Meerwasseraquarium mit Leitungswasser?

4 Antworten

Beim örtlichen Wasserwerk kann man die Wasserwerte des Leitungswasser nachfragen. Diese geben in der Regel genaue Auskünfte.

Damit kannst Du die Wasserwerte bei Dir zuhause nachmessen und vergleichen.

Danach entscheidest Du wie Du das Wasser aufbereitest.

Meistens sind in einer ländlichen Region die Wasserwerte erheblich "besser" als in der Stadt. Bei mir war oder ist es so, das die verschieden Quellen zusammen gelegt wurden, dass heist das Wasser wurde im Wasserwerk gemixt um dadurch in Durchschnitt für die gesamte Gemeinde "bessere" Werte zu bekommen. So wurden aber die Wasserwerte bei mir zuhause "schlechter".

Seit dem verwende ich Osmose-Wasser von meinem Fachhändler zum Ansetzen des Wassers und bin gerade am überlegen mir eine zuzulegen.

Du siehst, dass Kenntnisse über die Wasserchemie vor dem Einrichten eines Aquariums kommen sollten und das dies einen Wissensgebiet ist welches auch sehr interessant sein kann.

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo,

im Leitungswasser sind (neben Wasser) auch Mineralien enthalten (z.B. Kalk). Den Mineraliengehalt kannst du messen, das ist dann die sogenannte "Wasserhärte". Je härter das Wasser umso mehr Mineralien sind da drin.

Osmosewasser (wie entmineralisiertes oder destilliertes Wasser) ist wirklich reines Wasser, ohne Mineralien.

Kaufst du nun "Aquariensalz", ist da nicht nur Salz drin, sondern auch Mineralien. Mischt du nun das Salz nach Anleitung mit deinem Leitungswasser, kann es sein, dass im fertigen Wasser zu viele Mineralien drin sind. Nimmst du weniger "Aquariensalz", ist zu wenig Salz im fertigen Wasser.

Da die Konzentration von Salz und Mineralien im Meer sehr konstant ist, sind manche Fische und Korallen sehr empfindlich auf die "falsche Mischung" reagieren, wird empfohlen zum Mischen nur Osmosewasser oder sehr "weiches" Leitungswasser zu verwenden.

Ob dein Becken mit Leitungswasser funktionieren wird oder nicht, hängt davon ab welche Tiere und Pflanzen du einsetzen wirst und wie hart dein Leitungswasser ist. Vor dem Einsetzen von Lebewesen würde ich dir dringend raten, das Wasser zu prüfen. Nicht dass es zu Todesfällen kommt...

VLG - Feivel


Auratus  29.03.2016, 16:18

Die Menge an Salzen dürfte ziemlich unerheblich sein , das einzige was zu hoch wäre , wäre Calcium aber auch nicht so das es gefährlich wird , bzw fällt es sowieso vorher aus !

Korallen sind übrigens nicht so empfindlich wie alle immer denken , ich kann ohne Probleme 20 Liter Süßwasser in mein knapp 300 Liter Becken kippen ohne das sich gross was tut ! Ebenfalls verhält es sich so mit den Ballingsalzen , die meisten Korallen vertragen Calciumwerte von 380-450mg/l , Magnesium von 1300-1500mg/l und eine Alkalinität von 6-12 . Da hat man also auch einen riesen Spielraum ;)

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Feivel93  29.03.2016, 17:38
@Auratus

Hi Auratus,

da der Fragesteller weder geschrieben hat, welches Ausgangswasser er hat, noch welche Tiere er gedenkt zu pflegen, noch welches Salz er verwendet, hatte ich mir eher Sorgen um zukünftige Fische gemacht ;)

Die Karbonathärte von Leitungswasser kann ja regional sehr stark schwanken... Meine Heimatstadt war Jahrhunderte lang Großexporteur für feinsten Kalkstein ;)

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Auratus  29.03.2016, 19:39
@Feivel93

naja , trotzdem ist das eher weniger der Grund warum man Osmosewasser nimmt

die Alkalinität steigt sowieso in den ersten Tagen extrem an durch das ganze Riffgestein etc. . Meins war damals um die 18 trotz Osmosewasser. Und da er in den ersten 6 - 8 Wochen sowieso keine Fische reinsetzen "sollte" , macht das nichts.

Später wenn er Korallen pflegt und Leitungswasser nehmen würde , würde das unter umständen sogar das zudosieren von Natriumhydrogencarbonat verringern.

Die meisten Tiere die im Zoohandel zu bekommen sind , werden ja sowieso in einem Mischriff gepflegt. Da ändert sich nichts an den Wasserwerten

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Natürlich nimmt man kein Leitungswasser dafür !

Das mag in den ersten Wochen , Monaten gut gehen , aber irgendwann bekommst du Probleme aufgrund zu hohem Nitrat / Phosphat ( im Meer nicht wirklich viel enthalten !! ) .

 Silikat und Spurenelemente die zu hoch sind , können dir das Leben ebenfalls schwer machen...

Natürlich siehst du nach 4 Tagen nichts , das ist normal ...

Die nächsten 6-8 Wochen verbringst du sowieso mit Algenplagen , ich hoffe das ist dir bewusst ?!

Hey

So eine Herangehensweise ist vielleicht bei Süßwasser ok. Aber du kannst nicht ohne Kenntnisse der Wasserchemie ein Meerwasserbecken einrichten, zumindest nur mit wenigen Arten. Du musst die Werte des Leitungswassers haben und selbst beurteilen können und fachkundige Leute fragen, ob du dein Leitungswasser verwenden kannst. Dass du überhaupt sowas fragst disqualifiziert dich fürs erste als Halter der meisten Meerwassertiere.