Relativität der Gleichzeitigkeit nicht richtig?

2 Antworten

Hallo Einstein1971,

die Relativität der Gleichzeitigkeit gilt nur für Ereignisse, die voneinander räumlich getrennt passieren.

In den anschaulichen Beispielen von Einstein's Zug, Bahnhof und Blitzen…

Hier muss man ergänzen: Die Blitze schlagen in die Enden des (ziemlich langen) Zuges ein, und der Beobachter im Zug ist in der Mitte.

…wird geschildert, dass der Beobachter im Zug die beiden Blitze gleichzeitig sieht,…

Daraus kann er schließen, dass die Blitze gleichzeitig eingeschlagen sein müssen, wenn er den Erdboden als riesiges Laufband ansieht, auf dem der Zug auf der Stelle rollt.

Was er kann, aber nicht muss. Wenn jemand z.B. nach Köln fährt, sagt er im Regelfall nicht "ich lasse Köln auf mich zukommen".

…während der Beobachter auf dem Bahnhof sieht, dass der Zug sich in Richtung eines der Blitze bewegt. Daraus schließt er, dass dieser Blitz zuerst ankommt beim Beobachter im Zug.

Du meinst, das Licht von diesem vorderen Blitz. Wenn das jemand tatsächlich so gesagt hat, ist das definitiv falsch. Vielmehr muss er schließen, dass der Blitz ins Hinterende früher eingeschlagen sein muss als am Vorderende.

Und wenn der Beobachter im Zug selbst den Zug als bewegt ansieht, wird er das genauso interpretieren: "Als der Blitz am hinteren Ende einschlug, war es weiter weg von HIER als er jetzt ist. Als der Blitz am vorderen Ende einschlug, war dieses näher an HIER als jetzt. Also muss das später passiert sein.

Hätte der Beobachter im Zug eine Bombe, welche aber nur dann zündet, wenn beide Blitze gleichzeitig bei ihr ankommen,…

Wie gesagt, die Blitze selbst schlagen außen ein. Statt Blitzen könnte man annehmen, dass von beiden Enden des Zuges bei gleicher Zeitanzeige je ein Funksignal zur Mitte läuft.

Nur wenn beide gleichzeitig eintreffen, geht die Bombe hoch – falls die Uhren im Ruhesystem des Zuges synchronisiert sind. Im Ruhesystem des Bahnsteigs geht dann allerdings die vordere Uhr gegenüber der hinteren nach!

Bild zum Beitrag

Abb. 1: Wir können vorderes Ende, Mitte und hinteres Ende des Zuges durch Raumfahrzeuge A bei x = −d, B bei x = 0 und C bei x = d ersetzen, die miteinander und mit einem mit v an diesem Pulk vorbei bewegten Raumfahrzeug B' in Funkkontakt stehen. Besonders interessant sind die Signale von A und C, die B und B' zugleich zu der Zeit t₀ bzw. t'₀ erreichen, zu der B' auch bei x = 0 bzw. B bei x' = 0 ist. Im Ruhesystem von A, B und C wird man den Ursprung beider Signale auf t₀ − d⁄c datieren, im Ruhesystem von B' das von A auf t'₀ − d⁄{c∙K} und das von C auf t'₀ − K∙d⁄c, wobei K=√{(c + v)/(c − v)} ist.

…dann würde die Bombe in jedem Fall zünden, egal, was ein Beobachter am Bahnhof oder ein anderer Beobachter woanders sieht.

Völlig richtig.

Ist damit nicht die Grundlage der SRT ebenfalls "explodiert"?

Nein. Die Grundlage der SRT lässt sich kurz und salopp durch den Spruch

GALILEI meets MAXWELL

darstellen, d.h., sie ist die konsequente Anwendung von GALILEIs Relativitätsprinzips (RP) auf MAXWELLs Grundgleichungen der Elektrodynamik und damit auch seine elektromagnetische Wellengleichung. Weder wurde je eine Abweichung vom RP gefunden noch die Elektrodynamik widerlegt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
 - (Physik, Relativitätstheorie, gleichzeitigkeit)

JIn der Relativitätstheorie geht es rein um Aussagen zu Beobachtungen.

