Monty Roberts Join up anwenden?

15 Antworten

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@Lumita: Du hast Recht. Auch ich bin ein Monty-Roberts-Gegner. Ich kann auch begründen, warum:

Dass Monty Roberts ein Pferdemensch durch und durch ist, müssen wir hier nicht näher erwähnen. Der Mann hat Kompetenz und kann Pferde zähmen.

Das Round-pen hat in den USA Tradition. Früher wurden darin die Mustangs "eingeritten", um nicht zu sagen gebrochen. Der Platz durfte schon deshalb nicht eckig sein, weil die Pferde sich dort sonst mit Kopf hineingestellt hätten und mit der Hinterhand tüchtig ausgeschlagen.

Ich will nicht abstreiten, dass Monty Roberts die Methode beherrscht. Aber: Sind wir "Laien" in der Lage, die ersten kleinen Anzeichen für "ich gebe auf" beim Pferd zu erkennen? Es muss nicht einmal eine deutliche Geste sein, schon der Blick des Pferdes kann das ausdrücken. Und dann muss ich mich sofort abwenden. Ich traue mir das nicht zu!

Und ist es bei unseren domestizierten Pferden nicht widersinnig, sie vehement wegzujagen und zu scheuchen, in Flucht zu versetzen - genau so, wie es ein Raubtier täte - damit sie sich mir anschließen?

Das Gefährliche an dieser Methode ist, dass die meisten Leute es falsch verstehen. Sie scheuen das Pferd einige Minuten im Kreis, um dann irgendwann nach Gutdünken das Pferd zu sich zu locken. Das mag funktionieren - oder auch nicht. Dann wird die Prozedur einige Tage später wiederholt - mehrmals im Jahr!

Kaum einer weiß, dass man das höchsten 1-2 Mal im Leben eines Pferdes macht, weil es eine absolute Unterwürfigkeitsgeste des Pferde ist, wenn es zu einem kommt.

So, das war mal so grundsätzlich, was ich dazu denke. Jetzt zu diesem konkreten Fall: Da soll ein zweijähriges Pferd - also noch ein Fohlen - im Roundpen gejagt werden! Was soll das arme Tier denn daraus lernen? Offenbar macht das Pferd ja gar keine Schwierigkeiten. Es wird also für etwas gemaßregelt, bzw. getadelt, was gar nicht vorhanden ist. Ein Pferd in dem Alter ist noch nicht ausgewachsen noch nicht ausbalanciert. Es könnte Knochen und Knorpelschäden davontragen. Ein zweijähriges Pferd gehört auf die Weide mit gleichaltrigen Kumpels, und das am besten Tag und Nacht, ganzjährig!

Dass der Mensch das Vertrauen seines Pferdes haben möchte, ist verständlich. Aber da gibt es andere Methoden. Das Pferd ist ja noch nicht einmal erwachsen. Hätte ich ein fünf-jähriges Kind, würde ich es auch nicht Kniebeugen oder Liegestütz machen lassen, damit es mir später gehorcht!

Wenn man mit dem Tier umgehen muss oder will, dann genügt Konsequenz zur Erziehung. Beim Führen immer die gleiche Position abverlangen, beim Putzen Stillstehen verlangen, das Hufegeben usw. Nicht heute so, morgen so. Und das alles mit Ruhe, ohne Emotionen, ohne zu schlagen - auch wenn ein Klapps mit der Gerte manchmal Wunder wirkt (so lange keine Wut mit im Spiel ist).

Dann lernt das Pferd auch: Auf den Menschen ist Verlass. Der bemerkt schon kleinste Fehler die ich mache und achtet darauf, dass ich gehorche!

Dann werden Mensch und Pferd zum Partner. Lieber "Willykroeten", denk doch mal darüber nach. Der Umgang mit dem Pferd soll nicht durch Dominanz des Menschen bestimmt sein, sondern durch Harmonie und Motivation des Pferdes. Es muss ein Dialog sein! Das Pferd hat Mitspracherecht, wenngleich der Mensch den Dialog beginnt und das Gespräch führt. Ich muss dem Pferd sagen, was ich möchte und so lange probieren, bis es mich versteht.

O.k., ich höre jetzt auf, weil ich sonst hier einen Roman verfasse. Ich finde es so unendlich schade, dass so viele Pferdebesitzer im Zähmen ihres Tieres nur ihre Macht und ihre Überlegenheit dem Pferd zeigen müssen - obwohl ihr Pferd keine Macken hat, nicht schlägt oder beißt. Dannn gelten natürlich andere Regeln.


Willykroeten 
Fragesteller
 07.08.2011, 16:56

Danke für die gute Antwort. ;) Ich habe nichts gegen die Methode aber ich war mir nunmal nicht sicher ob ich es bei ihr machen soll dewegen frage ich hier. Ich habe nie gesagt das ich das bei ihr aufjedenfall machen werde. Keine sorge. Die kleine steht mit ihrer Herde von genug Pferden auf einer großen Wiese Tag und Nacht. Also da mangelt es bei ihr nicht. ;) Aber danke für die gute antwort. ;)

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MaxundWilli  07.08.2011, 18:55
@Willykroeten

Eine gute Wahl!! Ich sage immer ein richtiger Pferdemensch, der Ahnung hat braucht diese "Methoden" nicht. Ich möchte bei der Pferdeerziehung Stress für mich und das Pferd vermeiden, Ruhe und Gelassenheit in unsere Kommunikation integrieren und somit ein echter Freund für´s Pferd werden. Es soll sich immer auf mich verlassen können und mich nicht als Bedrohung ansehen. Es gibt nicht umsonst so viele negative Stimmen.....

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Lumita  07.08.2011, 20:54

Ah! Danke Tangstedt. wenigstens dich kann ich jetzt verstehen. Aber es ist eine andere Frage ob du das Join Up an sich so verschmähst oder dies nur auf das falsch/fehlerhaft angewendete Join Up beziehst.

Meine Antwort war auch mehr an die "öko-Reiter" gerichtet. Deffinition sollte bekannt sein ;)

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Tangstedt  07.08.2011, 22:08
@Lumita

@Lumita: Es gab in den 70er Jahren auch mal die antiautoritäre Erziehung bei Kindern, die gründlich in die Hose gegangen ist. Pferdeerziehung kann nicht immer ganz gewaltfrei und nach dem Motto "ich hab dich lieb, ich tu dir nichts" sein. Das Join-up kann ich nur so beurteilen, wie ich es bei anderen Leuten gesehen habe - auch bei Monty Roberts selbst. Ich habe auch Reportagen gesehen über Monty Roberts, wo durchaus kritisch hinterfragt wurde, nach welchen Kriterien er die Problempferde für seine Shows auswählt.

Was mir nicht gefällt ist, dass der Mann so "showgeil" ist und dafür keine Rücksicht mehr auf das Pferd nimmt. Hauptsache das Publikum ist begeistert und fasziniert von seinen "Wundern". Das ist übrigens bei einem Pat Parelli nicht anders... Nur wer eine gute Show macht, verdient Geld. Aber dass Pferde in einer dunklen, mit Halogen-Strahlern erhellten Halle mit 8000-10.000 Zuschauern anders als zu Hause reagiert, interessiert niemanden. Wie geschockt muss ein Show-unerfahrenes Pferd in dieser Arena sein!!!!

Zu meinem extremen negativen Bild hat auch Andrea Kutsch beigetragen. Ihr Roundpen in ihrer Ex-Anlage war ja furchterregend. Das ist ja so, als würde man mich in einen Betonraum sperren - ohne Fenster, ohne Türen.

Und ich behaupte immer noch, dass sich die Tiere in der freien Natur immer ein Hintertürchen offen halten. Das gegnerische Pferd kann weglaufen. Bei uns Menschen leider nicht...

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Astroprofiler  08.08.2011, 18:14
@Tangstedt

Du vergleichst hier Äpfel mit Bananen, ich begrüße jede kritische Sichtweise, solange sie auf Intelligentem denken beruht.

