Mehr GHz automatisch besser?

6 Antworten

Die GHz-Zahl gibt nur an, wie oft der Prozessor pro Sekunde arbeitet. Diese Angabe ist aber wertlos, wenn man nicht weiß, wie viel der Prozessor pro Arbeitsschritt ("Cycle") erreicht. Modernere Architekturen ermöglichen es Prozessoren, mehr Instruktionen pro Takt zu verarbeiten als ältere Modelle.

Daher kann ein moderner Prozessor auch absolut gesehen bei niedrigerem Takt mehr leisten.

Aber da sind wir gleich bei einer weiteren falschen Annahme:

Der 12400F schafft nicht nur deutlich mehr Berechnungen pro Takt, er kann sogar höher takten als der 6500. Zwar ist der Basistakt des 12400F niedriger, aber er hat einen Turbo-Takt von bis zu 4,4 GHz, der nur bei Bedarf aktiviert wird. Der 6500 erreicht im Turbo-Modus nur bis zu 3,6 GHz. Wenn er will und muss, taktet er also höher als der 6500 und schafft auch noch pro Takt mehr Instruktionen.

Desweiteren profitieren neuere Prozessoren meist auch noch von mehr und/oder schnellerem Cache (der Prozessor-interne Speicher) und einer schnelleren Anbindung an Arbeitsspeicher und System, was für weitere Leistungsvorteile sorgt.

Der 12400F ist dem 6500 also in allen Belangen weit überlegen.

Woher ich das weiß:Hobby – Up-to-date dank PCGH-Abo und vielen anderen Quellen

Mehr GHz ist nicht autmatisch besser. Es ist nur dann besser wenn die Prozessoren intern vergleichbar sind.

Also der selbe Prozessor mit Übertaktung ist natürlich schneller. Ein 5 Jahre alter 5GHz Prozessor kann langsamer als ein moderner 4GHz Prozessor sein.

Nein, die Struktur eines Prozessors und sein Chipsatz, Cache, Speicheranbindung usw. entscheiden darüber wie performant er ist. Ein Merkmal zum Vergleich wären die IPC (instructions per cycles). Neuere Prozessoren können in jedem Zyklus meist deutlich mehr Instruktionen verarbeiten. Höhere Frequenz (mehr GHz) bedeutet einfach mehr Zyklen pro Sekunde, theoretisch ließe sich also mangelnde Effizienz (IPC) durch höheren Takt ausgleichen und vice versa aber man kann das nicht einfach gegenrechnen (weil nicht jede Operation gleich ist, neue Instruktionssets verbessern immer nur die Effizienz von spezifischen Instruktionen).

Zudem ist der Grundtakt völlig egal, der liegt nur an, wenn keine Last vorliegt. Moderne Prozessoren haben mehrere p-states damit der Verbrauch sinkt, v.a. im idle und bei schwacher Last. Von daher haben die 2,5GHz überhaupt keine Aussagekraft.

Da musst du aufpassen und auf die Singlethread-Leistung gucken! Denn 12 Threads statt 4 nützen dir nur was, wenn die Anwendung auch 12 Threads verwendet.

Allerdings keine Panik: Der 12400f ist auch im Singlethread-Rating 1.5x schneller als der 6500.

Das dürfte aber zu großen Teilen am Turbo-Takt liegen: Der liegt beim 12400f nämlich bei 4.4 GHz (Basis 2.5 GHz) wärend er beim 6500 nur bei 3.6 GHz (Basis 3.2 GHz) liegt. Da hast du dann ungefähr deine 1.5fache Leistungsteigerung.

Aber: der Turbotakt von 4.4 GHz wird ganz sicher nicht längerfristig über alle Cores zu halten sein.

Unter dem Strich skaliert der 12400f also einfach besser auf viele Threads ODER auf massive Singlethreadleistung. Hexerei ist nicht involviert. ;)

Und: Einen größeren IPC-Unterschied pro Core würde ich von i5 zu i5 tatsächlich eher ausschließen. Die Strukturen wurden verkleinert, aber das war's dann auch (keine krasse Architekturveränderung). Das wirkt sich neben der kleineren Fläche vor allem auf den Energieverbrauch bzw. Abwärme aus, und somit auch auf die maximal mögliche Anzahl Threads pro CPU. Mit der Rechenleistung pro Takt hat das wenig zu tun.

Auch die Singlecore-Performance des 12400f ist um einiges höher als die des 6500. Bei modernen Architekturen können mehr Operationen pro Takt ausgeführt werden dank effizienterer Architektur. Wie genau das umgesetzt ist, kann ich aber leider auch nicht sagen.