Beobachtungen sind immer relativ, aufgrund der Laufzeit des Lichtes, der Bewegung des Betrachters oder des betrachteten Sachverhalt, und dem Ort an dem man sich befindet .

Bei der Gleichzeitigkeit gibt es die physikalische, faktische Gleichzeitigkeit und die beobachtete relative Gleichzeitigkeit.

Stell dir 4 Planeten vor , A B C und D

Zwischen A und B sind 2 Sterne E und F

Die Anordnung ist so

.....................C..............

....A......E......D.......F......B

Nun explodieren die Sterne E und F physikalisch gleichzeitig.

Das Licht der Explosionen breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus.

A sieht nun das E zuerst explodiert und dann F

B sieht nun das F zuerst explodiert und dann E

C und D sehen das E und F gleichzeitig explodieren, so wie es physikalisch auch geschehen ist.

Alle Beobachter haben aus ihrer Perspektive recht.

Faktisch recht haben D und C

Bewegt sich nun D Richtung E sieht er erst E explodieren , dann F. So wie es A sieht.

Bewegt sich D Richtung F sieht er erst F explodieren dann E . So wie es B sieht.

Wenn jeder eine Uhr hat und alle synchron gehen, können sie die Zeit aufschreiben, wann er die Explosionen sieht.

Sagen wir das die Abstände zwischen den Planeten und Sonnen je 1 Lichtjahr ist .

Dann sieht A nach 1 Jahr E explodieren und nach 3 jahren F

C und D sehen nach 1 Jahr beide Explodieren.

B sieht nach 1 Jahr F explodieren und nach 3 jahren E.

Bewegt sich nun D wieder Richtung F sieht er E frűher als nach 1 Jahr explodieren und F später als nach 1 Jahr.

☆☆☆☆

explodiert E frűher als F kann der bewegte D aber gleichzeitige Explosionen sehen, wenn seine Geschwindigkeit ,Richtung F , so ist das die Lichtblitze der Explosionen gleichzeitig bei ihm ankommen.

Er ist dann der einzige der gleichzeitige Explosionen sieht, das ist die relative Gleichzeitigkeit

☆☆☆☆☆

Jetzt gibt es verschiedene Ausagen zur Abfolge von den Explosionen.

Und verschiedene Aussagen zum Zeitpunkt der Explosionen.

Welcher Zeitpunkt ist nun der richtige?

Nach welcher Uhr geht man nun?

Alle haben aus ihrer Perspektive recht.

Von der faktischen , physikalischen Abfolge kann aber nur der unbewegte C oder der Unbewegte D die richtige Aussage machen.

Vom faktischen physikalischen Zeitpunkt nur ein unbewegter Beobachter, der exakt weis wie weit er von den Explosionen weg ist.

Da sich aber alles im Universum bewegt ist es wohl nur mit viel rechnerei und mit extrem viel Daten, von vielen Beobachtungen möglich, zurück zu rechnen, wann 1Ereigniss erfolgt ist. Oder 2 Ereignisse physikalisch gleichzeitig.

Das ist das schwere bei Diskusionen zur Relativitätstheorie, ohne Bilder.

Man redet oft aneinander vorbei, weil jeder das Beispiel etwas anders verstehen kann und dann von einer anderen Perspektive ausgeht.

So kommt es zu Wiedersprűchen.

Ein paar lassen sich klären, ein paar bleiben bestehen, weil es echte Wiedersprűche sind ....Aber diese echte Wiedersprűche beruhen wieder auf falschen Erklärungen zur Relativitätstheorie, die zu falschen Annahmen fűhrt, die sich dann wiedersprechen. ...