Menschen denken. Tiere reagieren.

Unabhängig ob Monty "Showgeil" ist, ein Pferd folgt einem Instinkt.

Dieser beinhaltet einen natürlichen Reflex "Flucht". Ist Flucht nicht möglich reagiert das Tier mit Angriff, oder Widerstand, immer.

Ein Mensch auch, nur kann dieser wählen, bleiben, gehen, oder versuchen etwas am gegenüber zu ändern.

Egal welcher Showgeile Cowboy vor ihm steht.

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Lumita  08.08.2011, 19:56
@Astroprofiler

Und die Tiere im Round Pen reagieren weder agressiv noch mit Wiederstand. Genau.

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Tangstedt  12.08.2011, 21:46
@Lumita

@lumita: Nein, das nicht, aber leider oft mit Panik!

@Astroprofiler: Ich kann deinen Text nicht verstehen. Was willst du mir damit sagen? Wieso vergleiche ich Äpfel mit Birnen? Übrigens reagieren Pferde nicht immer mit Angriff oder Widerstand, wenn Flucht unmöglich ist. Manche reagieren mit sich "tot stellen". Stehen, wie paralysiert.

Ich habe es noch nicht erlebt, das ein Pferd im Roundpen angegriffen hat. Widerstand ja, aber keinen Angriff. Das Pferd mag "nur" reagieren, ist aber nicht blöd und erkennt in vielen Fällen die Ausweglosigkeit der Situation.

Ein gescheuchtes Pferd im Roundpen kann so lange rennen, bis es tot umfällt, oder "klein beigeben" und dem vermeintlichen Tod entrinnen, in dem es sich dem Menschen anschließt (wenigstens für diesen Moment).

Und diese Verwirrung, die das Pferd empfinden muss, möchte ich meinem Tier nicht zumuten. Deshalb niemals join up (für mich).

Aber wie so oft im Leben ist jede Methode so gut wie ihr Verfechter. Ich werde mich im join-up mehr auf die negativen Seiten konzentrieren, andere, die damit gute Erfahrungen gemacht haben, werden ganz anders darüber denken und reden. Gott sei Dank ist das so, sonst wäre es auf unserem Planeten ja tödlich langweilig.

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Cantoclass  31.10.2015, 18:19
@Tangstedt

Ich habe es noch nicht erlebt, das ein Pferd im Roundpen angegriffen hat. Widerstand ja, aber keinen Angriff.

Ist schon etwas her, aber ich muss Dir hier widersprechen. Schau Dir mal alleine die Demonstration von Monty Roberst an. Da schlug das Pferd und startete mit den Vorderhufen einen Angriff.

Ich verstehe nicht, warum man Tiere immer so vermenschlichen muss, als hätten diese einen freien Willen und würden ihren Tag ansonsten anders "planen" . Nein, sie leben aus dem Instinkt heraus. Und was Roberts machte, war dem Pferd ohne Gewalt zu zeigen, dass der Mensch KEINE Gefahr darstellt.

Anosnsten würde ich den Tierromantikern hier empfehlen, ihrer eigenen Kritik zu folgen und aufs Reiten gänzlich zu verzichten. Denn da sagt i.d.Regel der Reiter wo es langeht, nicht das Pferd.

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Tangstedt  01.11.2015, 21:59
@Cantoclass

Hallo cantoclass,

ich habe nicht gesagt, das ein Pferd NIEMALS angreift. Monty Roberts arbeitete viel mit Mustangs, die wild aufgewachsen sind.

In unseren Breitengraden ist das so gut wie nie der Fall. Es sind Pferde die unter Menschen groß geworden sind, die das Handling vom Menschen kennen.

Wenn so ein Pferd im Roundpen angreift, dann ist schon im Vorfeld einiges schief gelaufen, das Pferd wurde so gemacht, ist so nicht auf die Welt gekommen!

