Müssten die Kurden,Armenier und Griechen nicht ihre Gebiete bekommen?

Der Vertrag von Sévres  - (Türkei, Griechenland, Kurdistan) Der Vertrag von Sévres  - (Türkei, Griechenland, Kurdistan)

7 Antworten

Wenn der Hund nicht gesch...ssen hätte, hätte er den Hasen erwischt.

Dersim ist keine Stadt, sondern ein Gebiet. Außerdem leben dort nicht nur Kurden, sondern die zahlenmäßig größere oder zumindest nennenswert große Bevölkerungsgruppe sind die Zaza. Daneben leben dort mehr oder weniger konvertierte Armenier, Türken und kleinere andere Bevölkerungsgruppen.

Was bedeutet dann auch noch "Kurden lebten"? Es leben dort immer noch welche.


900-700 Jahrhundert vor Christus. Die Reiche des Orients und des Ostmittelmeerraums.

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 - (Türkei, Griechenland, Kurdistan)

Wenn die Griechen ihre byzantinischen Gebiete zurückbekämen, gäbe es keine Türken mehr in Kleinasien. Die stammen nämlich nicht von dort, sondern aus dem Raum Turkmenistan (Seldschuken/Mameluken/RUM-Sultanate). Die Vorfahren der Griechen (also nicht der anderen Stämme, welche die griechische Kultur annahmen), sprich die "Mykener" stammten sogar aus Anatolien.
Der Osten war später von Assyrern und Uartu/Armeniern besiedelt. Alle Kleinstämme der Hetitherzeit wiederum aufzulisten, macht wenig Sinn. Da gibt es Hatti, Luwier. Die Hetither begannen auch einmal als Kleinvolk unter vielen in Kleinasien.

Einst wanderten auch die wiederum verschwundenen Donaubryger, Phryger ein. Später auch Galater.

Der Norden Griechenlands bis hinter das heutige Istanbul gehörte einst den Thrakern. Wobei die als Freunde der Griechen und deren Waffenschmieden nie Krieg führten. Verfehdet waren die gr. Kleinstaaten allerdings. Die antiken Makedonen waren ein Mischvolk aus Illyrern, Nordwestgriechen und Thrakern, was Helligkeitsunterschiede bei Haaren erklären kann. Zudem hatte Philipp II. von Makedonien (Vater Alexander des Großen) viele Liebschaften. Man hat sogar die Tochter eines Skythenkönigs in dessen Grab in Vergina gefunden. Thessalierin hatte der auch. Mit einer Makedonin hatte er Alexander als Sohn (Hauptfrau, offiziell).
Viele mochten ihn nicht, und er wurde ermordet. Von welcher Feindespartei weiß keiner genau. Anschließend wurde Alexander der Große König von Makedonien und eroberte weite Gebiete bis in den Osten. Rom übernahm Alexanders Reich (mit Ptolemäern in Ägypten), später blieb nur noch Ostrom, im Westen auch "Byzantinisches Reich" genannt, übrig. Mit dessen gewachsenen Völkern inklusive, bis die Türken kamen, nachdem die Kreuzfahrer den byzantinischen Konkurrenten in einem Feldzug in Stadtstaaten zerschlagen und geschwächt hatten. Im Orient wurde lange Koíne, mittelgriechisch (?) gesprochen. Kein arabisch. Auch in Ägypten. Die Griechen brachten Schulen und das Münzgeld nach Ägypten, beließen die ägyptische Kultur aber meist so. Die berühmte Kleopatra war eine Griechen-Ptolemäerin, sie stammte aus dem Geschlecht von Alexanders Heerführer, Ptolemaios.

Am Verhandlungstisch in Sevres hat kein türkischer Vertreter gesessen. Das türkische Volk (Osmanen) haben die spätere Bitte, den Vertrag zu unterzeichnen abgelehnt. Deshalb hat auch Atatürk den Vertrag nicht unterzeichnet.

Der Vertag von Sevres wurde durch den später aufgesetzten Vertrag von Lausanne ersetzt, der noch heute Gültigkeit besitzt. Würden also Kurden und Armenier Anspruch auf ihr Land haben, dann hätte auch das Osmanische Reich (die Türkei) Anspruch auf Teile dieser Gebiete, wie im Bild dargestellt.

https://www.youtube.com/watch?v=cJ9A1Vnw38I

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 - (Türkei, Griechenland, Kurdistan)

BjoernWilhelm  05.01.2019, 11:40

Die Karte unten zeigt nicht das Osmanische Reich. Es sieht so aus, als hätte jemand einfach alle heutigen Staaten, von denen das Osmanische Reich mal einen Teil besessen hat, rot eingefärbt. Bestes Beispiel ist Somalia: Türkisch waren mal ein paar Städte an der Nordküste des heutigen Somalia. Die Farbe der Karte zieht sich aber bis ans Horn von Afrika und die Ostküste Afrikas hinunter. Die Ausdehnung bis an die atlantische Westküste Afrikas ist ebenfalls falsch.