Blume8576  02.10.2021, 22:08

Um auf deine Bombe zurűck zu kommen, die nur explodiert wenn beide Blitze gleichzeitig ankommen.

Die Bombe hat also 2 Lichtsensoren, die den Zûnder auslösen, wenn beide gleichzeitig Licht empfangen.

Die Blitze schlagen nicht gleichzeitig ein, das sieht der Beobachter ausen.

Der Zug fährt auf den späteren Blitz zu . Beide Lichtblitze kommen nun gleichzeitig auf die Sensoren, die Bombe zündet.

Es ist irrelevant ob die Blitze physikalisch gleichzeitig waren

Das hat auch nichts damit zu tun was seine Uhr anzeigt. Es ist einfach Ursache (Blitze und bewegter Zug) und Wirkung (Licht auf die Sensoren)

Den Rest der Welt betrifft das nur wenn sie die Trümmer abbekommt

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Blume8576  02.10.2021, 22:16

....es hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen. ....da ich das Beispiel mit Planet D erweitern habe. ...

E und F sind die Sterne.

A sieht E zuerst explodieren ,dann F

B sieht F zuerst explodieren dann E

....wie kann man Antworten bearbeiten?

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SlowPhil  09.10.2021, 11:45
@Blume8576

Nicht vollständig, da steht immer noch

Nun explodieren die Sterne D und E physikalisch gleichzeitig.

..., muss aber heißen:

Nun explodieren die Sterne E und F physikalisch gleichzeitig.

..., was immer "physikalisch gleichzeitig" heißen mag.

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Blume8576  13.10.2021, 10:49
@SlowPhil

Danke fûr den Hinweis ! Ist geändert. ..

Mit der Gleichzeitigkeit hast du ein Problem?

Nun es ist doch offensichtlich das im Universum zu jedem Zeitpunkt unzählige Dinge Gleichzeitig passieren.

Wir beide leben doch gerade gleichzeitig. Oder bist zur gleichen Zeit, in der ich lebe tot?

Du atmest zb ein und ich zur gleichen Zeit aus .

Wärst du jetzt E und ich F wûrden die anderen Personen das aber nicht gleichzeitig wahrnehmen.

In der Sonne verschmelzen unzählige Atome gleichzeitig. Zur gleichen Zeit siehst du das Licht von Atomen die ca 8 minuten frűher Licht abgestrahlt haben.

Wûrde das nicht gleichzeitig sein műssten ja alle Atome nacheinander verschmelzen, dann könnte immer nur das Licht einer Atomverschmelzung hier ankommen.

Die Nächste Verschmelzung muss aber 8 minuten warten, wenn Licht nicht gleichzeitig unterwegs sein könnte.

Also gibt es eine faktische Gleichzeitigkeit und eine wahrgenommene /beobachtete Gleichzeitigkeit.

Und Fakt ist das was physikalisch gleichzeitig im Universum abläuft.

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SlowPhil  13.10.2021, 12:39
@Blume8576
Wir beide leben doch gerade gleichzeitig. Oder bist zur gleichen Zeit, in der ich lebe tot?

Wir leben praktisch am selben Ort, und Leben ist zudem kein halbwegs punktuelles Ereignis, sondern ein ausgedehnter Vorgang. Währenddessen tauschen wir uns unzählige Male aus. Etwas anderes wäre es, wenn wir "gleichzeitig" (was immer das heißt) auf tausende Lichtjahre voneinander entfernten Planeten lebten, ohne Chance auf Kommunikation.

In der Sonne verschmelzen unzählige Atome gleichzeitig.

Und ebenfalls nahezu am selben Ort.

Zur gleichen Zeit siehst du das Licht von Atomen die ca 8 minuten frűher Licht abgestrahlt haben.

So funktioniert das nicht. Bei der Fusion entsteht Gammastrahlung, die absorbiert wird und die Sonne aufheizt bzw. Hitze aus dem Inneren nachliefert, sodass die Oberfläche auf 5700K gehalten wird und die dazu passende Thermische Strahlung zu uns sendet. Was man 8min nach den Kernverschmelzungen detektieren kann, sind Neutrinos.

