Öl- und Gasheizungsverbot?

8 Antworten

Geplant ist kein Verbot, sondern vielmehr die Pflicht, dass ab dem 1. Januar 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll.  Ölheizungen und Gasheizungen können also weiter eingebaut werden, eben nur kombiniert mit erneuerbaren Energien als sogenannte Hybridheizung. Diese Maßnahme dient nicht nur dem Umweltschutz, sondern auch der Einsparung von Heizkosten für Haushalte, da fossile Brennstoffe aufgrund der Energiekrise nicht mehr so günstig sein werden.

Möglichkeiten zur Erfüllung der 65%-EE-Pflicht in bereits bestehenden Gebäuden:

  • Anschluss an ein Wärmenetz (sofern das bestehende Wärmenetz einen EE-Anteil von weniger als 65 % aufweist, muss der Netzbetreiber bis Ende 2026 einen Transformationsplan vorlegen).
  • Verwendung einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe.
  • Einsatz einer Stromdirektheizung (mit zusätzlichen Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz).
  • Verwendung einer Biomasseheizung, die auf nachhaltiger Biomasse basiert (bei fester Biomasse ist ein Pufferspeicher erforderlich und es müssen Solarthermie oder Photovoltaik eingesetzt werden).
  • Verwendung einer Heizungsanlage, die auf Biomethan oder grünem Wasserstoff basiert.
  • Einsatz einer Wärmepumpen-Hybridheizung (mindestens 30 % der Heizlast müssen von einer Wärmepumpe abgedeckt werden und die fossilen Spitzenlasterzeuger müssen Brennwertkessel sein).

In einigen Bundesländern gibt es eine "vergleichbare" Pflicht übrigens schon jetzt:

Erneuerbare-Wärme-Gesetz (Landesgesetz) - Anforderungen für Altbauten nachweisen - Serviceportal Baden-Württemberg

Diese Pläne sind zudem auch nicht "neu":

Denn schon im Koalitionsvertrag der Ampel steht 2021, dass ab dem 1. Januar 2025 jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden soll. Nachdem der Angriff Russlands auf die Ukraine die angespannte Lage auf den Energiemärkten drastisch verschärft hat, konkretisierte die Ampel ihre Pläne und hält im März 2022 im „Maßnahmenpaket des Bundes zum Umgang mit den hohen Energiekosten“ ein neues Ziel fest:

„Wir werden jetzt gesetzlich festschreiben, dass ab dem 1. Januar 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden soll.“

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences

quinann 
Fragesteller
 07.03.2023, 16:11

danke für deine Mühe. Wenn meine Ölheizung mit Niedertemperaturkessel (30 Jahre alt) noch gut funktioniert, muss sie also erst 2045 raus? Antwort wäre sehr nett!

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Toqiou275  07.03.2023, 16:28
@quinann

Gemäß dieser Quelle:

Ölheizung austauschen 2023: Gesetzliche Austauschpflicht (thermondo.de)

  • Gesetzliche Austauschpflicht: Ist Ihre Ölheizung älter als 30 Jahre und basiert nicht auf Brennwert- oder Niedertemperaturtechnik, muss sie gemäß der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) ausgetauscht werden. Mit dieser Regelung möchte der Gesetzgeber die CO2-Emissionen nachhaltig senken. Nutzen Sie Ihre Ölheizung ausschließlich zur Warmwassererzeugung, muss sie nicht zwingend ausgetauscht werden.

Wenn deine Ölheizung mit Niedertemperaturkessel noch gut funktioniert, musst du sie also nicht austauschen, solange du keinen neuen Ölkessel einbauen willst. Vorausgesetzt, sie halten die Grenzwerte für den Schadstoffausstoß ein.

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quinann 
Fragesteller
 07.03.2023, 16:30
@Toqiou275

danke für deine kompetente Antwort. Ich kaufe immer Premium-Öl und Wartung regelmässig jedes Jahr. Ich hatte nur Bedenken, dass Habecks Pläne jetzt was anderes sagen.

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Nicht realisierbarer Unfug.

Wo sollen denn die Handwerker herkommen, die nur noch erneuerbare Heizungen einbauen? Vermehren die sich jetzt von alleine angesichts des Handwerkermangels?

Ein Klempner der seit 40 Jahre Öl und Gasheizungen einbaut, wird nicht so schnell umgeschult. Zumal in der Sanitär Berufsausbildung weiterhin Öl und Gas der Standard ist.

