vergessen, er schreibt rein religiös motivierte Lügen, ohne jedes Fachwissen zu haben.
dass die Evolution gelogen ist
Evolution ist eine vielfach beobachtete Tatsache und die Evolutionstheorie das exzellent funktionierende Arbeitsmodell tausender wenn nicht hunderttausender Wissenschaftler.
und die vielen millionen Jahre an Zeiträumen ebenfalls
Kurzzeitkreationisten gehören zu den wohl lächerlichsten Figuren der Welt... Ich sage nur Radiometrie. Aber selbst wem Radiometrie zu abgefahren klingt: Es gibt den Hohenheimer Jahrringkalender (googlen..), der aktuell allein fast 15.000 Jahre lückenlos (!) zurückreicht! Lückenlos, also ohne ein einziges Jahr Lücke! Ich glaube einfach nicht, dass ein Mensch wie Zillmer zu blöd sein kann, das zu verstehen, also bleibt mir nur die Schlussfolgerung, dass er schlicht und einfach bewusst lügt.
dass es vor ca. 10.000 Jahren einen Kataklysmus auf der Welt gab, der die Dinosaurier tötete
Dieser "Kataklysmus" fand seinen Abschluss vor 65 Millionen Jahren, hatte rein gar nichts mit irgendeiner Überschwemmung zu tun und geschah außerdem nicht urplötzlich, sondern selbst über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren hinweg, was Fossilien bestens belegen.
durch die gewaltigen Kontinentalverschiebungen und hohen Druck sind die Fossilien entstanden
Man kennt die Rate der Kontinentalverschiebungen, man kann sie ableiten anhand der Geologie des mittelatlantischen Rückens (z.B.). Wenn die Kontinentalverschiebung in nur 10.000 Jahren geschehen wäre (anstatt - wie bekannt ist - in vielen Dutzenden von Millionen Jahren), so müsste der Vulkanismus am mittelatlantischen Rücken derart gewaltig gewesen sein, dass sich dort selbst ein neuer Kontinent gänzlich aus Lavagestein hätte bilden müssen. Dies nur als trivialst-mögliche Darlegung, warum Zillmers Behauptung einfach nur Schwachsinn ist. Abermals kann man nämlich z.B. auch durch Radiometrie das Alter der vulkanischen Gesteine des Atlantikbodens genauestens bestimmen.
Was die Fossilien angeht: Nein, sie wurden keinesfalls durch eine plötzliche große Katastrophe weltweit abgelagert, das ist ein Grad an Schwachsinn, der mich regelrecht erschaudern lässt. Der Fossilbericht liegt in einer Reihenfolge vor und erstreckt sich über zahlreiche Schichten unterschiedlichsten Sedimentgesteins, das wiederum unterschiedlichste Zusammensetzung hat und somit unter unterschiedlichsten Bedingungen geformt wurde. Wir finden bspw. keine Landwirbeltiere im Kambrium, keine Säugetiere im Trias, keine Dinosaurier im Tertiär. Menschen(ähnliche Wesen) finden wir erst in Schichten, die höchstens ca. 6 Millionen Jahre alt sind, die letzten Dinosaurier (abgesehen von den Vögeln - ja, Vögel sind Dinosaurier!) finden sich in Schichten, die ca. 65 Millionen Jahre alt sind. Dazwischen liegen fast 60 Millionen Jahre und dementsprechend etliche Meter dicke Sedimentschichten ohne jedes Dinosaurierfossil und ohne jedes Hominidenfossil.
Der angebliche gemeinsame Fußabdruck ist übrigens schon längst als Fälschung entlarvt, genauso wie alle anderen von Zillmer immer wieder angeführten "Belege". Die "Tucson Artifakte" z.B., angebliche Belege für eine römisch-hebräische Siedlung in Amerika um 800 v. Chr., die lateinische Beschriftungen aufzuweisen schienen, stellten sich als geradezu lächerliche Fälschung heraus, da die lateinischen Sätze auf ihnen erstens zusammenhängend keinen Sinn ergaben, vielmehr aber allesamt Beispielsätze aus einem Lateingrammatikbuch waren.
Er sagt auch, dicke Erdschichten sind kein Beweis für große Zeiträume, weil sie bei großen Katastrophen schnell entstehen können
Blödsinn. Es handelt sich ja auch nicht im "Erdschichten", sondern um Sedimentschichten. Sedimentation = langsam.
dass z.B. schon längst alle Berge durch Erosion verschwunden sein müssten, wenn sie wirklich so alt sind
Berge bilden sich auch heute noch überall da, wo Kontinentalplatten aufeinandertreffen. Die Alpen z.B. sind immer noch am wachsen, und viele anderen Gebirge der Welt auch. Dies kann man direkt messen, einige wachsen immerhin erstaunlich schnell.
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Alles in allem: Scharlatanen wie diesem Zillmer darf man nicht so leicht Glauben schenken. Bisher hat sich jeder einzelne Kreationist als Scharlatan herausgestellt, also trau lieber echten Wissenschaftlern, von denen es ja auch zahlreiche gibt auf der Welt.
Same shit, different name, würde ich dazu sagen. Alle Kreationisten nehmen ja in irgendeiner Art und Weise den Sintflutmythos wörtlich.
Der Typ ist ein Depp der keine Ahnung hat. Wenn du auch nur ein Wort von dem glaubst, dann sagt das nicht viel über deine Kenntnisse bezüglich Naturwissenschaften aus, oder bezüglich deines logischen Denkvermögens.
Soweit ich das verstanden habe ist Zillmer Junge-Erde-Katastrophist.