Problematisierung des Begriffs Stunde Null?
Hallo Zusammen ich schreibe sehr bald eine Geschichts Arbeit über das the Stunde null (Deutschland im Jahr 1945) und wollte fragen ob ihr mir helfen könnt. Eine Aufgabe wird zu 100% sein das man den Begriff ,,Stunde Null‘‘, problematisieren soll. Dazu haben wir uns folgende Stichpunkte aufgeschrieben.
-kein zurückdrehen des zeit möglich
-Schuld/Verantwortung = Null?
-Altes Personal bei Justiz und Verwaltung in der Bundesrepublik
Könnt ihr mit bitte helfen uns versuchen es zu erklären wenn ihr es könnt. Mein Lehrer ist zurzeit leider nicht ansprechbar. Danke für jede Hilfe
2 Antworten
Mit "Stunde Null" bezeichnet man ganz allgemein den Beginn einer neuen Zeit(rechnung), hier also den Anfang einer neuen Epoche: des aus Trümmern entstehenden neuen Deutschlands.
Der Begriff "Die Stunde Null" war ein Terminus nach 1948, der durch den gleichnamigen Film aufkam. Er suggerierte einen Neuanfang, aber auch die völlige Loslösung der Zeit davor, auch von der Schuldfrage.
Es gab aber keine Stunde Null, denn die schuldigen Nazis gab es weiterhin, arbeiteten als Lehrer, Polizisten, Richter weiter (anders ging es auch gar nicht). Die Schuldfrage, also die Aufarbeitung der Nazizeit ist bis heute nicht wirklich vollzogen. Die angebliche Entnazifizierung war größtenteils ein Quatsch.
Auch die sehr strenge Besatzungszeit nach dem Krieg widerspricht einer Stunde Null, da ja zuerst die Besatzungsmächte das Sagen hatten und nicht das deutsche Volk. Erst ab 1948 bereitete der Parlamentarische Rat das Grundgesetz vor.
Kritiker bemängeln auch, dass unter Adenauer genau die Voraussetzungen in Deutschland geschaffen wurden, die den Nationalsozialismus überhaupt erst vorgebracht haben.
Wenn unbedingt von der "Stunde Null" die Rede sein soll, ist es kein einzelner, fixer Zeitpunkt, sondern die Zeit zwischen 08. Mai 45 und 24. Mai 48 (Grundgesetz tritt in Kraft). Aber, wie gesagt, heute verwendet man den Begriff weniger im geschichtlichen Kontext.