Lernt man im Studium viel unnötiges?

4 Antworten

Jain. Während die Schule bis zum Abitur dafür gedacht ist, dir eine Allgemeinbildung zu vermitteln, besteht ein Studium aus Modulen, die eben alle zu deiner gewählten Fachrichtung gehören.

Natürlich wirst du später nicht alle Inhalte des Studiums brauchen, aber es soll dir einen wissenschaftlichen Hintergrund liefern, der dich (prinzipiell) für Berufe im entsprechenden Fachbereich qualifiziert - ein gewisses Wissen in allen dazugehörigen Bereichen gehört deshalb dazu.

Im aktuellen System, welches aus Bachelor & Master besteht, kommt es darauf an, wo du im Studium stehst.

Das Bachelor-Studium besteht aus Grund- und Hauptstudium. Das Grundstudium selbst vermittelt die Grundlagen in Pflichtfächern, die für den restlichen Studiengang notwendig sind - beispielsweise höhere Mathematik. Da können natürlich auch Inhalte vorkommen, die für dich irrelevant erscheinen. Im Hauptstudium des Bachelors hast du dann Wahlmöglichkeiten und kannst dir aussuchen, was dich interessiert.

Der darauf aufbauende Master ist eine Vertiefung, die du entsprechend deinen Interessen belegst.

 Ich habe die Erfahrung in der Schule gemacht, dass man sehr viel überhaupt nicht braucht

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Behauptung häufig geäussert wird und sich dann doch als Falsch herausstellt. Manche Themen braucht man wirklich nicht unbedingt im Leben, andere hingegen verwendet man tagtäglich und merkt es nicht einmal. Und manche Themen fand man in der Schule fürchterlich langweilig und plötzlich braucht man diese für ein neu entdecktes Hobby oder die Regeln davon machen sich im neuen Job positiv bemerkbar.

Ob die Behauptung stimmt, kannst du letztlich erst auf dem Sterbebett entscheiden, wenn es vorher noch nicht aufgefallen ist.

Kuestenflieger  07.05.2023, 19:21

Manche kommen nie aus der Einbahnstraße raus .

Das Einmaleins der Grundschule wird immer noch gebraucht - trotz Smartfone / microsoft / Tesla und Trump !

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Meine Güte; primär geht es doch um Wissenserwerb und der Fähigkeit selbständiges Denken (und Studieren) zu erlernen und zu verbessern.

Extreme Spezialisierung ist nur etwas für Ameisen und Fachidioten.

Zudem kann man immer erst im Nachhinein beurteilen, ob man erworbenes Wissen für einen selbst tatsächlich "nützlich" war. Rein aus persönlicher Erfahrung scheint es mir (und den meisten meiner Freunde und Kollegen), dass mit zunehmendem Alter immer mehr einmal Erlerntes irgendwie als nützlich empfunden wird.

Relativ ulkig finde ich die Diskussionen mit unseren Trainees frisch von Uni; die meisten beklagen sich über "unnötiges" Lernen / Vermittlung unnützen Wissens, aber jeder hat sehr dezidierte Vorstellungen davon und die sind kaum deckungsgleich mit den Vorstellungen der anderen Kollegen.

Lernen ist nie unnötig.

Das kommt nur dem so vor, der nicht verstanden hat, wie der Lernprozess funktioniert. Es geht weniger um die Inhalte, als um die Methodik dahinter. Und die bekommt man als Gratisbeigabe.

Logisches Denken lernt man durch das Lösen von logischen Aufgaben. Und kann diese Methode dann auch in anderen Bereichen seines Lebens anwenden.