Seid 10 Jahren im Betrieb in der Industrie, verdiene 1700-1800 netto?

7 Antworten

Als aller erstes:

Gehälter werden nie netto verhandelt oder verglichen, immer brutto. Dafür ist netto einfach viel zu individuell und nicht vergleichbar.

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die letzte Lohnverarhandlung war vor 6 Jahren.
Jetzt ist es so das er gern 500 Euro netto mehr hätte 

Ich denke hier ist genau das Problem.

Wenn jemand einfach so 35% oder brutto betrachtet durch höhere Lohnsteuer eher noch mehr Erhöhung möchte, braucht man schon außergewöhnlich gute Argumente UND eine wichtige Position, die bei Kündigung dem Chef ordentlich weh tun würde. In der Regel kommt zu solchen Sprüngen nur durch einen Jobwechsel, egal ob intern oder extrem.

Zudem braucht man FALLS man die "sonst gehe ich" Karte spielt auch ein anderes Jobangebot, damit man dann auch wirklich gehen kann. Sonst macht man sich lächerlich und unglaubwürdig.

Statt jetzt so viel zu fordern muss er einfach kontinuierlich und über Jahre immer wieder mehr fordern, in kleineren Schritten und mit passendem Argumenten warum er es verdient.

Die verpassten 6 Jahre sind natürlich ärgerlich, aber so ist es im Leben.

Er sollte als nun nehmen was er kriegen kann, vielleicht noch minimal versuchen da zu handeln, vielleicht schafft er ja 120€.

Zudem sollte er sich mal am Markt umgucken was andere Firmen ihm bieten würden und dann entscheiden oder er bereit ist zu gehen. Wie gesagt, wenn er ein Angebot einer anderen Firma hat und bereit wäre zu wechseln, kann man damit den Chef noch mal konfrontieren falls man mit mehr Geld doch bleiben würde.

Ansonsten wenn er in der Firma bleibt, wenn er deutliche Zuständigkeits- und Verantwortungs-Sprünge gemacht hat oder alle 2 Jahre mit ein paar Argumente das Gehalt ansprechen und versuchen etwas zu handeln.

Als ausgebildeter Industriemechaniker bist du gut gerüstet für deine zukünftigen Aufgaben und wirst mit wachsender Berufserfahrung immer professioneller. Dein Einstiegsgehalt liegt bei 2.300 bis 2.600 Euro brutto und kann sich bis zu 3.000 Euro brutto steigern.

Das steht im Netz. Was netto dabei herum kommt, ist individuell von Steuerklassen, Krankenkasse und vielem mehr abhängig. Bundeland auch. Oft wissen die Leute nicht mal, was sie an Abzügen haben und warum, daher verhandelt man NUR über Bruttogehalt. Klar?

Und Deine Nettoangabe nützt somit gar nichts. Er soll nehmen was der Chef zu geben bereit ist und soll sich vor allem bei einer zuständigen Gewerkschaft nach den passenden Tarifverträgen erkundigen. Und wenn die Pandemie vorbei ist, wird die Nachfrage an tüchtigen Mitarbeitern auch so weit steigen, dass er vielleicht über einen Wechsel in ein Unternehmen MIT Tarifbindung nachdenken sollte, Metallverarbeitung ist hier natürlich die beste Wahl. IGM war immer schon stark.


Baresa61  13.11.2021, 18:25

Absolute Zustimmung. Die Brutto Angaben kann man aber knicken, da schreibt viel die Arbeitgeberlobby um Lohn zu drücken. Gehalt.de und co. sind solche.

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Ich kann nur von mir sprechen. Aber ich hab Industriekaufmann gelernt eher und bin nur Sachbearbeiter. Auch gleiche Firma Ausbildung gemacht und mit 2200€ brutto angefangen. Habe dann durchsickern lassen das ich mich wo anders umschaue und auch mehrere Angebote habe. Daraufhin gab es ne Erhöhung als der Chef das mitbekommen hat. Nach 10 Jahren lag ich dann bei 4000€ Brutto und jetzt nach 20 Jahren bei 5800€.

Hat dein Betrieb eine Tarifbindung ?

Arbeitest du Schicht ?

In kleineren Betrieben ohne Tarifbindung wird in der Regel mehr gearbeitet und weniger verdient.

Also wenn mir ein Arbeitnehmer was von mehr Netto erzählen würde, dann würde ich ihn sagen er soll aus der Kirche austreten, heiraten und ein paar Kinder zeugen. Netto interessiert den Arbeitgeber erstmal überhaupt nicht.

Ansonsten gibt es große Sprünge meist nur mit einem Wechsel des Arbeitgebers. Der Ausgangspunkt ist eben das alte Gehalt im eigenen Betrieb, von wo aus es ein paar Prozente rauf geht.

Btw bin im Grundgehalt auch nicht weit davon entfernt als Softwareentwickler/Projektleiter mit bald 9 Jahren BE. Ist eben auch immer Firmengröße, Branche, Region usw.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012