Polizeibewerbung einmalige Panikattacke verschweigen?

7 Antworten

Nein, verschweig das bloß nicht. Allein wenn das rauskommt, kannst du noch nach 30 Jahren entlassen werden + Rückzahlung der Bezüge (unrechtmäßige Berufung in das Beamten durch arglistige Täuschung).

Aber es gibt auch etwas gutes! Meistens musst du nur Dinge angeben, die maximal 5 Jahre zurückliegen. Wurde bei deiner Panikattacke denn etwas diagnostiziert?

Was für den Polizeiarzt ohnehin viel interessanter ist, WARUM hattest du diese Panikattacke?


meli9876 
Fragesteller
 13.11.2021, 19:27

Hey die hatten damals in mein Entlassungsbrief ,,Panikstörung“ reingeschrieben, weil sie ja im Endeeffekt was angeben müssen

0

Wenn Du verbeamtet wirst, musst Du eine Erklärung unterschreiben, wonach Deine Ärzte, vor allem der Hausarzt von der Schweigepflicht entbunden wird. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass das aufkommen könnte. Das ist aber nicht sicher. Ich kenne einen solchen Fall, wo das nicht rausgekommen ist. Die Bewerberin hatte zwar Angst, dass das noch aufliegen könnte. Es ist aber nichts passiert. Nach 10 Jahren im Beamtenstatus kann die Ernennung zum Beamten nicht mehr rückgängig gemacht werden. Also wenn es später auffliegt, passiert nichts mehr.

Du hast also 2 Möglichkeiten:

  1. Du verschweigst es. Ich würde sagen, dass das wahrscheinlich nicht rauskommt. Aber sicher ist das nicht. Falls es rauskommt, hast Du Ärger und es wird eine Prüfung geben, ob Du aus dem Beamtenberuf entfernt wirst. Du wirst 10 Jahre lang Angst haben, dass es auffliegen könnte.
  2. Du gibst das offen an. Stehst dazu. Dann wird es geprüft, ob man Dich trotzdem einstellt. Da das ein einmaliges Ereignis war, hast Du gute Chancen, dass Du trotzdem genommen wirst. Oder dass Du unter der Bedingung eingestellt wirst, dass Du keine Panikattacken mehr hast. Du hast aber das Risiko, dass Du abgelehnt wirst. Aber wenn sie Dich nehmen, dann musst Du keine Angst haben, dass das auffliegen könnte. Du warst ehrlich zum Dienstherr und wirst ein gutes Gefühl haben.

Ich denke, Du solltest es nicht verschweigen.

Wenn das nämlich zum Ausschluß führen würde, dann hat das seine guten Gründe.

Wenn es nur dazu führt, dass man etwas genauer hinschaut, dann ist auch das zu Deinem Besten.

Oder möchtest Du die nächste Panikattacke im Dienst und in einer bedrohlichen Situation erleben und dann ggfls. noch schuld daran sein, dass irgendjemand zu Schaden kommt, weil Du nicht funktionierst? Spätestens dann kann Dir so richtig Ärger blühen ...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

kaffeemahler  13.11.2021, 18:36

Bitte bedenke, dass der Polizeidienst ein ausgesucht verantwortungsvoller Beruf ist. Deine Verantwortung fängt somit schon hier an, weshalb sich die Frage stellt, ob Du charakterlich geeignet wärest, wenn Du das verschweigen würdest.

1
Hugito  13.11.2021, 18:40

Polizeibeamte kommen häufig in Situationen, die sehr belastend sind. Schlimme Verkehrsunfälle mit sterbenden Menschen, Konfrontation mit aggressiven Straftätern, die manchmal auch unheimliche Drohungen aussprechen. Polizeibeamte sind bewaffnet und müssen in gefährlichen Situationen funktionieren. Ihre Kollegen müssen sich auf sie verlassen können. Und wir alle müssen uns auf Polizeibeamte verlassen können. Deshalb müssen sie ein stabile Psyche haben.

1

Das musst du nicht angeben, panikattaken haben sehr viele menschen mal- erst wenn sie regelmäßig autreten oder du eine angst vor der angst entwickelst, wird es problematisch

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

Hallo,

ich würde mich der Antwort von kaffeemahler anschließen.

Wenn dir irgendwann einmal, im Dienst, etwas passiert oder deinen Kollegen, weil du eine Panikattacke hattest und du nicht handeln konntest, machst du dir erstens Selbstvorwürfe und zweitens könntest du Ärger bekommen.

Verschweige nichts, sag ihnen, was los ist. Eine Panikattacke kann immer wieder kommen, selbst wenn du jahrelang Ruhe davor hattest.

Gruß, RuthJo