Schwarze Szene , wie seid ihr da rein gekommen?

4 Antworten

Ich war zuvor Stino. Nach einer Depression habe ich genau hier Halt gefunden, Musik die mich angesprochen und berührt hat.

Wirklich zur Szene kam ich auch recht spät. Zu meiner Kindheit und Jugendzeit (Baujahr 94) war das Internet gerade erst im Einzug bei „normalen“ Menschen (in dem Falle all jene, die sich nicht mit Computern und co. befassen), das heißt wir durften ca. 1-2 Stunden im Monat ins Internet, da kommt man nicht so schnell mit der Szene in Berührung. Die Gothic Szene war aber schon sehr klein und die breitere schwarze Szene in meiner Region auch fast gar nicht vertreten, selbst Emos waren recht selten (den ersten „echten“ habe ich erst mit ca. 15 gesehen), obwohl sie ja in den 2000ern ach so verbreitet waren. Mein Vater ist zwar Metalhead, hat aber aus Rücksicht auf Mama im Auto und co. immer Chart-Radio laufen lassen (sie hört aber auch gerne Rock und nicht wenige Metalbands), berufsbedingt sah er auch nicht so auffällig aus (Küchenchef --> kurze Haare). Da schon habe ich aber die Rock-Klassiker & Pop-Punk, die damals noch im Chart-Radio liefen und Wave wie Depeche Mode aufgesaugt wie ein Schwamm. Auf einem Toggo Sampler waren die Lieder „Brennende Liebe“ von Oomph! feat. L’Âme Immortelle und mein damaliges Lieblingslied „Nemo“ von Nightwish, über den Kinderfilm „Rudolph“ kam ich auf Nina Hagen, die ich damals schon verehrt habe, wegen ihrer Stimme, des Liedes im Film und ihren Medienauftritten damals. Auf Viva und MTV gab es ja auch noch Rock (wenn auch mehr Pop-Punk à la Green Day) und ein paar Pseudo-Düstere Bands (LaFee, Kerli, Eisblume und co. die ich immer noch gern höre). In manchen Serien gab es alternative Charaktere, die ich sehr cool fand (Sam Manson aus „Danny Phantom“, Ingrid Third aus „Filmore!“, Raven aus „Teen Titans“ zum Beispiel) und generell die Disney Bösewichte, die ja auch etwas düsteres, teilweise auch Dark Cabaret mäßiges an sich haben. Ein paar Mal waren wir noch mit der Familie auf Mittelaltermärkten, was ich sehr toll fand und ein Interesse für Düsteres und Makabres hatte ich schon von klein auf (ich habe Geister, Vampire, Hexen, Skelette, Okkultes und co. und Halloween geliebt).

Mit den Stinos konnte ich schon damals nur wenig anfangen. Die Gespräche der Mitschüler empfand ich oft als abstoßend oder zumindest absolut uninteressant (Alkohol, Kotzen ist cool, Rap, Sexistischer Kram, Fußball und so). Mit ein paar weniger „normalen“ kam ich ganz gut zurecht, wirkliche Freunde aus der Schule hatte ich zwischen Klasse sieben und 10 nur einen (ein Emo), in Klasse 11 und 12 keinen. Außerhalb der Schule hatte ich einige alternative Freunde, in der Berufsschule hatte ich plötzlich sehr viele Freunde, aber die waren dann auch in einem reiferen Alter und in meinem Beruf (FAMI, Also sowas wie Bibliothekar, Archivar und co. nur mit einer Ausbildung anstelle eines Studiums) findet man generell mehr interessante und gebildete, intelligente Menschen, auch außerhalb der alternativen Szenen (wobei Alternative in dem Beruf häufiger waren als in anderen Berufsschulklassen).

Und irgendwie fand ich Punks und Goths immer schon cool, aber sonst hatte ich vorerst nicht so viel mit der Szene (oder alternativen Szenen generell) zu tun.

