Pferd auspowern im Winter?

6 Antworten

Wenn ich wegen dem schlechten Boden (zu viel Schlamm, zu viel Eis, etc) nicht ausreiten kann, dann lasse ich meine Pferde zuerst im Round Pen laufen um ein bisschen Energie abzubauen, da können sie erstmal 10 Minuten lang rennen, buckeln, quietschen und um sich treten wie sie wollen, danach hole ich sie mir heran und mache ruhigere Übungen. Der Trick an der Freiarbeit ist, dass dein Pferd dir zeigen kann, wie es sich fühlt und du Wege finden musst damit es "will" was du willst, ohne es ihm aufzuzwingen. Wenn ihr beide das nicht gewohnt seit, dann dauert es am Anfang natürlich länger. Mach ein Join-up, das hilft.

Wenn der Körper nicht beim Reiten ausgelastet werden kann, dann laste den Kopf aus. Probier was neues aus, macht Stangenarbeit, Pylonen, Wendungen, Rückwärtsslalom.. Konzentrationsübungen bei denen dein Pferd sich sehr langsam bewegen muss.

Das geht natürlich erst dann wenn der Bewegungsdrang befriedigt ist. Mit entsprechendem Vollblutanteil kann das unter Umständen länger dauern, lass ihn doch einfach mal so RICHTIG auspowern. Bei meinem Tinker dauert das nur 10 Minuten, bei meinen Schwarzwälder Hengsten dauert es eher 30 und dann hüpft er immer noch.

Kraftfutter absetzen, wenn dein Pferd nichts tut, und dann am Rad dreht. Auch beachten, dass Rüben und Möhren viel Energie haben, da nicht übertreiben.


LyciaKarma  04.01.2018, 13:47

Ein Join Up hilft nicht, sondern ist abartige psychische Gewalt am Pferd.

0

KRAFTFUTTER absetzen auf NULL.

Ggf auch die hälfe des Heus durch furrerstroh ersetzen.

E-zaun dreilagig oder vierlsgig ausbauen mit Breitband znd dann laü ihn sich dort austoben.

NICHT longieren, sondern frei laufen lassen. Das dauert 10~15 Minuten, dann kannst du ernsthaft anfangen, komando-gehorsam zu verlangen

Mach intervalltraining, vertrauensarbeit UND Ruhe-Übungen! Wie zum Beispiel die Statue oder laaaangsam fußweise über eine Stange vorwärts und später auch rückwärts und seitwärts treten lassen

DAMIT hol ich mir meine aufgedrehten rösser von ihrer “Palme“, wenn mal einige Tage zu wenig Zeit für sie hatte

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Wieso kannst du bei dem Wetter nicht reiten? Ich gehe ganz normal ins Gelände.

Wie ist denn die Haltung? Wie und wie lange kommt er raus? Einzelpaddock oder Wiese mit der Herde? Fütterung?


Cowgirl66 
Fragesteller
 03.01.2018, 22:35

Er steht im Offenstall. Aber bei uns sind alle Wege extrem verreist und sogar ich muss aufpassen, dass ich nicht hinfalle. Bekommen tut er Mineralfutter und Heu

0
LyciaKarma  03.01.2018, 22:38
@Cowgirl66

Dann muss an den Wegen was gemacht werden, ansonsten steht er mit Pech fast genauso viel, wie wenn er in der Box stünde.

Habt ihr keine Wiese, auf der sie mal ordentlich toben können?

Wieso gehst du nicht ins Gelände?

0
Lele28Helli24  03.01.2018, 23:12

Wenn an der Hand ins Gelände gehen schon nicht möglich ist (das verstehe ich jz unter „spazieren“), dann setzt man sich doch erst recht nicht drauf! Das wäre mir echt zu riskant, vor allem wenn es dann sich noch rutschig ist :-)

0
LyciaKarma  03.01.2018, 23:22
@Lele28Helli24

Erfahrungsgemäß hilft es deutlich, wenn das Pferd einfach mal 2 Stunden unterm Reiter laufen kann. Natürlich nicht direkt auf ein explosives Pferd setzen, aber irgendwie arbeiten geht ja vorher mit Sicherheit.

0
Baroque  04.01.2018, 12:00

Es ist ja ein Roundpen da. Pferd rein, Tür zu, durchatmen. Selbst ruhig sein. Pferd im Roundpen auch mal ordentlich galoppieren lassen. Sicher braucht auch die Lunge mal wieder richtig durch galoppieren, die wird auch schon ziemlich belegt sein, da wird's gleich mal mit Abhusten anfangen. Passiert ja recht leicht, wenn sie nicht jeden Tag mal die Lunge tief durchatmen. Das Lauftier Pferd ist nunmal so konzipiert, dass sie immer wieder mal das ganze Atemsystem und Herz-Kreislaufsystem trainieren sollten.

Wenn das dann geschafft ist, das Tierchen vielleicht schwitzig, aber glücklich und zufrieden ist, den Tag nutzen, an dem die Wege nicht eisig sind und raus gehen - in unseren Breiten sind sie das nie den ganzen Winter. In den Tälern taut es mal, in den Bergen macht sie der Neuschnee mal wieder ordentlich griffig. Auf Eis reite ich auch nicht gerne, auch weil meine Pferde ein derartiges Vertrauen in ihre Trittsicherheit haben, dass sie erst, wenn sie rutschen nicht mehr abfangen können merken, da hätte man vorsichtiger sein sollen. Aber Barhuf können sie ja auch auf einigen Böden noch sicher laufen, wo ich mich schon längst nicht mehr auf den Beinen halten kann. Ich begegne bei meinen Galoppierrunden mit meinem Wallach oft Einstellerkollegen, die es mit Beschlag oder Schuhen probieren und rettungslos verloren sind, wo mein Pferd grade größten Spaß bei absoluter Rutschsicherheit hat. Also ein gut bearbeiteter Huf ist mindestens so viel wert wie die Winterreifen beim Auto.

1

Im Winter werden viele Pferde hitzig. Lass ihn doch im Round Pen erstmal etwas rennen und versuche dann mit ihm zu arbeiten. :)

Wie verändert sich denn die Haltung und Fütterung bei dem Pferd im Winter?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin