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Das muss man anders sehen, das ist auch eine Trotzreaktion auf die Politik im "Ländle" selber: Nicht unschuldig an der Lage sind sicher die Grünen in Baden-Württemberg: Sie verkommen, obwohl ich Kretschmann mag und 2021 sogar gewählt habe (sicherlich auch, weil die CDU-Eisenmännin nicht überzeugte) immer mehr zur "Stuttgart-Partei" mit ein paar gallischen Dörfern wie Freiburg und Tübingen, vernachlässigen aber die Peripherie und erst recht das Grenzland BaWü/Bayern, in dem ich wohne und in dem (ich bin CDU'ler und stehe dazu) auch die Mehrzahl der AfD-Befürworter sitzen dürfte (ich kenne einige, die in diesen Breitengraden absolut pro AfD sind oder bekennende Nichtwähler, weil sie so entsetzt sind) ... so wird zum Beispiel die Verkehrs- oder auch Mobilitätswende wird daher von just denen nachhaltig ausgebremst, die sie propagieren.

https://www.youtube.com/watch?v=dFvbJJkNdUY

Die Südwest-CDU hat programmatisch gute Ansätze, aber einen hohen Anteil an Vetterleswirtschaft und ähnlichem Gedöns, was bis in die Ortsverbände geht. Das ist hinlänglich bekannt, schürt kein Vertrauen und hält viele, die die Politik der CDU in BaWü eigentlich ganz gut finden, davon ab sie zu wählen. Das Mappus-Dilemma halte ich allerdings für bewältigt, das ist zu lange her, um noch nachzuwirken und Stefan Mappus an sich kennt niemand mehr. Das war 2010/11, wenn mich nicht alles täuscht, das ist Vergangenheit. Susanne Eisenmann war zwar untauglich, hat aber weiters keinen Schaden angerichtet und auch nach ihr kräht kein Hahn mehr; viele dürften mit ihrem Namen nichts anzufangen wissen.

Gerade der Ländliche Raum ist fast überall ein Keimzelle der AfD, weil er oft vergessen wird, aber das betrifft nicht nur den Südwesten. Das ist auch anderwärts zu beobachten - da haben die Volksparteien einfach schlechte Arbeit gemacht. Ich kenne Menschen verschiedener Altersklassen, die im Ländlichen Raum jegliches Vertrauen in den Staat oder viel mehr in die Volksparteien verloren haben, nachdem deren Abgeordnete zwar immer große Augen und heiße Ohren bekamen, wenn Pressefotos geknipst wurden, aber am Ende dann doch "nix" getan haben, das den Leuten geholfen und teils prekäre örtliche Zustände verbessert hätte. Die Leute sind auch im Südwesten sicher nicht braun angehaucht, sondern enttäuscht und wissen nicht mehr, was sie wählen sollen; sie fühlen sich verkauft und vorgeführt. Wer immer nur auf den bösen Osten schimpft, der macht es sich zu leicht.

In einem traditionell sehr CDU-lastigen kleinen 3000-Einwohner-Ort in der Nähe meiner Heimat (NICHT Baden-Württemberg, ich bin selber zugezogen) war die AfD bei der letzten Wahl zur stärksten Kraft geworden -----> auch wenn ich der AfD nicht nahe stehe, verstehe ich das teilweise und hatte es im Vorfeld geahnt. Ich habe in diesem Zuge im Jahr 2017 einen damals 87 Jahre alten Mann von dort getroffen, der die AfD wählte und dazu stand. Er fühlte sich von den "Krawattenträgern, die beim Pressefototermin grinsen und das Blaue vom Himmel versprechen" (O-Ton) veralbert. Nichts, so sagte er, was die CDU- und SPD-Abgeordneten alle paar Jahre im Schützenhaus beim Wahlkampf der Dorfgemeinschaft versprachen, wurde gehalten; viel mehr sei nur "vertröstet, versprochen und gebrochen" worden und er ist nicht der einzige, der so denkt, sondern einer von vielen - ich weiß auch von Intellektuellen mit guter Bildung und guten Berufen, die weder verkopft noch "nicht ganz dicht" oder braun sind, aber mit der AfD sympathisieren, weil sie ihre eigenen eher konservativen Werte bei der (Merkel-)CDU nicht mehr gefunden hatten.