Wûrde das nicht gleichzeitig sein műssten ja alle Atome nacheinander verschmelzen, dann könnte immer nur das Licht einer Atomverschmelzung hier ankommen.

Das Neutrino. Nein, es geht nicht darum, dass es keine gleichzeitigen Ereignisse gäbe, sondern dass die Frage, welche räumlich getrennten Ereignisse gleichzeitig stattfinden und welche zu leicht unterschiedlichen Zeiten, eine Frage des Bezugssystems ist. Absolut ist nur, dass sie kausal unabhängig sind.

Es ist ähnlich wie mit der Gleichortigkeit zweier zeitlich aufeinanderfolgender Ereignisse: Wenn wir in zwei Raumfahrzeugen mit abgeschaltetem Antrieb aneinander vorbei gleiten, können wir Jeden von uns als "ruhend" beschreiben.

Ich trinke gern Cappuccino und würde dies auch – vorzugsweise mit Hilfe künstlicher Schwerkraft, wie immer sie erzeugt werden mag – auch an Bord tun.

Wenn ich die Tasse zum ersten Mal ansetze und den ersten Schluck trinke (Ereignis €₁), während meine Armbanduhr Ώ τ₁ = 08:59:00 anzeigt, sind €₁ und die Zeitanzeige τ₁ zwei Ereignisse, die in jedem Koordinatensystem zeitlich und räumlich zusammenfallen.

Wenn ich die Tasse zum letzten Mal ansetze und sie leer trinke (Ereignis €₂), während meine Armbanduhr Ώ τ₂ = 09:05:00 anzeigt, fallen €₂ und die Zeitanzeige τ₂ ebenfalls in jedem Koordinatensystem zeitlich und räumlich zusammen.

Die Eigenzeit- Dauer Δτ = τ₂− τ₁ = 6 min ist ebenfalls eine absolute Größe, und erst recht die Tatsache, dass €₂ eindeitig nach €₁ stattfindet.

Am selben Ort finden sie aber nur in einem Ruhesystem von mir statt, d.h., in einem Koordinatensystem, in dem ich als ruhend beschrieben werde (es gibt unendlich viele davon, die relativ zueinander räumlich gedreht, verschoben oder beides sind).

In einem Ruhesystem von Dir bewege ich mich aber mit einer Geschwindigkeit v› an Dir vorbei, z.B. in x-Richtung, sodass sie um

Δx = x₂ − x₁ = v∙Δt = v∙(t₂ − t₁)

auseinander stattfinden. Dabei sind t₁ und t₂ nicht die Zeitpunkte auf Deiner Uhr U, zu denen Du die Ereignisse siehst, sondern die, zu denen sie nach Deiner Berechnung unter Berücksichtigung meiner jeweiligen Entfernung zu Dir stattgefunden haben müssen.

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Blume8576  13.10.2021, 13:12
@SlowPhil

Verstest du es wirklich nicht oder willst du es nicht verstehen?

JETZT fussionieren in unserer Sonne Atome und zum selben JETZT fussionieren in 10 mrd Lichtjahre Entfernung, in einer anderen Sonne auch Atome.

Das passiert JETZT, phsikalisch GLEICHZEITIG.

Deine ganzen Formel sollen nur zeigen das man es nicht gleichzeitig sieht, weil man an unterschiedlichen Orten ist.

Auserdem sagst du :

☆Nein, es geht nicht darum, dass es keine gleichzeitigen Ereignisse gäbe, sondern dass die Frage, welche räumlich getrennten Ereignisse gleichzeitig stattfinden und welche zu leicht unterschiedlichen Zeiten.☆

Die beiden Sonnen sind räumlich getrennt.

Die Atome, die JETZT verschmelzen , tun das GLEICHZEITIG.

Es finden räumlich getrennt Ereignisse gleichzeitig statt.

Du stimmst mir also zu .

Und DEINE Frage ist welche zu leicht unterschiedlichen Zeiten stattfinden.

Meine Frage ist warum du so tust als ob du nicht verstehst was Gleichzeitig ist.

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SlowPhil  13.10.2021, 17:39
@Blume8576
Verstest du es wirklich nicht oder willst du es nicht verstehen?

Die Frage muss ich leider zurückgeben.

JETZT fussionieren in unserer Sonne Atome und zum selben JETZT fussionieren in 10 mrd Lichtjahre Entfernung, in einer anderen Sonne auch Atome.

Warum zum Henker müssen es immer so extreme, dem Experiment auch künftig unzugängliche Beispiele sein?

Nimm doch einfach mal was, das nicht so far-off ist, etwas wie mein Beispiel mit den drei Raumfahrzeugen A, B, C in einer Reihe mit ausgeschaltetem Antrieb im Abstand d = 1h∙c (eine Lichtstunde also).

Die Uhren sind EINSTEIN- synchronisiert: Man nimmt eine Uhr als Referenzuhr, z.B. die von B. Dann schickt man von A (bzw. C) ein Signal mit Anforderung einer Antwort mit Zeitstempel nach B, erhält sie nach Δt = 2h zurück, z.B. mit dem Zeitstempel 07:25 h, und dazu addiert man ½∙Δt = 1h dazu und stellt die Uhr dann auf 08:25 h ein.

A und C (die voneinander also 2d = 2h∙c entfernt sind) schicken gleichzeitig um 10:00 Uhr eigener Zeit ein Signal zu B. Klar, dass es um 11:00 eigener Zeit dort ankommt.

Das passiert JETZT, phsikalisch GLEICHZEITIG.

Nein, das ist eben nicht "physikalisch gleichzeitig". Physikalisch ist in erster Linie, dass die Ereignisse (Absendung von A aus und Absendung von C aus) kausal unabhängig sind.

Bei der Synchronisation ist man nämlich davon ausgegangen, dass A, B und C stationär seien. Das kann man, muss es aber nicht. Man kann sich auch z.B. als mit v = 0,6∙c in die Richtung bewegt ansehen, in der A liegt.

Man muss dann so denken: Als A gesendet hat, war es noch näher an der Stelle, wo ich jetzt bin, und C war weiter weg davon. Deshalb muss C früher (in meinem Beispiel um 09:00h) gesendet haben als A (in meinem Beispiel um 10:30h).

Aber wie passt das zu den Zeitstempeln, die beide 10:00h sind? Ganz einfach: A geht nach und C vor.

Bei der Synchronisation ist von A aus auf dem Hinweg B dem Signal entgegen gekommen, auf dem Rückweg ist das Signal A wieder einholen musste. Die Uhr von A wird also nachgehen. Bei C ist es natürlich genau umgekehrt.

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Blume8576  14.10.2021, 09:39
@SlowPhil

Es geht nicht darum ob du irgendwelche zeitstempel vergleichst wann sie irgenwo ankommen.

Es geht darum das sie Gleichzeitig abgeschickt wurden.

A und C sind auch nicht kausal abhängig . Das bedeutet das A ,oder C, vom anderen abhängig wäre. ....."wenn A ....dann muss C...."

Sind sie aber nicht.

A ist 4 mrd Lichtjahre von C entfernt

Beide schicken JETZT, Gleichzeitig ein Signal los.

Und JETZT passieren physikalisch unzählige Dinge Gleichzeitig.

Wann du deren "Zeitstempel " siehst ist mir egal. Beide wurden Jetzt, gleichzeitig los geschickt .

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Blume8576  14.10.2021, 10:02
@Blume8576

Wenn in deinem Beispiel der Beobachter nicht 2 mal 10 uhr sieht sondern verschiedene Zeiten, wie kann das seine? ??

Ganz einfach. ...sie wurden beide zum gleichen Zeitpunkt ausgesendet .