Erst mit 15 habe ich dann aktiv angefangen alternative Musik zu hören (ich habe mir von Papa seine Nina Hagen und Udo Lindenberg CDs geliehen und auf den PC und meinen MP3 Player kopiert, von Mama ihren neu gekauften Rock Classics Sampler), gut eine Eisblume CD hatten wir schon davor, und eben die Toggo CD. Gleichzeitig hatte ich viele andere Rock Klassiker und Evergreens (und noch viel mehr Nina Hagen) über diese YouTube-Downloader heruntergeladen. Schnell kam ich natürlich auf Nightwish zurück und damit generell zu Symphonic Metal. Dank des Internets kam ich dann natürlich schnell auf Tim Burton (als Disney-Fan, der es gern düster-romantisch mag über Nightmare Before Christmas und Alice, außerdem mochte ich davor schon Filme von ihm) und darüber auf weitere Bands/Musiker (damals gab es zu seinen Filmen noch CDs mit Liedern, die vom Film inspiriert waren beziehungsweise Coverversionen der Lieder im Film) wie Amy Lee, Marilyn Manson und Robert Smith.

Die eher düsteren Disney Bösewichts-Lieder und Musical Nummern aus den Tim Burton Filmen hörte ich auch viel (mitunter mein musikalischer Einstieg in die Dark Cabaret Szene?).

Mittelaltermusik, Pagan und Folk-Rock lernte ich über Papas Subway To Sally CD kennen.

Damals waren ja noch Mall Goths recht vertreten und man dachte in meinem Alter natürlich, dass Marilyn Manson, Mittelalter & Pagan und Symphonic Metal Gothic pur sind ;)

Meine Kleidung bestand zu der Zeit aus viel schwarz, Bandshirts, einem Mantel, einem Mittelalterhemd, „mystischem“ und „düsterem“ Schmuck (den ich zum Teil schon seit meiner frühen Jugend hatte, wie einer Pentagramm Halskette, Kreuzen und co.), viel Neo-Viktorianisches Zeug (Hemden, Westen, Halsbinder…), sobald ich irgendwas in Richtung Gothic, Punk, Zirkus, Netz u.ä. zu bezahlbaren Preisen fand, habe ich es mir gekauft …

Da ich musikalisch breit aufgestellt und offen war, hörte ich aber auch anderes Zeug, wie 80s Pop, Synthpop, NDW, Wave, NDH, Dark Rock, Dark Pop wie Lana del Rey… und Psychedelic Blues usw. und sehr viel Dark Jazz, Tom Waits und Dr. John.

Über Nina Hagen kam ich auf Lene Lovich, über Tim Burton auf diesen Robert Smith (Alice, Frankenweenie) und Siouxsie And The Banshees (Batman Returns) parallel hörte ich gern die Klassiker von Depeche Mode.

Und ich begann mich online mit der Gothic Szene auseinander zu setzen. Das die „richtige“ Gothic Musik eher letztere Bands/Musiker sind, fand ich dann erst gegen 2014 (mit 20…) heraus und suchte natürlich nach weiteren Bands aus diesen und ähnlichen Genres, da mir a) die Musik gefiel, und ich b) wissen wollte, wie „echtes“ Gothic im Allgemeinen klingt.

Was soll ich sagen? Ich bin immer noch Teil der Metal- und der breiteren schwarzen Szene, aber genau so bin ich Goth. Wobei ich auch Teil weiterer alternativen Subkulturen bin: Dark Cabaret & Circus, Punk, Rockfan… Und das sieht man mir auch an

Sehr lange Rede, kurzer Sinn: Ich kam auch erst recht spät zur Gothic Szene und auch nicht so früh zur breiteren Schwarzen Szene."

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin Goth
12345914 
Fragesteller
 10.02.2024, 12:11

Diese TOGGO CD's habe ich früher auch gehört unteranderem auch die, wo Oomph oder nightwish drauf waren.

LaFee habe ich damals echt vergöttert

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RomantismeNoir  14.02.2024, 08:45
@12345914

Früher gab es so viele „Einstiegsdrogen“ in die alternativen Szenen, jetzt gibt es bestenfalls noch Lana del Rey und Billie Eilish, die aber mehr „Mainstream“ sind, als die damaligen „Dark Pop-Rock“ Musiker.

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Kennengelernt habe ich das schon als kleines Kind durch meine Tante und ihren Freund, die beide in der Szene waren. Und ich fand das halt cool. Ich war dann aber eher erstmal als Punker unterwegs. Meine erste Freundin war aber Goth und so ergab das eine das andere.

Die Musik und Ästhetik hat mich immer fasziniert. Als ich dann konnte habe ich entsprechende Leute kennengelernt und entsprechende Events besucht.