Ohne Vorkenntnisse in Mathe und Informatik studieren?
Ich bin sehr interessiert an einem Informatikstudium, da ich gerne am PC arbeite, leider habe ich kein theoretisches Wissen in der Informatik und vom Matheunterricht in der Schule weiß ich auch kaum noch was, da ich schon etwas älter geworden bin. Lernt man an der Uni auch die Grundkenntnisse? Also alles von Beginn an? Oder muss ich bereits ein gewisses Basiswissen haben? Muss man für ein Informatikstudium sehr intelligent sein? Habe schon ein paar Dinge über lineare Algebra und sonstiger höherer Mathematik gesucht, und die ganzen Formeln etc. beängstigen mich eher, da ich da nur Bahnhof verstehe, bin mir eben nicht sicher ob der Uniprofessor das alles genau erklärt..
9 Antworten
Wichtig ist, dass du es schon einmal geschafft hast, dich erfolgreich und intensiv mit theoretischen Themen auseinander zu setzen.
Damit will ich sagen, dass du zwar Basics lernen wirst, aber in einem schnellen Tempo auf einem sehr hohen Niveau. Von Vorteil ist es, wenn du dir schon einmal ein Grundvokabular des Fachs aneignest. Ansonsten könntest du dich als Gasthörer mal in ein, zwei Vorlesungen dazu gesellen, um einen Eindruck zu gewinnen, wie und worüber gesprochen wird.
In einem Mathestudium würdest du erstmal gezeigt bekommen, weshalb 1+1 = 2 ist, salopp gesprochen.
So etwas wird meistens in der Schule vorausgesetzt. Man geht in der Schule davon aus, dass Grundrechenarten gelten und bezieht sie auf eine eng gefasste Menge an Objekten.
Ich habe 7/8 Jahre nach meinem Abitur - nach einem geisteswissenschaftlichen Studium - Informatik an der Uni studiert, ohne jemals das Schulfach Informatik belegt zu haben. Von Mathe hatte ich ebenfalls fast alles vergessen. Ich habe die ganzen Klausuren erfolgreich abgelegt. (Muss aber sagen, dass ich auch ein eher autodidaktischer Lerntyp bin und eh nie in Vorlesungen gegangen bin.) Es ist also machbar, war aber schon ein echter Krampf. (Drei Jahre kein Leben!)
Es gibt in den Semesterferien eigentlich an allen Unis sogenannte Brückenkurse, die nochmals das Oberstufen-Mathewissen auffrischen. Das wäre ggf. was für dich.
Generell muss ich schon ehrlich sagen, dass es hart werden wird, wenn du an die Uni gehst. Vor allem machst du dort ja auch fast nur Theoretisches, mit "am PC arbeiten" hat das erstmal sehr wenig zu tun...
Schon mal an ein Fachhochschulstudium gedacht? Das ist praktischer orientiert und du bist auch nicht ganz so sehr auf dich selbst gestellt.
Theoretisch holen sie einen am Anfang des Studiums bei Null ab. Aber realistisch betrachtet würde man am schieren Tempo einiger Vorlesungen verzweifeln, wenn man wirklich gar keine Ahnung von der Materie hat. Für Mathematik gibt es an vielen Hochschulen Vorkurse, die man auf jeden Fall nutzen sollte. Auch wenn man eigentlich Ahnung von Mathe hat, helfen die Kurse einem in die geforderte Fachsprache und Notationsweise reinzukommen.
Ein Prof wird dir nie alles bis ins kleinste Detail erklären, wie du es brauchst. Das schafft doch schon ein Lehrer mit 30 Schülern nicht. Wie soll das bei 100 Studenten gehen? Aber keine Panik, du bist ja nicht alleine damit. Das meiste klärt man untereinander mit seinen Kommilitonen und der lieben Fachliteratur. Ansonsten gibt es Sprechstunden bei denen man seine Tutoren oder auch den Prof direkt löchern kann.
Insgesamt sollte ein Studium ohne Vorkenntnisse machbar sein. Es könnte anfangs nur etwas anstrengend sein.
Es wird grob vom Stand ab Abitur ausgegangen. Die meisten Hochschulen bieten dann vor dem Studienbeginn noch einen Vor- und Auffrischungskurs an, wo dieses Wissen nochmal wiederholt und vertieft wird.
Empfehlenswert ist das Besuchen der Vorkurse in Mathematik und auch anderer Grundlagenfächer, sofern angeboten. Da werden Menschen mit eingerosteten Kenntnissen in der Regel abgeholt. Die Vorlesungsinhalte an sich in Mathematik sind ziemlich knackig, aber mit entsprechendem Arbeitsaufwand und den vorlesungsbegleitenden Übungen schaffbar.
Danke, ich sehe hier aber bei den meisten Antworten, dass ich die Basics nicht gelehrt bekomme, sondern diese bei mir bereits vorhanden sein müssen. Was stimmt dann? Es wäre ein Problem für mich wenn ich bei meiner ersten Sitzung im Hörsaal sitze und der Professor bereits etliche Formeln raufprojiziert und kaum erklärt, wäre das der Fall?