Dem einen Zeitpunkt bist du entgegen geflogen dem anderen davon geflogen.....und auf dem Rückweg anderherum. ....schwupp......unterschiedliche Anzeigen.

Auserdem kann dein Beobachter BEIDE Uhren nur dann sehen wenn ihr Licht GLEICHZEITIG in sein Auge fällt .

Es fallen unzählige Photonen gleichzeitig ins Auge .

Wûrden sie eines nach den anderen ins Auge fallen wûrde es sehr lange dauern bis du ein Bild siehst.

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SlowPhil  14.10.2021, 17:25
@Blume8576
Es geht nicht darum ob du irgendwelche zeitstempel vergleichst wann sie irgenwo ankommen.
Es geht darum das sie Gleichzeitig abgeschickt wurden.

Und woran willst Du das festmachen? Wir können nicht die Zeit anhalten und die Anordnung von Körpern im Raum sowie gerade geschehende Ereignisse als Standbild inspizieren.

Wir können zu den Zeiten t*¡ Ereignisse €¡ beobachten und mit ein wenig Glück die Entfernung r¡ bestimmen, in der sie geschehen. Und daraus können wir die Zeit

t¡ = t*¡ – r¡/c

eines Ereignisses in unserem Ruhesystem Σ berechnen.

In einem Koordinatensystem Σ', in dem wir als bewegt beschrieben werden, werden die Zeiten t'¡ der €¡ andere sein.

A und C sind auch nicht kausal abhängig ...

A und C sind Körper, genauer: Raumfahrzeuge, die einander Signale senden können. Sie sind also nicht kausal voneinander entkoppelt.

Als kausal unabhängig bezeichnet man Ereignisse, von denen keines die Chance hat, Ursache oder Wirkung des anderen zu sein.

A ist 4 mrd Lichtjahre von C entfernt

Was sollen Beispiele mit so absurd großen Zahlen?

Beide schicken JETZT, Gleichzeitig ein Signal los.

Und das stellt der Gott Blume8576 fest, indem er die Zeit anhält und erst zu A und dann zu C läuft (was systemimmanent alles zu einem Zeitpunkt ist) und verifiziert, dass beide Raumfahrzeuge gerade ihr Signal abschicken?

Das ist komplett unphysikalisch! Du hast keine Chance, zwei Ereignissen physikalisch eindeutig denselben Zeit"punkt" zuzuordnen, ohne

  • die Entfernungen präzise genug zu messen und
  • bei der Berechnung ein bestimmtes Koordinatensystem (z.B. Dein Ruhesystem) zugrunde zu legen.

Wirklich physikalisch, allein Beobachtung und ohne jedwede Interpretation, sind allein die Zeitpunkte t*¡, die Deine Uhr anzeigt, wenn Du die €¡ beobachtest.

Die hypothetische universelle Gleichzeitigkeit ist pure Metaphysik.

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SlowPhil  14.10.2021, 17:34
@Blume8576
Wenn in deinem Beispiel der Beobachter nicht 2 mal 10 uhr sieht sondern verschiedene Zeiten, wie kann das seine? ??

Er sieht zwei mal 10 Uhr. Nur: in Uhren gemeinsamen Ruhesystem werde die Uhren beide als synchron zu seiner eigenen beschrieben. In einem Koordinatensystem, in dem sich alle drei bewegen, wird die Borduhr von C als gegenüber der von B vor- und die von A als nachgehend beschrieben.

Unabhängig vom gleichen Zeitstempel 10:00h ist in diesem Koordinatensystem die Emission von C als früher und die von A als später zu interpretieren.

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SlowPhil  15.10.2021, 11:10
@Blume8576

Ich habe Dir so ausführlich wie möglich erklärt, dass ich nicht mit der Existenz von Gleichzeitigkeit ein Problem habe, sondern die Gleichzeitigkeit räumlich getrennter Ereignisse relativ (≠inexistent) ist.

