Seid ihr Ärzte/Pfleger und ...?

2 Antworten

Ich habe beruflich unzählige Patienten beim Sterben begleitet > Palliativstation. Oberste Priorität hat die Symptomlinderung, Schmerzen, Dyspnoe, Ängste etc., mittels der richtigen Medikation. In ganz seltenen Fällen reichen diese Maßnahmen nicht aus. Dann steht als Ultima ratio, für die Fianalphase, eine tiefe, palliative Sedierung zur Verfügung. Der Patient spürt nichts mehr und schläft ohne jegliche Symptomatik in den Tod hinein.

Sehr wichtig ist auch die Aufklärung der Angehörigen, z.b. über die Rasselatmung. Wenn jemand diese nicht einordnen kann, denken viele Angehörige, dass der Patient erstickt. Das ist nicht der Fall. Die Rasselatmung basiert darauf, dass der Sterbende nicht mehr schlucken und abhusten kann. Der Schleim bewegt sich bei jedem Atemzug - auf Grund dessen das brodelnde Geräusch. Im Sterbeprozess Normalität.

Wenn man sterbende Patienten begleitet, bedarf es Zeit, Empathie, Einfühlungsvermögen, Feinfühligheit etc.

Privat habe ich meine Familienangehörigen beim Sterben begleitet. Meine Eltern starben zu Hause ruhig und friedlich in meinem Arm, ohne jegliche Medikation und waren noch 24 Stunden zu Hause, ehe der Bestatter kam. So konnte ich die letzte Nacht mit meinem Vater und meiner Mutter verbringen. Die Zeit zwischen Tod und Bestattung kommt nie wieder. Mein Mann verstarb ebenfalls zu Hause > Oesophaguskarzinom, mit Metastasen in Pulmo, Leber und Peritoneum. Sein Tod war für alle eine Erlösung. Das letzte Jahr konnte man nicht mehr als Leben bezeichnen.

Der Tod gehört zum Leben dazu, genauso wie die Geburt. Es handelt sich nicht um ein Tabuthema, aber man sollte sich nicht zuviel damit beschäftigen, sondern das Leben, so gut wie möglich, genießen.

https://www.gutefrage.net/frage/wie-habt-ihr-das-sterben-von-mitmenschen-empfunden#answer-545011446

https://www.gutefrage.net/frage/wie-habt-ihr-das-sterben-von-mitmenschen-empfunden#answer-545011946

Schon mehrmals. Beim Tod werden alle Endorphine ausgeschüttet und man ist für die kurze Zeit bis zum biologischen Tod glücklich und schmerzfrei. Danach ist es so, wie die Zeit vor der Geburt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Mein langjährig ausgeübter Beruf im Krankenhaus

Shining24 
Fragesteller
 19.05.2024, 16:43

Also glaubst du , dass wir aufhören zu existieren ?

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