Sind Ausländer an der deutschen Kriminalität schuld?

12 Antworten

Das ist eine jener emotionalen Fragen, die Leute aus beiden Enden sofort aufregt. Es ist allerdings auch eine wichtige Frage, die wir stellen müssen und nicht aus politischer Korrektheit totschweigen dürfen. Auch das "Gründe finden" muss mit Maß gehandhabt werden, denn die Äquivalente zu "schwerer Kindheit" und "Rassismus" und all das sind zwar Punkte, die Beachtung finden sollten, aber keine Entschuldigung.

Kurz: Ja, Ausländer sind überproportional verantwortlich. Asylsuchende, Schutzberechtigte, Geduldete, etc sind z.B mit 2 Prozent aller Menschen hier über 14% Prozent aller schweren Gewaltdelikte. Und ja, das heißt, Biodeutsche (wobei hier Menschen mit Migrationshintergrund, etc. eingeschlossen sind!) sind immer noch für 86% verantwortlich, aber eine winzige Gruppe - die 1% sind eben sehr viel "gewalttätiger" als der Rest und werden schneller straffällig.

Vor kurzem gab es einen sehr bezeichnenden, wie interessanten Vorfall. Ich fasse das jetzt mal kurz zusammen. Ein AFD Abgeordneter wollte wissen, wie die Vornamen der häufigsten Messerangreifer in Berlin lauten, aufgeschlüsselt nach Deutschen und Nichtdeutschen. Diverse Zeitungen haben sich das jetzt vorgenommen und es ist folgendes passiert: Deutsche (49%) und Nichtdeutsche (51%) haben sich das Ganze praktisch brüderlich geteilt - was die Häufigkeit anging, bei den Deutschen war "Christian" nun mit 9 Fällen bei den erfassten Tätern der Spitzenreiter.

(Part 1)

Winterlimonade  22.05.2023, 15:33

(Part 2)

Diverse berliner Zeitungen haben nun partiellen Gedächtnisverlust erlitten und daraus "Von ALLEN Tätern ist "Christian" der Name, den die meisten Täter besitzen! Es sind also die Deutschen die am häufigsten auffallen." Hier wurde jedoch nur die "Hälfte" - nämlich die der "Deutschen Tatverdächtigen" betrachtet, die der "Nichtdeutschen" Täter wurde hier völlig ignoriert. Das hat dann eine Zeitung von der nächsten kopiert, inklusive lustiger Memes wie "Alle Christians jetzt ausweisen!" und ähnliches. Der Knaller? Der kommt noch.

Von den 49% der Deutschen waren nun 9 Christians dabei, 8 Nicos und dann auch 8 urdeutsche "Ali". Wir kennen sie, den urdeutschen Namen Ali. Die wurden jetzt aber, dank ihrem Pass, als Deutsche gezählt. Danach kommen bei den häufigsten "deutschen" Vornamen dann auch Mohamed mit 7 Vorfällen. Dann kamen da noch mit 4 Vorfällen Hassan, 4 für Hussein, 4 für Ahmad und 4 für Bilal. Kurz vor diesen 4ern kam dann aber nochmal ein Name. MohamAd. Mit a mit 5 Vorfällen. Derselbe name, minimal andere Schreibweise. Und wenn man Mohamed und Mohamad jetzt vereint - wie es sein sollte - sind sie mit 12 Fällen noch vor dem bösen Christian.

Was haben wir also hier? Eine offenkundig "Veränderte" Statistik, um ein bestimmtes Bild zu verhindern. Sogar ein bisschen clever, das gestehe ich zu! Aber schauen wir uns das jetzt mal ganz ruhig an: Bei den 49% der deutschen Messertäter haben wir "Mohamed/Mohamad" auf Platz 1 mit 12, dann kommt Christian (Was haben die alle mit den religiösen Vornamen) und nochmal ganz viele "urdeutsche" Namen, wie Ali, Hussein, Ahmad, etc. Warum tummeln die sich alle in der "Deutschen Sektion" der Messerstraftaten? Weil sie ein Stück Papier haben, das das notwendig macht? Oder weil es aus diesem Blickwinkel betrachtet, halbwegs "fair" ist, was die Aufteilung angeht?

Sind wir nun mal frevelhaft und nutzen die Namen als Implikatoren für eine kulturelle Zugehörigkeit, ist das "Endergebnis" ein ganz anderes, als das, was uns hier ganz vorsichtig konstruiert, gezeigt wird.