Im Kommentar von heute morgen 08:24:32 ignorierst Du das und tust so, als hätte ich behauptet, es gebe gar keine Gleichzeitigkeit. Wider besseres Wissen!

Statt zu diskutieren, versuchst Du dort zu diskreditieren, und das beantworte ich nicht, sondern beanstande es eiskalt.

Ein Wunder ist nicht, dass andere User wie Thomas Newton Deine Kommentare schroff zurückweisen und gar nicht mehr inhaltlich diskutieren, sondern dass ich dies noch immer tue.

Wenn ich aber merke, dass Erklärungen einfach ignoriert werden, werde ich reagieren wie jetzt.

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SlowPhil  09.10.2021, 12:25
Beobachtungen sind immer relativ, ...

Nein, die Beobachtung selbst nicht. Wenn Du zur Zeit τ₀ – nach Deiner Uhr Ώ – ein Ereignis (z.B. die Explosion eines bestimmten Sterns) siehst, ist dies einfach Fakt.

Der Zeitpunkt seiner Explosion allerdings ist Interpretationssache.

Die Anordnung ist so
.....................C..............
....A......E......D.......F......B

So weit, so klar.

A sieht nun das E zuerst explodiert und dann F
B sieht nun das F zuerst explodiert und dann E

Allerdings kann A wissen, dass E ihm näher ist als F; für B gilt natürlich das Umgekehrte. Wir wissen, dass wir etwas nie dann sehen, wenn es passiert, sondern mit Verzögerung proportional zur Entfernung.

Wenn wirklich jeweils 1 Lichtjahr dazwischen liegt, sieht A zwar F erst 2 Jahre nach E aufflammen¹), weiß aber auch, dass F 2 Lichtjahre mehr von ihm entfernt ist, und wird deshalb auf dieselbe Zeit kommen.

Mit Relativität der Gleichzeitigkeit hat dies nichts zu tun. Solange die Beobachter alle nahezu ein gemeinsames Ruhesystem haben (natürlich bewegen sich Planeten, aber sehr langsam im Vergleich zu c), werden sich immer alle einig sein, dass E und F gleichzeitig aufgeflammt sind.

Bewegt sich nun D Richtung E sieht er erst E explodieren , dann F. So wie es A sieht.
Bewegt sich D Richtung F sieht er erst F explodieren dann E. So wie es B sieht.

Das kommt ganz darauf an, wo auf dem Weg von E nach F oder umgekehrt sich D gerade befindet. Seine Geschwindigkeit nennen wir mal v = c∙β.

Interpretation I: Gemeinsames Ruhesystem von A, E, C, F und B

Angenommen, C befindet sich genau in der Mitte, dann sieht er E und F gleichzeitig aufflammen, weil die Verzögerung gleich ist. Wenn D auf dem Weg von E nach F gerade dann an C vorbei kommt, sieht er sie ebenfalls gleichzeitig aufflammen, weil man von ungefähr demselben Ort aus auch ungefähr dieselben Ereignisse sieht.

Interpretation II: Ruhesystem von D

Fassen wir jedoch D als ruhend auf und beschreiben A, E, C, F und B als kosmischen Konvoi auf, der mit −v an D vorbeizieht, sieht die Sache anders aus: In dem Moment, wo C an D vorbeizieht, sind E und F gleich weit von D entfernt, weil sie ja auch gleich weit von C entfernt sind.

Die Sterne müssen aber früher aufgeflammt sein, als E noch näher und F noch weiter weg von D war. Wenn D beide aufflammen sieht, muss das Aufflammen von F um den Faktor

(c + v)/(c − v) ≡ (1 + β)/(1 − β) =: K²

länger her sein als das von E. Das ist die Relativität der Gleichzeitigkeit räumlich getrennter Ereignisse.

______________

¹) E und F sollten kleine Sterne sein, die nicht als Supernova enden, was nämlich für alle Nähere absolut tödlich wäre. Allerdings produzieren Rote Zwerge heftige Flares.

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