Lügen in der Partnerschaft, wieso trotz Aussprache?
Hi, zur Situation:
wir sind seid fünf Jahre zusammen und auch verheiratet.
In meinem Leben hatte ich drei Beziehungen die ich als wichtigen Lebensabschnitt bezeichne. Ich hatte vor ihm eine sehr lange (11Jahre) harmonische Beziehung, ohne Zank und diese ist auch freundschaftlich auseinander gegangen. Und ich hatte eine Beziehung die mich wirklich etwas aus der Bahn geworfen hat, 95% nur gezanke, gelüge und Eifersucht. Da ich mich in der Zeit selbst etwas verloren hatte oder bess r gesagt neu kennenlernen durfte, ist mir die Beziehung mit meinem Mann nun um so wichtiger. Denn er hat mich in einer Phase kennen gelernt in der ich selbst im Umbruch war und die sicherlich auch am Anfang nicht einfach war.
Ich hab ihm schon zu Beginn erklärt, ich finde man muss offen miteinander reden in einer Beziehung und alles ansprechen können. Ich bin empfindlich was Lügen angeht, das ist ein Vertrauensbruch und egal wie groß eine Lüge ist es zeigt und macht deutlich daß der Partner sich versteckt. Egal was der Grund ist ob Scharm, Angst vor Konflikten....es läuft daraufhinaus, dass man sich nicht so auslebt wie man eigentlich möchte.. .
In unserer Beziehung zieht sich eine ständige Flunkerei durch. Eine Nichtigkeit. Jetzt bitte nicht direkt die Augen rollen. Mein Mann war Raucher wie wir uns kennenlernten. Find ich nicht störend, rauche selbst nicht, aber hab da absolut kein Problem mit. Er wollte gerne aufhören. Ich hab ihm gesagt das soll er für sich tun nicht für mich sonst wird das nämlich nichts.... Er hat auch aufgehört gut eineinhalb Jahre. Dann ist mir aufgefallen daß er mich anflunkert um wieder zu rauchen. Ich habe ihn gefragt warum er das tut (nicht das Rauchen, das ist mir egal. Aber warum er nicht ehrlich ist) in den Jahren kam es immer wieder zu der selben Ausgangssituation. Er wird ab jetzt dazu stehen und nicht mehr Lügen... Und das wiederholt sich und wiederholt sich... Ich hab ihm nie den Kopf abgerissen oder bin ausgeflippt, für was auch. Aber langsam enttäuscht es mich, weil ich nicht verstehe warum er nicht begreift, dass er nichts verstecken muss. In unserer Beziehung gab es schon weitaus " größere Lügen " an denen wir gearbeitet haben und die ich auch teilweise noch verarbeite, aber verstehe (mein Mann hat mich nie hintergangen, falls ihr das jetzt vermutet).
Versteht mich nicht falsch ich will nicht daß er Sicht rechtfertigt, es geht mir er darum daß er sich nicht verstellen muss. Reden bringt uns nicht weiter, zumindest das was ich versucht habe, nur eine Sache ist mir wichtig, es soll keine Lügen zwischen uns geben, weil mich das in der vorherigen Beziehung leider etwas "kaputt" gemacht hat und ich auch daran glaube das auf dauern das Vertrauen beschädigt wird
Vielleicht habt ihr noch Ideen wie ich für mich lernen kann damit umzugehen oder ihn davon überzeugen kann es zu unterlassen.
Ich bin dankbar für ernstgemeinte Ratschläge oder Erfahrung, wie ihr in eurer Beziehung damit umgegangen seid
Viele Grüße
4 Antworten
Ich fürchte, deine Forderung nach unbedingter Ehrlichkeit wird nicht funktionieren.
Es ist vollkommen normal, nicht immer die volle Wahrheit zu sagen. Jeder Mensch hat eine Privatsphäre. Diese versuchst du ihm zu nehmen, weil sie bei dir ein Gefühl der Verunsicherung hervorruft.
Deswegen versuchst du über die Forderung nach vollständiger Ehrlichkeit hier die absolute Kontrolle zu erlangen.
Du solltest dir vielleicht Gedanken machen, ob das wirklich zielführend ist.
Doch, im Kern willst du genau das.
