Psychischkranke Mutter einweisen?
Hallo alle zusammen,
ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Meine Mutter ist seit ihrer Corona-Infektion psychisch krank und hat, laut ihrem Hausarzt eine wahnhafte Depression entwickelt.
Durch ihre Depression, ist ihr Appetit komplett weg und sie klagt über Übelkeit und Bauchschmerzen.
Im Krankenhaus wurde sie organisch durchgecheckt und alles ist in Ordnung.
Meine Mutter ist der Meinung, dass sie eine seltene Erkrankung hat, weil Ärzte organisch nichts feststellen können.
Depressiv sei sie nicht, da sie nicht "verrückt" sei und keine Probleme habe.
Mittlerweile ist es so schlimm, dass sie immer weniger isst und immer mehr mit dem Gedanken spinnt, die einzige Person mit dieser seltenen Erkrankung sei.
Der Hausarzt hat ihr schon mehrere Antidepressiva und Antipsychotika verschrieben und ihr eine Überweisung in die Psychatrie ausgestellt. Doch beides will sie nicht, da sie ja nicht psychisch krank sei.
Trotz alle dem sitzt sie jeden Tag da und weint, dass sie Hilfe will und in eine Spezialklink für seltene Erkrankungen will, weil sie wieder die Alte sein will.
Ich weiß nicht mehr was ich noch tuen soll. In die Psychatrie will sie nicht aber Hilfe will sie und bitter mich, als ihren Sohn jeden Tag, dass ich ihr helfen soll und ihre Krankheit suchen soll, die sie angeblich hat.
Kann man sie evtl. zwangseinweisen, da sie ja offen sagt, dass sie Hilfe will, nur selbst nicht sieht, dass sie psychische Hilfe braucht?
Vielen Dank!
5 Antworten
Nur bei Fremd-/ oder Eigengefährdung, sorry. Die wird damit nicht gegeben sein.
Das tut mir sehr, sehr leid für dich. Setz dich mit ihr hin und sag dass sie es wenigstens probieren soll. Ansonsten zieh eine Grenze, kümmer dich um dich und such dir selbst Hilfe um damit zurechtzukommen.
Eine zwangsweise Unterbringung in einer Psychiatrie ist nur möglich, wenn eine akute Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt, also konkrete Selbsttötungsabsichten oder Gewalttätigkeit gegenüber anderen. Auch wenn sie durch die Appetitlosigkeit so stark abmagert, dass es lebensbedrohlich wird, wäre eine zwangsweise Unterbringung unter Umständen denkbar, ich nehme jedoch nicht an, dass das der Fall ist.
Es gibt hier also nur die Möglichkeit, ihr auf freiwilliger Basis Hilfe anzubieten. Wenn sie diese gänzlich ablehnt, kann man, so traurig es ist, leider - zumindest vorerst - nichts machen.
Abgesehen davon, auch wenn ein Hausarzt/Allgemeinmediziner Psychopharmaka verschreiben darf, sollte die Einleitung einer derartigen Therapie bei einer neu aufgetretenen psychischen Erkrankung nach Möglichkeit durch einen Facharzt für Psychiatrie erfolgen.
Deine Mutter sollte doch zu einem Psychiater gehen, der stellt fest, was sie hat und verschreibt passende Medikamente. Es könnte auch Paranoia sein, nicht nur eine Depression. Das erfordert andere Medikamente die dämpfend wirken.
Du solltest ihr gut zureden, dass sie doch zustimmt. Der Psychiater kann ihr wahrscheinlich die Fixe Idee, die sie hat, nicht ausreden. Aber er verschreibt Medikamente, dass es ihr egal ist - sie bekommt dadurch mehr Gelassenheit und Gleichmut. Dann sieht die Welt gleich besser aus.
Ich glaube, dass es Hypochondrie sein kann. Aber der Facharzt müsste in diesem Fall eine Diagnose gestellt haben.
Nein, du kannst sie nicht zwangseinweisen lassen, sie ist ein erwachsener Mensch. Wenn sie keine Hilfe möchte ist das ihre Entscheidung.
Du bist nicht dafür verantwortlich, dass sie sich um Hilfe kümmert.
Verletzt sie sich oder andere denn auch selbst? Wenn sie für sich oder andere Personen eine Gefährdung ist, dann kannst du sie zwangseinweisen. Ansonsten leider nicht..
Welche Untersuchungen wurden bei ihr denn alles gemacht?