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und monty hat esauch mit 2 pferden in der wildbahn das JU durchgeführt womit die sache mit dem round pan weiderlegt wäre

ich weiiß nicht, was ihr alle gegen das join up habt? Tierquälerei??? waas??? nein, auf keine fall! Join-up ist eine Methode, die meist rein über Körpersprache geht! und das horsemanship auch! Ich arbeite mit meinem Pferd schon selber lange nach dem horsemanship, und mein pferd war sicher nicht einfach! wie er 4jahre alt war warn wir schon ´die 3ten besitzer, min.2 bereiter haben gesgat sie reiten ihn nicht mehr, haben angst vor ihm? jeder hat mir gesagt ich soll ihn verkaufen! Aber durch horsemanship, hat er vertrauen zu mir gewonnen und jetzt ist er ein super Pferd! Keine Tierwuälerei, das join-up basiert ja auf fortschicken und wieder herholen! und das auch nicht immer, jedes mal wenn man arbeiten! Beim Join up können die Pferde ihren Kopf frei machen, sie können rennen ohne dass sie angehängt sind! Sie können ihre Energie rauslassen! mienem pferd macht das spaß und es ist einer der schönsten momente wenn du nur deinen zeigefinger hebst, deinem pferd deutest dass es her kommen kann und es trabt bzw geht auf dich zu! Man muss das Join up ja nicht immer in einem roundpen machen. Man kann es fast überall machen sei es Dressurviereck oder Koppel oder gar nur wiese! Ich sehe da keine spur von Tierquälerei und ich bin froh das ich nach dieser Methode arbeiten kann, weil sonst hätte ich mit meinem Pferd nie so eine vertrauenvolle und liebevolle Beziehung wie jetzt (: lg

ich habe bis jetzt viel dazu gelesen und angeshen ich habe mich über monty und parelli informiert und mir ist aufgefallen (hab ich sogesehen) das bei denn videos von pat parelli immer den kopf hoch gehalten und sich gar nicht entspannt und da habe ich mich gefragt ob die 7 games die pferde nicht auch verwirren ?(ist nur ne frage keine meinung!)

@ Lumita Gott sei Dank hat sie sich eben nicht für den Join up entschieden sondern fragt hier nach Erfahrungen. Soviel zu den Fakten. Bekehren will ich dich sicher nicht, weil eben diese Befürworten sicvh sowieso nicht bekehren lassen. Offenen Menschen sind gern bereit über ihr Handeln und Tun nachzudenken. Also , liebe/r Willykroeten, informiere dich bei verschiedenen Medien genau. Ich bin mir sicher, du findest gaaanz viele andere gute Horsemen Trainer, die echtes Vertrauen aufbauen und nicht Angst schaffen. Schau mal unter Parelli, die sieben Spiele, unter Gerd Römbke, der gibt tolle Kurse, Babette Teschen, völlig kostenlos ganz viele tolle Tipps auf ihrer Seite " Wege zum Pferd", Peter Kreinberg Horsemenshiptraining. Bücher zum Beispiel Be Strikt , Ga wany Pony boy usw. Im Prinzip kannst du alles mit dem Pfedr machen, wenn du die nötige KOnsequenz einhälst und du und dein Pferd Spaß bei der Sache haben. Geh mit ihr viel Spazieren, in immer neuen Situationen, lass sie viel anschauen und langsam ausprobieren. Wenn du ein Pferd dazu bringst, selbständig zu lernen durch positive Verstärkung, wird es ein Tier mit Selbstvertrauen, welches nicht in der Kleinsten Schrecksituation ausbricht. Weil es dir dann vertraut und jedem anderen Menschen, der sich korrekt verhält. Viel Spaß


Willykroeten 
Fragesteller
 07.08.2011, 15:47

Danke für die gute Antwort. ;) Ja ich hatte auch schon viel im Internet geguckt und nach gelesen und deshalb hatte ich ja hier die Frage ob ich Join up anwenden soll oder lieber etwas anderes. Oder eher ob ich das auch schaffen könnte mit dem Join Up. ;)

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