Müsst Ihr euch auch immer rechtfertigen, wenn Ihr sagt, dass Ihr keine Kinder haben möchtet?
Ob Frau oder Mann, musstet Ihr euch auch schon sowas anhören wie:
,,Wieso möchtest du keine Kinder haben?" / ,,Das kommt noch" / ,,Du wurdest geboren, um Kinder zu machen" / ,,Du wirst niemanden haben, wenn du alt bist, wer wird sich denn dann um dich kümmern?"
und viele mehr... Da platzt mir der Kragen.
16 Antworten
Davon konnte ich früher ein Lied singen, vor allem in meiner Heimat war es für viele ein Unding. Da war es zu meiner Zeit Standard, dass man als junger Mann mit 20 irgendein Bauernmädchen aus dem Nachbarort schwängert, einen Bauplatz kauft oder beginnt das Elternhaus einer der beiden Familien aufzustocken und umzubauen, mit 25 hatten dann zwei oder drei Kinder da sein müssen - wenn es nicht so war, bekam man verbal was auf die Ohren.
Aber für mich stand schon als Jugendlicher mit spätestens 15 Jahren aus bestimmten Gründen fest, dass ich keine Kinder haben möchte und das für alle Beteiligten besser so ist, auch wenn ich es mir schön vorgestellt hätte und Kinder sehr mag - ich kann auch gut mit Kindern und Jugendlichen und merke immer wieder, wie positiv sie auf mich reagieren. Meine Familie hat es respektiert, eben auch weil der hauptsächliche Grund in der Familie ein Thema ist und es verantwortungslos wäre.
Ich gehe damit offen um, musste mir vieles anhören und mich oft rechtfertigen, aber man wird mit den Jahren auch selbstbewusster und kann so was ausblenden und mehr oder weniger ich sage mal "tolerieren". Respektlos und doof fand ich nur eine ehemalige Mitschülerin, die mich mal fragte, ob ich schwul sei; da waren wir so 25-26 rum und sie argumentierte auf meine Rückfrage mit dem klassischen "Werdegang" und dass man ja jetzt in einem Alter sei, wo man Kinder haben solle. Ich sagte nur, dass ich andere Ziele habe und da Kinder einfach nicht vorkämen.
Ja, das hat mich früher auch oft genervt.
Ich hab dann immer deutlich gesagt, dass es MEIN Leben und MEINE Entscheidung ist, und dass ich denen ja auch nicht vorschreibe was sie zu tun und zu lassen haben. Damit war die Diskussion für mich beendet.
Ja. Meine Frauenärztin weiß, dass ich asexuell bin. Jedes Mal, wenn ich da bin, fragt sie mich, wies denn mit dem Kinderwunsch aussieht. Wenn ich mich wiederhole kommt von ihr immer nur "ach, Kinder sind was schönes! Sie sind ja noch jung".
Meine Entscheidung ist final. Das wusste ich schon mit 13/14.
Nur bei meiner Mutter. Es kommt immer zur Diskussion, wenn ich sage, dass ich nicht weiss, ob ich Kinder will.
Nein. Obwohl es bekannt ist, hat mich außer meiner Mutter noch niemand drauf angesprochen. Sie sagt nur mal, dass sie gerne Oma wäre.
In meinem ehemaligen Freundeskreis, haben 3 auch keine Kinder und meine jüngste Cousine wollte auch nie welche.