Musikproduktion/Tonaufnahme: -14 db klingt relativ leise im Vergleich zur selben Lautstärke von YouTube-Videos?
Hallo, Musikproduzenten wissen ja bekanntlich, dass man bei Tonaufnahmen immer eine Lautstärke von -14 db abzielen soll, damit die Aufnahme keine Verzerrungen, Clipping und Cracks hat. Nun ist es aber so, dass ich mit meinem RODE NT1 und dem Interface Rode AI-1 diese Lautstärke anpeile, sie am Computer auch sehe. Wenn ich die Aufnahmen aber anhöre, klingen sie leiser als z. B. YouTube-Videos, obwohl ich gelesen habe, dass man bei YouTube-Videos auch eine Lautstärke von -14 db abzielt. Demzufolge müssten die Aufnahmen über Audacity oder FL Studio ja genauso laut klingen wie ein YouTube-Video, dennoch sind sie leiser.
Meine Fragen sind nun: Mache ich alles richtig, wenn der Balken am Computer die -14 db anpeilt, aber im Vergleich zu YouTube-Videos trotzdem leiser klingt? Liegt es evtl. am extra Lautstärkenregler auf YouTube, der die Videolautstärke dann nochmal boostet? Wäre eine adäquate Lautstärkenreferenz, wenn der YouTube-Lautstärkeregler in der Mitte liegt?
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!
3 Antworten
Kannst du doch am Ende immernoch durch nen Kompressor jagen und so laut machen, wie ohne Clipping möglich.
Es geht beim Aufnehmen darum die Dynamik nicht schon vom Start weg zu begrenzen, da man bei 16 Bit schon 96 dB Dynamikumfang hat, muss man nicht gleich Maximalpegel aufnehmen um irgendwo ans Limit zu kommen. Das passiert erst beim Mastering.
YT Musikvideos sind sicher möglichst aufs Maximum ausgereizt (ich glaube aber nicht das YT das selbst macht, sonst wären ASMR Videos nicht so leise). Stichwort Loudness War.
Das subjektive Lautstärkeempfingen hängt nicht nur von der maximal erreichten Lautstärke ab, sonder auch vom Unterschied zwischen leiser und lauter Passage. Das kann man durch die Dynamikkompression beeinflussen. Bei der Werbung im Radio ist es z.B. so, dass sie als lauter empfunden wird als das übrige Programm, obwohl sie es nicht ist. Fernsehsender nutzen diesen Effekt auch, je anspruchsloser das Programm ist.
Man erhöht dazu die Lautstärke und limitiert gleichzeitig die Maximalpegel, so dass keine Übersteuerung auftritt
Da wird aufgedoppelt. Komprimiert und bearbeitet dass es kracht.
Ja, man kann via Kompressoren so verdichten, dass der Sound geradezu an die Wand fährt. Ich erinnere mich da an eine Metallica Produktion, die dermaßen überkomprimiert war, dass es nur noch krachte. Death Magnetic. Positive Kritiken zwar, aber das Album steht als Synonym für den damaligen Lautheitskrieg.
Anyway - komprimierter Sound von nicht übersteuerten Aufnahmen macht diese Lauter. Und die Dynamik kleiner. Im Extremfall klingt alles gleich laut.
Was für eine Schande. Stell Dir vor Du hörst ein Piano Stück und es gibt das Stilmittel laut, leiser, leise, ganz leise nicht mehr, alles klingt gleich laut. Grausig oder. Bei Werbung kennen wir das ja. Man hört sofort, dass der Sender in die Werbung gegangen ist, weil es auf einmal unangenehm laut wird..
All das hat aber nichts mit dem Aufnahmepegel zu tun. Der muss mit etwas Headroom so sein, dass es kein digitales Übersteuern gibt, denn das ist nicht mehr heilbar - zum Wegwerfen. Zu geringes Auspegeln nimmt auch Nebengeräusche und Raumhall lauter auf als gewünscht. Beim Normalisieren wird der dann nochmal lauter,
Aber Komprimieren bzw. FInales Limiten des Mixes hat damit nichts zu tun.
LG - Markus