Die Karte ist offenbar grob zusammengestümpert und daher falsch.

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mofri  07.01.2019, 13:05
@BjoernWilhelm

... Außerdem wird nicht berücksichtigt, dass das Osmanische Reich sich die meisten Teile dieser Welt gewaltsam angeeignet hat.

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AnoInfo  08.01.2019, 20:55
@BjoernWilhelm

Es mag sein, dass kleine Teile falsch sein könnten. Das Bild stammt aus dem Meyers Lexikon und zeigt das Einflussgebiet des Osmanischen Reiches im 16. Jahrhundert.

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AnoInfo  08.01.2019, 21:00
@mofri

Wenn es im 16. Jahrhundert ein Land gegeben hat, dass am wenigsten Gewalt ausgeübt hat, dann ist das wohl das Osmanische Reich gewesen. So jedenfalls steht es in den Geschichtsbüchern. Ausserdem war das Osmanische Reich auch ein Zufluchtsort für Verfolgte Menschen. Alle Kulturen, Religionen konnten ohne Ausgrenzung im Frieden zusammen leben.

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BjoernWilhelm  08.01.2019, 21:27
@AnoInfo

Das Bild stammt im Leben nicht aus Meyers Lexikon!

Es stammt von Stepmap.de. Das ist ein Tool, mit dem Benutzer selber Karten entwerfen und mit anderen teilen können. Und die Karte ist nun mal falsch, das lässt sich auch nicht wegdiskutieren, weil sie Gebiete von Hunderten Kilometern Länge angibt, die in Wirklichkeit nie zum Osmanischen Reich gehört haben.

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BjoernWilhelm  11.01.2019, 21:52
@AnoInfo

Das ist vermutlich eine weitere Ungenauigkeit der Karte. Das meine ich aber nicht. Ich habe die auffälligsten Fehler zwar weiter oben schon mal ausgeführt, kann es aber auch noch genauer erklären.

Marokko z.B. hat nie zum Osmanischen Reich gehört. Die Osmanen wollten es zwar mal erobern. Sie haben es Mitte des 16. Jahrhunderts mehrfach angegriffen, und mal ein paar Monate lang Fes besetzt, sind aber geschlagen worden und mussten sich sehr bald wieder zurückziehen. Schon die Meerenge von Gibraltar hat daher nie zum Osmanischen Reich gehört, und schon gar nicht die Gebiete weiter westlich an der Atlantikküste! Die Karte, auf die du verlinkt hast, ist da korrekter. Da läuft die grüne Farbe zur Straße von Gibraltar hin aus.

Das andere Beispiel ist Somalia, dessen östliche Gebiete nie osmanisch waren. Osmanisch waren allenfalls mal ein paar Städte im äußersten Nordwesten des Landes (wenn die nicht sogar heute in Eritrea liegen).

Hinsichtlich anderer Gebiete wie Kaukasus und Südosteuropa habe ich die Karte nicht überprüft. Eine derart falsche (und grafisch auch ehrlich gesagt ziemlich dilettantisch gemachte Karte) sollte man in Meyers Lexikon nicht finden!

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mofri  18.01.2019, 19:28
@AnoInfo

Ob wenig oder viel: Gewalt ist Gewalt! Und da wir hier ja unter dem Oberbegriff "Griechenland" schreiben, braucht man nur die Geschichte dieses Landes zu betrachten, um zu wissen, dass sich seine Bewohner keineswegs freiwillig mehr als 400 Jahre von den Osmanen beherrschen ließen. Was auch die Ausübung der christlich-orthodoxen Religion betraf.

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mofri  18.01.2019, 19:30
@mofri

Ob wenig oder viel: Gewalt ist Gewalt! Und da wir hier ja unter dem Oberbegriff "Griechenland" schreiben, braucht man nur die Geschichte dieses Landes zu betrachten, um zu wissen, dass sich seine Bewohner keineswegs freiwillig mehr als 400 Jahre von den Osmanen beherrschen ließen. Was auch die Ausübung der christlich-orthodoxen Religion betraf.

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