Es geht im Kern gar nicht um Ehrlichkeit, denn Ehrlichkeit ist nicht binär erfassbar. Was machst du mit Dingen, die er nicht erwähnt. Gehst du davon aus, dass diese belanglos sind? Oder nimmst du das als Täuschung wahr. Hier gibt es durchaus eine Grauzone.
Wie gesagt, es geht um Kontrolle. Nicht darum, ihn zu kontrollieren. Vielmehr darum, dein eigenes Gefühl von Kontrolle über dein Leben und deine Beziehung zu haben.
Dieser Wunsch ist durchaus legitim und nachvollziehbar.
So habe ich es in der Tat noch nicht betrachtet...als Kontrolle über "MEIN" Leben. Wenn dies unterbewusst der Fall ist und mir so gar nicht auffällt, wie ändere ich dann meine Erwartungen...?
Und zur ersten Frage, ob ich denke, dass die Sachen die er nicht erwähnt belanglos sind. Nein, eigentlich befasse ich mich nicht damit.. ich denke nicht darüber nach und mach mir auch keine Sorgen oder habe Zweifel. Es geht wirklich mehr um, dass was ich mitbekomme. Auf eine gewisse Weise fühl ich mich dadurch angegriffen mittlerweile, das hat sich so entwickelt, je öfter es zu der Situation kam. Meine Reaktion darauf ist vielleicht auch nicht die beste, aber ich spreche es an und ziehe mich automatisch mittlerweile zurück.
Auf eine gewisse Weise fühl ich mich dadurch angegriffen mittlerweile,
Etwas in der Art dachte ich mir schon, als ich deine Frage gelesen habe.
Normalerweise sagt man, dass man solchen Themen mit Abgrenzung begegnen kann.
Ich bin davon nicht wirklich überzeugt, denn eine Beziehung lebt von der Interaktion.
Genauso wenig halte ich davon, dem Partner blind zu vertrauen. Das wird oft geraten, führt aber regelmäßig zu großen Enttäuschungen.
Bei deinem Partner zum Thema Rauchen. Ich denke, er steckt da in einem Dilemma fest. Er hat dir zuliebe entschieden, aufhören zu wollen. Ich habe selbst viele Jahre geraucht und weiß wie schwer es war, aufzuhören.
Ich denke, er will dir und auch sich selbst gegenüber nicht eingestehen, dass er es wohl nicht schafft.
Kläre das wirklich mit deinem Partner ab. Du erzählst ihm, was dich bedrückt und was du dir wünschen würdest für die Zukunft.
Frage ihn ganz direkt warum er dich anlügt und dir nicht so vertraut um dir die Wahrheit zu sagen. Du siehst es nicht als Schwäche an, dass er wieder mit dem Rauchen angefangen hast, sondern akzeptierst das, es ist seine Entscheidung. Aber warum entscheidet er sich dafür dich anzulügen statt ehrlich mit dir zu sein, egal wie klein die Lüge ist, Vertrauen geht dadurch verloren. Ich würde versuchen so ein Gespräch zu führen, wahrscheinlich schämt er sich dafür und will „stark“ rüberkommen und versucht deswegen das Rauchen zu verheimlichen.
Kennt er denn deine Vorgeschichte bezüglich des Lügens, weil grade wenn ja, dann muss für ihn doch klar sein wie sehr er dich damit verletzt.
Ja ich war sehr offen am Anfang und haben ihm auch gesagt, dass die Erfahrung der Grund ist warum ich erstmal keine Beziehung möchte oder Dinge überstürzen mag. Er hat mich Mal gefragt was das schlimmste für mich ist bzw war, meine Antwort kurz und knapp: die Lügen
Ich versuche bei meinem Partner immer Vergleiche zu finden die Er nachvollziehen kann (Beispiele wo ich das selbe mal falsch gemacht hatte und er in meiner Situation steckte). Danach kann Er es nicht mehr runterspielen oder irgendwelche Ausreden finden.
Nun ja, das würde ich in Klammern Stellen l. Ich möchte nicht seine Geheimnisse wissen. Oder kontrollieren wann er mit wem Mal auf die Piste geht oder wann er wieder zu Hause ist oder was er macht wenn ich nicht da bin. Es geht ehr darum, wenn ich ihn Frage: oh du rauchst wieder? Und er dann sagt nein die Zigaretten sind ihm zu geflogen... jetzt Mal im übertriebenen Sinne