Gerade in Ländlichen Räumen fühlen sich immer mehr Leute von den "Volksparteien" im Stich gelassen: Die Politikverdrossenheit ist mehrheitlich auf das Versagen der Parteien zurückzuführen. Und wenn dann ein AfD-Mann die Sorgen der Leute ausspricht und ihnen Hilfe zusichert, anstatt wie der typische, oftmals wie ein blasser Apparatschik des Staats und verlängerter Arm des Altbewährten wirkende CDU-Mann die üblichen CDU-Phrasen in den Raum zu werfen von Demokratie usw., kommt eines zum anderen.

Ich kenne die Denkweise der Leute (ich bin etabliert) sehr gut, bin in meiner Wahlheimat in mannigfacher Weise aktiv und kann genau sagen, woran es krankt: Vor der Presse wird gern vom "Ländlichen Raum" und seiner Wichtigkeit bzw. Wertigkeit gepredigt, weil es gut klingt und die Leute das hören wollen, aber nach der gewonnenen Wahl will kaum ein MdB oder MdL mehr was davon wissen. Keine Partei, die nach jeder Wahlschlappe oder aufgrund niedriger Umfragewerte auf "traurig" macht und dann doch nichts ändert, braucht sich über Nichtwähler oder AfD-Zulauf zu beschweren.

Das eher konservative Weltbild in Süddeutschland bzw. im Ländlichen Raum allgemein - da kann man aber auch nicht nach Baden-Württemberg schießen, das ist woanders nicht besser - fungiert als eine Art Brandbeschleuniger. Die Badener schätze ich aber als aggressiver ein denn die Württemberger - die AfD-Hochburgen dürften irgendwo im Bereich mittlerer Schwarzwald, Rhein-Neckar und Neckar-Odenwald-Tauber liegen, das sind Gegenden, in denen tatsächlich tote Hose herrscht und die Strukturschwäche immer offensichtlicher wird und die die grüne Landesregierung vergessen zu haben scheint.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn die anderen > 5% Parteien ihren politischen Kurs nicht mehr dem Bevölkerungswillen anpassen, dann werden die Werte der AFD auch im Westen weiter ansteigen.

Insbesondere die CDU und FDP haben einen starken Einfluss auf den AFD Erfolg. Erst wenn eine oder diese beiden Parteien sich ganz klar von den Grünen distanzieren und jede Koalition mit den Grünen ausschließen bzw. beenden wird der Erfolg der AFD sinken.

Derzeit hat der Wähler nur die Wahlmöglichkeiten bei > 5 % Parteien:

  • Grüne
  • Koaltionspartner der Grünen
  • AFD

Wer also die Grünen bei der Regierung ausschließen will wählt jetzt die AFD, darauf beruht derzeit der AFD Erfolg.

Wenn die AFD bei den nächsten Wahlen, insbesondere bei Bundestag es schaffen sollte mindestens 25 % zu erreichen, dann hätten wir den Vorteil, dass sie einen Untersuchungsausschuss bewirken können.

Wurde ja auch Zeit, dass die Leute hier im Westen endlich aufwachen. Durch das rot-grüne Chaos möchten immer mehr Leute endlich wieder eine Politik vorrangig für unser deutsches Volk, nicht für ganze Welt.

Interessant finde ich die U18-Wahl in Bayern. Da haben die Grünen 10 % Stimmen verloren im Vergleich zur Landtagswahl vor 5 Jahren. Die AfD hat mit 6,64 % am meisten zugelegt im Vergleich mit anderen Parteien. Auch wenn dies keine relevante Wahl ist, so zeigt sie doch deutlich die Stimmungen bei den Jugendlichen an. Hier der Link dazu:

https://www.bjr.de/handlungsfelder/politische-jugendbildung/u18-ergebnisse

Also Wundern tut das mich nicht. Es wird auch im Westen festgestellt das man um die Sache - Zuwanderung viel herumredet. Es wird unendlich diskutiert und Jeder Vorschlag wird aus der anderen Partei negiert. Irgendwie muss sich das ja auch Auswirken.

Musst halt in DIE USA auswandern, da hast dann Chance auf 40 % für. Den rechtsextremen Abschaum. Hier werdens 20, 30 %, aber nie die Mehrheit, ihr habt es nicht drauf.