Rechtfertigte Egon Krenz das Massaker in Peking?

4 Antworten

Der hat nie ein "Massaker" rechtfertigt.

In Peking gab es zu seiner Zeit (nach der sog. "Kulturrevolution") keines, da brauchte er auch keines zu rechtfertigen.

Wenn du die Ereignisse im Juni 1989 auf dem Tiananmen-Platz meinst, dann war das nur ein "Massaker" nach "freiheitlich-demokratischer" Definition.

"US-Depeschen.... bestätigen jetzt die Version Chinas, wonach auf dem Tiananmen-Platz selbst keine Menschen getötet worden seien. Dass auf dem Platz des himmlischen Friedens Demonstranten niedergemetzelt worden seien, entspreche nicht den Tatsachen, heisst es....

Ein chilenischer Diplomat berichtete seinem US-amerikanischen Kollegen direkt vom Tiananmen-Platz über die letzten Stunden der Demokratie-Bewegung. Diese Berichte gelangten im Juli 1989 in eine US-Depesche. 'Er sah das Militär auf den Platz kommen. Obwohl sporadisch Gewehrfeuer zu hören war, sah er nicht, dass in die Menge geschossen wurde. Er sagte, die meisten Truppen, die auf den Platz gekommen waren, seien nur mit einer Anti-Krawall-Schutzausrüstung bewaffnet gewesen – mit Knüppeln und Holzstöcken. Sie wurden aber von bewaffneten Soldaten unterstützt.'

Ein Diplomat, der sich in der Nähe der Station des Roten Kreuzes auf dem Tiananmen-Platz befunden hatte, erzählte von Truppen, die ihn umzingelt hatten und medizinisches Personal in die Flucht geschlagen hätten. Aber auch er sagte, dass 'nicht in die Studentenmenge geschossen wurde'....

2001 hatte bereits die Kommunistische Partei Chinas interne Akten zum Vorgehen gegen die Demonstranten veröffentlicht. Demnach begannen am 4. Juni 1989 2000 Soldaten der 38. Armee gemeinsam mit 42 Panzerfahrzeugen den Platz um 4.30 Uhr morgens zu räumen. Zu dieser Zeit sassen noch rund 3000 Stundenten um das Denkmal für die Helden des Volkes. Führer der Proteste, darunter der letztjährige Gewinner des Friedensnobelpreises Liu Xiaobo, drängten die Studenten dazu, den Platz zu verlassen. Der chilenische Diplomat sagte dazu, dass man sich darüber geeinigt habe, dass die Studenten den Platz verlassen könnten. Er widerspricht damit den Aussagen mehrerer Journalisten, welche sich zu dieser Zeit in Peking befunden und berichtet hatten, Soldaten hätten auf unbewaffnete Zivilisten geschossen."

(Aus https://www.20min.ch/story/was-1989-in-peking-wirklich-geschah-303349007755)


Claud18  14.05.2022, 12:57

Die chinesische Regierung hatte versprochen, auf dem Tiananmen-Platz nicht einzugreifen und hielt sich auch daran. Allerdings lauerten die Panzer in den Nebenstraßen. Sobald sich die Demonstranten auf den Heimweg begaben, wurden sie angegriffen. Das berichtete später einer der Teilnehmer. An die Bilder kann ich mich heute noch erinnern, und wir waren entsetzt, da wir fürchteten, auch bei uns könnte es soweit kommen. Krenz gratulierte damals der chinesischen Führung zur "Niederschlagung der Konterrevolution". Zum Glück kam es bei uns anders.

Insofern stimmt es, dass auf dem Platz nicht auf friedliche Zivilisten geschossen wurde, aber danach auf dem Heimweg.

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Stier1240  14.05.2022, 15:39
@Claud18

Ach glaub nur nicht allen Unsinn.

Jede Demonstration in den USA oder anderen "freiheitlich-demokratischen" Staaten verläuft blutiger!

Es geht eben wieder gegen die "Achse des Bösen"!

Eine Woche später haben sich die Wirtschaftsdelegationen des Westens wieder die Klinke in die Hand gegeben und mit den "bösen" Chinesen Maotai gesoffen.

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Claud18  18.05.2022, 07:02
@Stier1240

Dann waren die Bilder wohl alle manipuliert und nur die böse USA war wieder schuld. Ich habe noch nichts davon gehört, dass Panzer in den USA Demonstranten überrollten, noch nicht einmal in den frühreren DDR-Nachrichten. Dass Krenz zur "Niederschlagung der Konterrevolution" gratuliert hat, stand in der DDR-Presse. Und was ist mittlerweile mit Hongkong, wo jetzt auch Demonstationen verboten sind und hart bestraft werden?

Wenn du alle Nachrichten, die nicht in dein Weltbild passen, ignorierst, dann braucht man mit dir nicht zu diskutieren. Dann glaubst du wahrscheinlich auch allen Lügen von Putin. Dabei sagte der Schriftsteller Wladimir Kaminer schon vor Jahren, dass Putin beim KGB gelernt hat, niemals die Wahrheit zu sagen.

Dass Menschenrechtsverletzungen schnell vergessen sind, wenn es um die Wirtschaft geht, ist mir auch bewusst. Trotzdem lebe ich lieber in einem Land, wo mir nicht Ruin, Gefängnis oder Tod droht, wenn ich mich nicht an die staatliche Einmischung in mein Privatleben halte.

