Mutter fast inkontinent?

7 Antworten

Hallo Hundeball,

da sind es diese gesundheitlichen Umstände, die Deine Mutter nicht mehr so die Wasser halten lassen.

Sind wir die Logistik für die Wasser insofern gewohnt, dass wir zur Toilette gehen, sie dort einfach und schnell entsorgen, darf jetzt eine weitere Logistik greifen: die Wasser spontan an Ort und Stelle mitzunehmen und später wegzuwerfen.

Man ist an Windeln aus der Baby- und Kleinkindzeit, damit auch an "Unsauberkeit" erinnert, fühlt möglicherweise auch eine Aversion. Wir dürfen aber von diesen Erinnerungen und Assoziationen abstrahieren, wo wir von Slips für die Wasser sprechen.

Im Raum steht da noch der allgemein verwendete Begriff der "Hilfsmittel" mit dem Fokus auf die gesundheitliche Situation. Nun, eine Brille ist auch ein "Hilfsmittel" - nur sehe ich meine Brille, die mir einen "Knick in der Optik" (Fehlstellung der Augen) korrigiert, nicht als ein solches, sondern einfach als ein Accessoire mit besonderem Effekt, wie es auch bei den Optikern beworben ist.

Betrachten wir diese Slips jetzt auch als solches, so geht der Fokus von der gesundheitlichen Situation, die Deine Mutter durchaus belasten mag, weg in Richtung eines vielleicht sehr naheliegenden Kleidungsstil (ohne meine Brille sehe ich z.B. kaum etwas), den sie gerne tragen kann und auch darf.

Mit dieser Kleidung tritt sie der Umständlichkeit, dass es überall dann nass wird, sich auch mikrobiologische Prozesse ergeben, entgegen. Es ist etwas, was Du ihr nahelegen und erklären kannst: mit Bezug auf sie selbst und eine Umständlichkeit sonst, ohne Bezug auf Dich und Deinem Umgang mit der Umständlichkeit.

Das lässt Deine Mutter ein Stück weit zurück in ein Leben, das dann nicht mehr von dieser Umständlichkeit dominiert ist, wo sie selbst umso mehr Freiraum gewinnt, den Ihr Euch gemeinsam teilen dürft.

Ich hatte mich als Beispiel genannt - und bin selbst auch von eine gesundheitlichen Situation, die die Wasser angeht, betroffen. Es kann passieren, dass diese spontan fließen - und war immer wieder zu beobachten. So trage auch ich solche Slips immer wieder, wenn ich irgendwo länger unterwegs bin und spontan zu keine Toilette kann. Diese Slips kannte ich vorher schon rein im Rahmen eines persönlichen Lifestyles.

So mag auch ich - gewiss aus etwas Entfernung - Deiner Mutter allen Mut machen, diese dessous Kleidung zu tragen: es einfach mal auszuprobieren - und gar nicht an so was wie Windeln zu denken.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Gegen Inkontinenz hilft viel.

Angefangen bei Physiotherapie.

Die sehe ich bei ihr am dringendsten, wegen absolut allem, ist ja kein Leben so für sie. Und dich.

Psychotherapie um ihren Körper wieder funktionstüchtig zu machen, auch gezielt Beckenbodentraining. Ich fürchte allerdings, dass sie erst einmal wieder halbwegs fit werden muss, bevor Beckenbodentraining möglich ist.

Ich sag mal sallop, sie hat durch ihre Krankheiten den Kontakt zu ihrem Körper verloren. Der muss wieder hergestellt werden. Heilt man den Körper, kann man auch die Psyche stabilisieren. Das geht in beide Richtungen.

Ihr braucht dringend psychologische Hilfe und Unterstützung.

Denn auf eine Art, wird es schlimmer, lässt sie sich gehen, wenn du ihr alles abnimmst. Wenn du mit ihr streitest kann das Beziehungsersatz werden, die einzige Art deine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Rete mit deiner Mutter das du ihr lieber eine Windel ummachen möchtest da du kein pock auf Wesche zuwaschen hast

Versuch es erstmal mit Vorlagen, deren Größe und damit Saugstärke Du langsam steigern kannst. Alternativ könnte sie die sogenannten Pants probieren. Die sind in der Saugstärke vergleichbar mit Vorlagen, jedoch recht teuer. Auf jeden Fall solltest Du Deiner Mutter gegenüber nicht von "Windeln" sprechen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eure Situation muss dringend verbessert werden!

Gegen Inkontinenz kann man eine Menge machen, deine Mutter ist ja noch recht jung. Eine Windel wäre das allerletzte Mittel. Also soll sie mal mit Hausarzt oder gleich mit Urologen sprechen.

Dass du im Haushalt hilftst, sollte selbstverständlich sein, auch ohne Behinderung deiner Mutter.

Es darf aber nicht in die Versorgung und Pflege deiner Mutter ausarten, dafür gibt es Profis. Hat deine Mutter eine Pflegestufe? Das soll sie mit ihrem Hausarzt besprechen.

Du hast ältere Geschwister, hole die mit ins Boot! Sage, dass du verzweifelst bist und dringend Unterstützung brauchst.

Alles Gute für euch!