Zuerst einmal müsste man die Ausbildungspläne anpassen. Dann wenn es genug ausgebildete Fachkräfte gibt, kann man sowas beschließen.


SirAndiusNr2  07.03.2023, 12:47
Ein Klempner der seit 40 Jahre Öl und Gasheizungen einbaut, wird nicht so schnell umgeschult. Zumal in der Sanitär Berufsausbildung weiterhin Öl und Gas der Standard ist.

Heizungs und zentral Lüftungsbauer bitte. Klempner ist eigentlich ganz was anderes.

Doch das ist eigentlich ganz einfach. Sehe das Problem nicht.

Wo sollen denn die Handwerker herkommen, die nur noch erneuerbare Heizungen einbauen? Vermehren die sich jetzt von alleine angesichts des Handwerkermangels?

Seht ihr. Fach fremde Personen ohne Ahnung, welche den Entwurf nicht kennen, meinen darüber urteilen zu können.

PS.

Zuerst einmal müsste man die Ausbildungspläne anpassen. Dann wenn es genug ausgebildete Fachkräfte gibt, kann man sowas beschließen.

Das ist schön längst drin in der Ausbildung. Was soll man da ändern und warum?

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Grundsätzlich ist es gut dass man auf die CO2 Emissionen achtet!

Aber man darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten! Bei sehr vielen Häusern ist es schlicht nicht sinnvoll Wärmepumpen einzusetzen. Die sind zu schlecht gedämmt und der Einbau einer Fußbodenheizung ist nicht praktikabel!

Wenn man zuerst einmal diese Häuser energetisch aufrüstet wäre schon viel gewonnen! Man kann doch Hausbesitzer nicht in den finanziellen Ruin treiben!

Zum Glück ist die Situation so dass diese Technik garnicht in diesen Mengen verfügbar ist und auch das Stromnetz nicht in der Lage ist die Erneuerbaren Energien in ausreichender Menge zu liefern, sowohl für E-Autos als auch Wärmepumpen!

Ich bin für den Umweltschutz! Das möchte ich ausdrücklich betonen, aber es muss praktikabel und auch finanzierbar bleiben.

Die sollen ja gar nicht verboten werden. Angestrebt wird eine Umstellung auf Alternativen bei Neuanschaffungen von Heizsystemen.

Grundsätzlich ist das sinnvoll. Politisch aber wohl aktuell nicht komplett umsetzbar.

Wie das mit der technischen Machbarkeit aussieht, überblicke ich nicht.


Dafur  07.03.2023, 13:07

was sind die Alternativen bei Neuanschaffungen?

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ZaoDaDong  07.03.2023, 13:20
@Dafur

Aus Protest gegen den Klimawandel Bäume fällen und verbrennen.

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SirAndiusNr2  07.03.2023, 13:21
@Dafur

Eine Gasheizung mit Wärmepumpe

Wärmepumpe in ihren diversen Arten

Fernwärme

Nahwärme

Pellets

Scheitholz

Kwk

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Dafur  07.03.2023, 13:35
@ZaoDaDong

ach ja, Pellets.

Altpapier? oder gleich Hausmüll?

unsere habeck-zukunft ist spannend ...

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Adzea  07.03.2023, 19:49
@Dafur

Ich bin kein Heizungsexperte... Fernwärem, Wärmepumpe, Photovoltaik...

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Kretschmann von den Grünen hat ja schon gesagt, dass das gar nicht umsetzbar ist. Die Kapazitäten sind gar nicht vorhanden.


quinann 
Fragesteller
 07.03.2023, 12:52

.. und ich habe nicht das nötige Geld, dann muss ich das Haus verkaufen

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SirAndiusNr2  07.03.2023, 13:11
@quinann

Du bist nicht in der Lage, Rücklagen zu bilden damit du dringend notwendige Reparaturen durchführen lassen kannst.

Dann solltest du kein Haus besitzen.

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quinann 
Fragesteller
 07.03.2023, 13:16
@SirAndiusNr2

Ich habe noch Schulden in Höhe von ca. 50.000,00 € durch die Erbauszahlung meiner Schwester ...

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SirAndiusNr2  07.03.2023, 13:19
@quinann

Dann hättest du es dir überlegen müssen das Haus zu behalten.

Weil es dank der Förderung nicht immer teurer ist als eine Gasheizung.

Also bist du unabhängig von dem kommenden Gesetz, nicht in der Lage das Haus zu finanzieren. Das liegt also einzig und allein an dir, nicht an Habeck.

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