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Stier1240  18.05.2022, 08:24
@Claud18
  • Dann waren die Bilder wohl alle manipuliert 

Zeige mir ein einziges Bild von damals, wo Panzer irgendjemanden überrollen.

Dann, aber erst dann werde ich mich herablassen, auch den Rest deines Geschwafel zu lesen!

Ich warte!

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Claud18  19.05.2022, 11:38
@Stier1240

Leider kann man Fernsehbilder nicht ausschneiden, und in der DDR-Presse erschienen sie selbstverständlich nicht. Aber vielleicht gibt es noch welche in einem Zeitungsarchiv. Bloß - das wird dich nicht interessieren.

Also bleib bei deinen Vorurteilen und auf deinem hohen Ross. Es ist nicht das erste Mal, dass mir eigene Erfahrungen als Märchen unterstellt werden. Ich kann aber dein Geschwafel nicht unwidersprochen stehen lassen, die Youngsters glauben es dann noch.

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Stier1240  19.05.2022, 12:18
@Claud18

Du redest von nicht vorhandenen Bildern, ich kann Augenzeugen (darunter auch Journalisten aus deiner schein-freien Welt, die weit weg sind von Chinafreundlichkeit!) liefern.

That's the difference, mein propagandistisch verdrehter GF-Freund!

"Vorurteile" bei mir???

Du Kämpfer für Wahrheit und Märchenfreiheit solltest Augenzeugenberichte nicht mit deinen abgelesenen und kritiklos kolportierten Quasi-Fakten verwechseln.

Hier eine Kostprobe:

"Ein chilenischer Diplomat berichtete seinem US-amerikanischen Kollegen direkt vom Tiananmen-Platz über die letzten Stunden der Demokratie-Bewegung. Diese Berichte gelangten im Juli 1989 in eine US-Depesche. «Er sah das Militär auf den Platz kommen. Obwohl sporadisch Gewehrfeuer zu hören war, sah er nicht, dass in die Menge geschossen wurde. Er sagte, die meisten Truppen, die auf den Platz gekommen waren, seien nur mit einer Anti-Krawall-Schutzausrüstung bewaffnet gewesen – mit Knüppeln und Holzstöcken. Sie wurden aber von bewaffneten Soldaten unterstützt.»

Ein Diplomat, der sich in der Nähe der Station des Roten Kreuzes auf dem Tiananmen-Platz befunden hatte, erzählte von Truppen, die ihn umzingelt hatten und medizinisches Personal in die Flucht geschlagen hätten. Aber auch er sagte, dass «nicht in die Studentenmenge geschossen wurde». (Zitat Ende. Aus https://www.20min.ch/story/was-1989-in-peking-wirklich-geschah-303349007755)

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Claud18  19.05.2022, 12:57
@Stier1240

Du wiederholst dich. Ich wiederhole mich auch, indem ich schreibe, dass nicht auf dem Platz, aber in den Nebenstraßen geschossen wurde. Die Bilder bzw. Videos kannst du dir noch im Internet ansehen, Schüsse sind zu hören, Verletzte zu sehen (an diese Bilder erinnere ich mich) und die Witwe eines damals getöteten Mannes wird ebenfalls interviewt.

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Stier1240  19.05.2022, 14:12
@Claud18

Na klar, und dann noch die Uiguren und Repressionen in Hongkong - und schon ist das Horror-Fantasieszenario einer entfesselten Diktatur perfekt!

Mach dich weiter lächerlich!

Inzwischen sind in den USA - dem Urland der "Demokratie" - seit dem 4.6.89 mehr Leute bei "demokratischen" Demonstrationen von der "demokratisch legitimierten" Polizei erschossen worden als damals in allen "Nebenstraßen" Pekings zusammen genommen!

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Claud18  19.05.2022, 15:39
@Stier1240

Mach du dich mal nicht lächerlich. Wie viele waren es denn in den USA? Außerdem gab es dann meistens Gerichtsverfahren gegen die Täter, wovon du in China nur träumen kannst.

Ich kenne die DDR aus eigenem Erleben und weiß, wie sich Diktatur von Seiten der Beherrschten und Kontrollierten anfühlt, nicht von Seiten der sich allmächtig fühlenden Machtelite. Letztere favorisiert jedes System, in dem eine kleine Minderheit die Mehrheit kontrolliert. Und für dich ist das ein Horror-Fantasieszenario - weil nicht sein kann, was nicht sein darf, oder?

Erinnert mich an eine Fabel von Johann Peter Hebel: Das Büblein klagt der Mutter: "Der Vater hat mir eine Ohrfeige gegeben" Der Vater kommt hinzu und sagt: "Lügst du schon wieder? Willst du noch eine?"

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Er hat die Chinesen ganz offen beglückwünscht und sich bestimmt schon ausgemalt wie es wohl aussehen würde, wenn die Panzer durch die DDR rollen.


Stier1240  13.05.2022, 22:13

Ja, vor allem die chinesischen!

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Er hat den Chinesen dazu gratuliert, was Wolf Biermann später in einem Song über die "verdorbenen Greise im Politbüro" erwähnte.


Stier1240  14.05.2022, 10:31

Was an Biermann "verdorben" war und ist, wird immer locker unterschlagen.

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