Lohnt sich ein Master im Bauingenieurwesen?
Hallo Leute,
Ich bin am überlegen ob sich ein Master lohnt und dachte an einen Erfahrungsaustausch.
Ich selbst hab ein Bachelor in Bauingenieurwesen und arbeite aktuell vollzeit in der Bauphysik. Der angestrebte Master wäre "Zukunftssicher Bauen". Es geht um Gebäudezertifizierung und Energieberatung. Nach dem Master hätte ich auch den Titel "Energieberater" und den ersten Schritt um Auditor zu werden.Die Thematik des nachhaltigen baus ist wirklich ein Thema was mich total begeistert.
Um den master aber zu machen müsste ich 4 Jahre voraussichtlich auf ein vollzeit Gehalt verzichten und mit 20h die Woche auskommen. Ich werde bald Vater und da ist man natürlich auch am überlegen Geldtechnisch voran zu kommen.
Nun kommen mir aber Zweifel auf, ob es wirklich sinnvoll ist?
1. Energieberater fortbildung ist ja auch so möglich. Und es würde wesentlich weniger Zeit und Geld benötigen.
2. Auditor wäre ich mit dem Master immernoch nicht. Dann muss ich so oder so eine Fortbildung machen.
3. Nach Hören Sagen, und da kann ich mich wirklich irren, würde der Master im Bauwesen mir nicht wirklich ein Vorteil bringen, Gehaltstechnisch. In anderen Bereichen scheint es besser zu sein.
4. Den Inhalt aus dem Studium kann ich mir such aus Artikeln und Fachbüchern aneignen, neben den Fortbildungen.
Was meint ihr? Wie ist eure Erfahrung? Was ist euer Rat?
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4 Antworten
Bloss den Master anhängen, weil man eben den Bachelor gemacht hat, würde ich nicht. Du bist zwar geübt im Absolvieren von Studiengängen, aber mehr nicht.
Selbst wenn du den Master in der Tasche hast, ist viel praktische Erfahrung erforderlich!
Meine Empfehlung ist: Gute Stelle suchen und mit Praxis über 3 - 6 Jahre, ggf. bei zwei Arbeitgebern das CV aufpolieren und dann, je nach Arbeitsteilung mit deiner Frau, den Master nachholen.
früher oder später brauchst du ihn als Qualifikation. Früher oder später ist mit dem Bachelor Schluss...
Es spricht ja nichts dagegen 2-3 Jahre zu arbeiten, eventuell ein paar Fortbildungen mitzunehmen und dann in den Master einzusteigen. Dann fällt dir eventuell auch eine Spezialisierung (Auswahl der Richtung) leichter. Die Berufserfahrung kann dir keiner nehmen. Viele sagen es ist halt schwer dann wieder ins Unileben/Lernen reinzukommen
Auf jeden Fall sinnvoll, spätere Jobaussichten sind viel besser und Energieberater ist kein geschützter Titel, so kann sich jeder nennen. Und für einen zertifizierten Energieberater bei der KfW oder dena sind laufende Fortbildungen nötig, also da ist nichts an einen Masterabschluss gekoppelt, lediglich die Aufnahme in die Liste, also die Grundbildung, könnte einfacher sein mit deinem Master. Ich würde dir auch empfehlen den Master in Bauingenieurwesen zu machen und nicht sowas wie "zukunftssicheres Bauen" oder "nachhaltiges Bauen" oder so einen Quatsch. Die Arbeitgeber können damit meiner Erfahrung nach wenig anfangen und zukunftssicher bauen sollte ein Grundgedanken sein beim Bauen und kein Sonderfall.
Du hast später die bessere und vor allem anerkanntere Grundlage. Momentan boomt die Bauwirtschaft, aber das kann sich auch rasch mal wieder ändern.
Ein Verwandter von mir hat hervorragende Abschlüsse und auch sehr vorzeigbare Berufserfahrung und dennoch letztens Probleme, eine geeignete Stelle zu finden, vor allem da er aus familiären Gründen in seine Wohnregion bleiben wollte / musste.