Schwester fühlt sich plötzlich benachteiligt und möchte sofort verkaufen?
Hallo, das wird wohl eine längere Frage bzw. damit man es versteht muss ich wohl etwas ausholen, daher vielen Dank fürs Lesen.
Um nicht einen kompletten Roman zu schreiben, bleibe ich bei Eckpunkten.
-meine Eltern haben vor gut 30 Jahren ein Haus gebaut, haben sich vor ungefähr 15 Jahren getrennt (auf dem Papier noch verheiratet)
-seit dem Auszug meiner Schwester und mir wohnt meine Mutter alleine im Haus, mein Vater wohnt in dem Haus seiner Mutter. (Meine Großmutter)
-Meine Großmutter (der das Haus gehörte worin mein Vater wohnt) verstarb vor 3 Jahren, daraufhin ist meine Schwester in das 2 Parteienhaus gezogen in welchem auch mein Vater lebt.
-meine Schwester muss jedoch auch Miete zahlen, jedoch nur 50% von dem was sie zahlen müsste wenn sie fremd wäre.
-mein Partner und ich wohnen seit ein paar Jahren in einer anderen Mietwohnung und haben schon vor einigen Jahren von meinen Eltern angeboten bekommen in mein Elternhaus zu ziehen
-da wir in einigen Monaten eh Nachwuchs erwarten wird der Plan eben jetzt ein bisschen vorgeschoben und wir ziehen schon eher als geplant ins Haus, auch zur Miete.
-vor ein paar Tagen fällt meiner Schwester ein, dass sie sich jetzt benachteiligt fühlt wenn ich ins Haus ziehe da sie ja dann überhaupt nichts hat
-außerdem hat sie damit gerechnet, dass das Haus verkauft wird und sie hat anscheinend den Wunsch sich mit ihrem Teil irgendwas zu kaufen.
-es stand zwar mal im Raum, das Haus zu verkaufen aber nicht in den nächsten 2-4 Jahren, meine Eltern sagten bloß, dass wir uns ja mal Gedanken machen könnten was wir damit machen wollen.
-Jetzt stellt sich jedoch auch mein Vater gegen uns, dem war wohl nicht mal klar dass wir Miete zahlen wenn wir im Haus sind (was wir ihm aber schon 100 mal gesagt haben) und der verlangt auch so indirekt dass das Haus verkauft wird, da ja dann meine Schwester und ich gerecht aufgeteiltes Geld haben, denn er findet wenn wir ins Haus ziehen ist das ungerecht da meine Schwester ja nur eine Wohnung hat.
Was er aber nicht bedenkt ist, dass meine Schwester das komplette Haus nutzen kann, sie hat einen Dachboden, Keller, großen Garten, Garage und hat nicht die normalen Einschränkungen die man normalerweise als Mieter hat.
Sonntags wollen wir alle reden, nur finde ich (darunter auch meine Mutter) das total an den Haaren herbei gezogen.
Könnt ihr mir vielleicht einen Rat geben wie wir verbleiben können bzw dass kein kompletter Familienstreit ausbricht?
Ich hoffe es war verständlich, vielen Dank für Antworten.
3 Antworten
Wo liegt das Problem wenn du einziehst, Miete bezahlst und die Eltern das Eigentum am Haus behalten. ? Wobei hier interessant wäre, ob die Eltern auch noch ein gemeinsames Berliner Testament haben: dies würde ich der Fairnesshalber zunächst einmal aufheben. Ohne Mitwirkung des Vaters kann das Haus ja bei gemeinsamen Eigentum nicht verkauft werden.
Wenn Eltern einmal nicht mehr sind - könnt ihr Geschwister die Situation immer noch ändern und euch über Streit am Haus sprichwörtlich die Köpfe einschlagen. Richtig spannend wird dann die Frage welches Elternteil stirbt zuerst und ist der Überlebende in einer neuen Beziehung. Spätestens in der Konstellation sehe ich die Erbengemeinschaft in der Teilungsversteigerung.
Haben sich die Eltern einmal Gedanken gemacht wie die Situation aussieht, wenn einer von beiden ins Pflegeheim kommt.
Die Miete geht auf ein Konto der Mutter, diese muss sie natürlich versteuern und kann vielleicht anstehende Renovierungen noch absetzen.
Fast analog zu dem Haus der Oma. Wobei auch hier die Erbfolge der Oma interessant wäre: eins ist sicher, im Gegensatz zum Elternhaus wird deine Mutter am Oma Haus weder erbberechtigt noch Pflichtteilsberechtigte.
Was ihr auf jeden Fall nicht machen solltet : euer Geld ins Elternhaus stecken. Wenn es sich die Eltern einmal anders überlegen mit der Scheidung... Kann es immer noch sein, dass das Haus dem Zugewinnausgleich zum Opfer fällt.
Wenn du Interesse hast dauerhaft im Elternhaus zu bleiben: dann können es dir deine Eltern schenken und du bezahlst die Schwester mit dem halben Wert aus damit sie auf ihr Pflichtteil verzichtet. Mir wäre dies unter der Voraussetzung ein Darlehen wert.
Kauft das Haus den Eltern ab und die können die Hälfte ja dann deiner Schwester geben. Damit habt ihr ein Haus und sie ihren Anteil.
Das kommt für uns nicht in Frage da uns 1. das Geld fehlt und 2. wir jetzt ungerne einen Kredit aufnehmen würden.
Wir kennen die finanziellen Mittel von allen Beteiligten nicht. Auch nicht, ob das Haus bereits voll bezahlt ist.
Ihr müsst miteinander Reden, wie es sich jeder vorstellt. Raten kann hier keiner.