Lötspitze zerstört?

7 Antworten

Niemals mechanisch an der heißen Spitze kratzen (die Beschichtung ist sehr empfindlich). Auch Feilen, Schleifpapier, ... ist verboten!

Nach dem Beenden des Löten immer Lötzinn an der Spitze belassen. Also nicht bei Feierabend die Spitze säubern, denn Zinn schützt vor Oxidation bei Nichtnutzung.

Feuchter Schwamm oder Messingschwamm, mehr darf da nicht dran.

Und vor dem Löten wird (nur bei Bedarf) die Spitze leicht abgewischt.

Pflege (oder Reaktivierung, falls überhaupt noch möglich)? Hier in YouTube wird es gut und anschaulich erklärt:

https://youtu.be/4h1pC3BFJSI

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Frage wäre, was tatsächlich passiert ist... es gibt eine Paste, die nennt sich "Lötspitzenaktivator", damit kannst du die Lötspitze evtl. wieder so hinbekommen, dass sie Zinn annimmt. Manche Lötspitzen (vor allem moderne) haben eine spezielle Metall-Beschichtung, wenn die kaputt ist hilft auch das nicht mehr.

Ich würde versuchen, die heiße Lötspitze in Flussmittel (Lötfett/Kolophonium) zu tauchen und danach mit Lötzinn zu benetzen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Elektrotechnik und Informationstechnik, Hobbybastler

Immerhin: Die Lötspitze einer teuren Weller-Station!

Diese Lötspitzen sind eigentlich nahezu "unkaputtbar".
Was sie dennoch dahinrafft, sind z.B.

- zu hohe Temparatur (ausgeglüht)
- aggressive Flussmittel
- kein Flussmittel
- Kontakt mit Schmutz und Kunststoff (z.B. Leitungsisolierung)
- Löten ohne feuchten, sauberen(!) Schwamm
- "Reinigen" mit Schleifpapier o.ä.

Wobei:
Wenn die Spitze so aussieht und kaum noch zu retten ist, dann ist Schleifpapier vielleicht die letzte Option, sie doch noch wieder fit zu bekommen.
Dazu die kalte Spitze vorsichtig und nur oberflächlich anschleifen. Dann die Lötstation einschalten und die Spitze wärend des Aufheizens mit kolophoniumhaltigem Lötzinn benetzen. Nimmt die Spitze das Lötzinn an, dann dieses am feuchten Schwamm abstreifen und den Vorgang mehrmals wiederholen.
So reinigt das Kolophonium diesmal nicht die Lötstelle, sondern die Lötspitze.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Kauf´ einen neue Spitze. Die ist definitiv hinüber und nicht zu reparieren. Du siehst ja selbst, dass kein Metall mehr an der Spitze ist.

Die sieht in der Tat ziemlich fertig aus.

Bei welcher Temperatur lötest du und mit welchem Lot?

Vielleicht kann man mit Stannol Tippy o.ä. noch was retten.


YoshisBreakfast 
Fragesteller
 20.01.2023, 20:13

350°C mit Blei freiem Lot 0,8mm 2% flux

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140Colin  20.01.2023, 21:48
@YoshisBreakfast

Das klingt eigentlich nicht verkehrt, ich nehme zwar etwas anderes Lot aber sonst...

Bleifreies Lot verringert die Standzeit von Lötspitzen, das hängt u.a. mit dem höheren Zinnanteil und der höheren Temperatur zusammen.
Die Flowtin-Reihe von Stannol soll da etwas besser sein, ich fahre damit (Kristall 600) ganz gut, habe aber auch noch kein anderes bleifreies Lot getestet.

Die Tipps von Transistor3055 sind gut, das kann ich nur unterschreiben.

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YBCO123  20.01.2023, 23:09

alle meine Lötspitzen sehen so aus...wo ist das Problem? Die funktioneren wunderbar.

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140Colin  21.01.2023, 13:44
@YBCO123

Naja, wenn die Spitze mal so fertig ist, dass sie wirklich gar kein Lot mehr annehmen will, dann würde ich schon von einem Problem sprechen.

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YBCO123  21.01.2023, 14:58
@140Colin

Hatte ich noch nie...dann weiß ich aber nicht, was damit gemacht wurde.

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