Das ist ein bisschen wie mit Statistiken von Verdienst. Wenn von 10 leuten eine Person 1 Million verdient, und 9 nur 100.000 Euro, haben alle im Schnitt 190.000 Euro - in der Realität ist das dann natürlich Unsinn.

Was will ich damit sagen? Statistiken sind super hilfreich, aber interpretieren müssen wir sie selber - denn wie wir an diesem Beispiel sehen, kann man mit genug "Interpretationsfähigkeit" ein Endergebnis perfekt umdeuten.

Sind also, um die Ausgangsfrage zu beantworten, Ausländer an der deutschen Kriminalität schuld? Nein. Sie sind an einem überproportionalen Teil von bestimmten Vergehen schuld, aber nicht pauschal an allem, was schief läuft. DAS muss man sich vergegenwärtigen und pauschalisierungen vermeiden, sonst kann man nämlich bei der AFD gleich eintreten, und das empfehle ich einfach niemandem, dem die Demokratie am Herzen liegt.

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Nein. Das Wesen des Menschen l, sowie die Umstände im Einzelfall wie z. B. Armut, Sozialgefüge, etc. sind schuld an Kriminalität.

Und das betrifft die rund 8 Milliarden Ausländer genauso wie die rund 80 Millionen Deutschen, da wir alles Menschen sind.

Vermutlich meinst du mit Ausländer aber was ganz anderes, nämlich nicht gebürtige Deutsche bzw. Menschen mit Migrationshintergrund die in Deutschland leben.

Natürlich haben diese einen Anteil an der Kriminalstatistik. So wie vermutlich auch ausgewanderte Deutsche einen Anteil in ihren Ländern daran haben.

Aber schuld haben sie daran nicht. Auch ohne Menschen mit Migrationshintergrund, gäbe es hierzulande Kriminalität. Denn Deutsche sind auch nur Menschen.

Dass ihr Anteil in den Statistiken eher überproportional ist, hat aber auch seine Ursachen. Nämlich in fehlgeschlagener Integration. Und daran trifft die Deutschen ein hohes Maß an Schuld. Denn Integration ist keine Einbahnstraße in der sich der Zugewanderte aufgeben muss um alle Tugenden seiner neuen Landsleute aufzunehmen, weil er sonst nicht akzeptiert wird. Denn das führt nur zu einer Zweiklassengesellschaft, wie sie heute von vielen gesehen wird. Und das führt natürlich zu mehr Konflikten, besonders in der so benachteiligten Klasse.

Sie sind anteilig mit in der Kriminalstatistik vertreten, jedoch nicht alleine für die Kriminalität in Deutschland verantwortlich. Es gibt sowohl deutsche als auch nicht-deutsche Straftäter. Wie sie proportional vertreten sind, kann und müsste man der Kriminalstatistiken der Landes- sowie der des Bundeskriminalamts entnehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.
neinxdochxoh  22.05.2023, 15:12

Sehr stark überproportional. 30 bis 40 % der Gewaltttaten gehen auf ihr Konto, während sie nur 13 % Anteil an der Bevölkerung ausmachen.

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Die meisten Statistiken beziehen sich auf die Einwohner Deutschlands, bzw. auf Taten innerhalb Deutschlands, unabhängig davon, was im Ausweis der Täter steht.

Sie tragen eine Mitschuld, keine Frage.

Denn weder werden alle Verbrechen in der BRD nur von "Biodeutschen" noch nur von "Ausländern" verübt.

Tatsächlich findet man in der Kriminalstatistik mehr oder weniger alle in der BRD wohnhaften Nationalitäten wieder.

Dass in der italienischen Mafia/Cosa Nostra fast ausschliesslich Personen italienischer Abstammung vertreten sind, wie in der "Russen-Mafia" Personen aus dem "Osten" versteht sich von selbst.

Nun könnte es aber sein, dass gerade einer der Mafia-Boss nun bereits in der x-ten Generation in der BRD wohnt, lebt und arbeitet - und somit inzwischen als "Biodeutscher" bezeichnet werden muss.

Und so verschwimmen aber die Grenzen inzwischen - und zwar nicht zu knapp, und so, das man nicht mehr sagen kann "die Ausländer" sind schuld. Denn schon längst sind viele "Ausländer" nämlich "Deutsche" ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!