Sind Abiturienten Intellektuelle?
Findet Ihr, dass Abiturienten Intellektuelle sind? Ich habe inzwischen eine Reihe an Abiturienten getroffen, die genuin dumm waren, weshalb ich da meine Zweifel habe.
Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen
12 Antworten
Das Abitur ist heutzutage nichts Besonderes mehr. Mehr als die Hälfte eines Jahrgangs macht inzwischen das Abi. Das ist vielleicht was anderes als früher. Damals sind nur wenig Leute auf das Gymnasium gegangen, haben im Anschluss "wie selbstverständlich" studiert und waren dann gesellschaftlich etwas herausgehoben, da einerseits ein solcher Bildungsweg so teuer war, dass man ihn sich meist nur leisten konnte, wenn die Eltern eh schon wohlhabender waren und die Elternhäuser dementsprechend auch Wert auf eine gute Vorbildung legten (damit im Studium dann nicht rumgedaddelt wird). Andererseits unterschieden sich auch die Berufe, die man mit einem Studienabschluss ergriff, deutlicher von anderen Berufen als dies heute der Fall ist. Früher war ein Ingenieur etwas anderes als ein Konstrukteur. Wenn man heute durch eine Konstruktionsabteilung einer Maschinenbaufirma läuft und Visitenkarten sammelt, dürften die Angestellten unter 40 wohl zu 80 % irgendeine akademische Abkürzung hinter ihrem Namen tragen. Wenn ich beispielsweise älteren Leuten erzähle, dass ich Ingenieur bin, dann hat das bei denen eine andere Wirkung als innerhalb meiner Altersgruppe, wo allenfalls vielleicht noch die Mediziner mit einem gewissen "Mythos" behaftet sind, weil es wegen des NC dort vergleichsweise schwer ist, einen Studienplatz zu ergattern (wobei das Studium selbst nicht sonderlich schwer ist, ich habe die letzten sechs Jahre meine Partnerin durch dieses Studium begleitet und sie mich durch meins, daher können wir das vergleichen)
Generell würde ich aber nicht mehr sagen, dass das Abiturienten in irgendeiner Weise besonders intellektuell sind. Das mag auf einige wenige zutreffen. Aber die meisten Gymnasiasten und Gymnasiastinnen sind ganz normale Leute ohne besondere Fähigkeiten und unterscheiden sich von Real- oder Hauptschüler:innen ausschließlich darin, dass ihre Eltern bereit sind, sie noch ein paar Jahre länger durchzufüttern.
...meistens jedoch von Beruf, eher Tochter oder Sohn.
Als Intellektueller wird ein Mensch bezeichnet, der wissenschaftlich, künstlerisch, philosophisch, religiös, literarisch oder journalistisch tätig ist, dort ausgewiesene Kompetenzen erworben hat und in öffentlichen Auseinandersetzungen kritisch oder affirmativ Position bezieht. Wikipedia
Sie wollen es aber werden.
Naja, das Niveau nimmt ab, aber wenn man die Erwartungen auch etwas runterschraubt passt es wieder.
Laut Foucault ist Philosophieren und Journalismus sehr eng miteinander verwandt.
Es wird auch weniger begabte Abiturienten geben denke ich, man kann nicht alle über einen intellektuellen Kamm scheren.
Nur weil die vielleicht integrieren und ein paar Brocken Latein können, sind das noch lange keine Intellektuellen. Das sind eher dressierte Bildungsbürger-Kids in Marken Klamotten. LOL
Gut, dass sie das "journalistisch" noch aufgenommen haben.